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20 Läden dichtgemacht: Ekel-Report aus dem Rhein-Neckar-Kreis

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Ratten im Regal, Schimmel im Kühlhaus – Horror-Zustände in Gastro-Betrieben

Das Veterinäramt und der Verbraucherschutz des Rhein-Neckar-Kreises haben ihren Jahresbericht 2024 vorgestellt. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 3.375 Kontrollen in 2.389 Lebensmittelbetrieben durchgeführt. In 20 Fällen führten erhebliche Hygienemängel zur vorübergehenden Schließung von Betrieben. Diese Maßnahmen erfolgten beispielsweise bei gravierenden Verstößen wie verdorbenem Fleisch oder mangelnder Schädlingsbekämpfung.

Spargel-Schwindel und Erdbeer-Fake

Die Lebensmittelüberwachung überprüft regelmäßig die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in Betrieben unterschiedlichster Art – von Metzgereien über Großküchen bis zu Verkaufsständen. Dabei werden sowohl routinemäßige als auch anlassbezogene Prüfungen vorgenommen. Zusätzlich zur Überwachung der Hygienestandards liegt ein weiterer Fokus auf der korrekten Kennzeichnung regionaler Produkte. Mithilfe der Stabilisotopenanalyse kann die Herkunft von Lebensmitteln wie Spargel oder Erdbeeren überprüft werden, um Etikettenschwindel zu verhindern.

Zahlreiche Verstöße, aber insgesamt stabile Entwicklung

Im Jahr 2024 wurden 435 Mängelberichte verfasst, 41 Bußgeld- und 14 Strafverfahren eingeleitet. Die Zahl der lebensmittelrechtlichen Ordnungsverfügungen lag bei 98. Die Kontrolleure untersagten in zwölf Fällen die Abgabe von Lebensmitteln, in zehn Fällen wurde die Vernichtung angeordnet. Trotz der festgestellten Verstöße bleibt der Großteil der Betriebe laut Behördenangaben regelkonform.

Herausforderungen durch Strukturwandel in der Gastronomie

Laut Rudi Wolf, Leiter des Referats Verbraucherschutz, besteht ein zunehmendes Problem im gastronomischen Bereich. Immer mehr traditionelle Betriebe schließen mangels Nachfolge, während große Ketten ihre Marktpräsenz ausbauen. In diesen neuen Betrieben fehlt es laut Wolf häufig an ausgebildetem Fachpersonal, was sich negativ auf die Hygienestandards auswirken kann.

Engmaschige Kontrolle trotz begrenzter Ressourcen

Mit derzeit 16 Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleuren sowie Amtstierärztinnen und -ärzten ist das Amt flächendeckend im Einsatz. Aufgrund der Vielzahl an Betrieben im Landkreis – etwa 8.000 – ist eine permanente Überwachung jedoch nicht möglich. Deshalb wird besonders auf die Eigenverantwortung der Lebensmittelunternehmer verwiesen.

Kontrolleure decken auf

Dr. Dominika Hagel, Leiterin des Veterinäramts und Verbraucherschutz, betont die Komplexität der Lebensmittelüberwachung. Diese reicht von der Hygieneprüfung über die Probenanalyse bis zur Herkunftssicherung. Die Kontrollen tragen dazu bei, die Sicherheit der Lebensmittelversorgung im Kreis aufrechtzuerhalten und das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu stärken.

Redaktion
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