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20% Zinsen! So entlarvt ihr Kredit-Betrüger im Internet

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20% Zinsen! So entlarvt ihr Kredit-Betrüger im Internet

Finanzielle Fallen: Verbraucherzentralen warnen vor dubiosen Angeboten

Immer mehr Verbraucher nutzen Finanzierungsmodelle wie Buy Now, Pay Later (BNPL), Null-Prozent-Finanzierungen oder sogar Schufa-freie Kredite, um kurzfristige Ausgaben zu decken. Doch was als bequeme Lösung erscheint, kann schnell zur Schuldenfalle werden. Verbraucherschützer warnen vor dubiosen Angeboten, die mit versteckten Kosten und fragwürdigen Bedingungen ein hohes finanzielles Risiko bergen.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie typische Abzockmaschen im Finanzsektor funktionieren, woran Sie seriöse Angebote erkennen und welche Alternativen es gibt.

Ungeplante Ausgaben? Vorsicht vor vermeintlich einfachen Lösungen!

Ob eine kaputte Waschmaschine, ein defekter Kühlschrank oder die Finanzierung eines neuen Autos – ungeplante Ausgaben stellen viele Menschen vor finanzielle Herausforderungen. Besonders in solchen Situationen locken Anbieter mit vermeintlich einfachen Lösungen wie „Buy Now Pay Later“, Null-Prozent-Finanzierungen oder Kleinkrediten.

„Anbieter solcher Geschäftsmodelle haben kein Interesse daran, eine Geldnot zu lindern. Sie wollen Daten über Verbraucher sammeln und ihnen teure Kredite verkaufen“, warnt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

1. Die größten Finanzierungsfallen – worauf Verbraucher achten sollten

Buy Now, Pay Later (BNPL) – Lockangebot mit versteckten Kosten

Wie funktioniert BNPL?

  • Käufer können Produkte sofort erhalten und die Zahlung erst später oder in Raten leisten.
  • Meistens wird BNPL von Online-Shops und Zahlungsdienstleistern wie Klarna oder PayPal angeboten.

🚨 Risiken:

  • Hohe Mahngebühren bei verspäteter Zahlung.
  • Schleichende Überschuldung, da oft mehrere BNPL-Käufe parallel laufen.
  • Negative Auswirkungen auf die Bonität, wenn Rechnungen nicht pünktlich beglichen werden.

Tipp: BNPL nur nutzen, wenn eine pünktliche Rückzahlung garantiert ist.


Null-Prozent-Finanzierung – Lockvogel mit versteckten Klauseln

Wie funktioniert eine Null-Prozent-Finanzierung?

  • Händler bieten Produkte mit zinsfreien Ratenzahlungen an.
  • Oft wird eine Kreditkarte oder ein Kreditvertrag mit einer Bank abgeschlossen.

🚨 Risiken:

  • Versteckte Gebühren (z. B. Kontoführungsgebühren für die dazugehörige Kreditkarte).
  • Automatische Umwandlung in hochverzinste Ratenkredite, wenn eine Rate nicht gezahlt wird.
  • Schlechte Bonitätsbewertung, falls es zu Zahlungsausfällen kommt.

Tipp: Kleingedrucktes genau prüfen und keine Zusatzverträge abschließen.


Schufa-freie Kredite – gefährliche Schuldenfalle

Was sind Schufa-freie Kredite?

  • Kredite ohne Bonitätsprüfung bei der Schufa, meist von ausländischen Banken.
  • Bewerben sich oft mit schneller Auszahlung und keiner Einkommensprüfung.

🚨 Risiken:

  • Extrem hohe Zinsen – oft über 20 % effektiver Jahreszins.
  • Vorkostenfallen: Gebühren werden verlangt, ohne dass der Kredit tatsächlich gewährt wird.
  • Datenmissbrauch: Persönliche Daten können an Dritte verkauft werden.

Tipp: Seriöse Banken prüfen immer die Bonität – Finger weg von Schufa-freien Krediten!


2. Abzockmaschen bei Geldanlagen – hohe Rendite, hohes Risiko

Nicht nur Kredite, sondern auch zweifelhafte Geldanlagen bringen Verbraucher in Gefahr. Betrüger nutzen psychologische Tricks, um Anleger mit unrealistischen Gewinnversprechen zu locken.

Festgeld-Betrug – zu schön, um wahr zu sein

Wie funktioniert es?

  • Betrüger bieten hochverzinste Festgeldkonten über scheinbare Banken oder Finanzportale an.
  • Kunden zahlen Geld ein, haben jedoch keinen Zugriff darauf.

🚨 Risiken:

  • Keine Auszahlung – die Betrüger verschwinden mit dem Geld.
  • Gefälschte Webseiten und Dokumente erwecken den Eindruck einer echten Bank.
  • Opfer verlieren oft hohe Summen, da Festgeld als langfristige Anlage gedacht ist.

Tipp:

  • Immer die Banklizenz überprüfen.
  • Keine Überweisung an ausländische Konten tätigen.
  • Online-Bewertungen und Warnlisten der Verbraucherzentrale checken.

Betrügerische Trading-Plattformen – riskante Spekulationen

Wie funktioniert es?

  • Online-Plattformen versprechen hohe Renditen durch Aktien, Kryptowährungen oder Forex-Trading.
  • Kunden sollen immer mehr investieren, erhalten aber keine realen Gewinne.

🚨 Risiken:

  • Manipulierte Handelskurse – angebliche Gewinne existieren nur auf dem Bildschirm.
  • Keine Möglichkeit, das investierte Geld zurückzubekommen.
  • Unternehmen oft ohne Lizenz und Sitz im Ausland.

Tipp:

  • Nur über regulierte Plattformen (z. B. BaFin-zertifizierte Broker) investieren.
  • Niemals große Summen ohne persönlichen Beratungstermin einzahlen.

Gold- und Faksimile-Falle – wertlose „Anlagen“

Wie funktioniert es?

  • Verkäufer bieten an der Haustür oder telefonisch „wertvolle“ Goldbarren oder Sammlerbücher an.
  • Es wird suggeriert, dass die Objekte im Wert steigen werden.

🚨 Risiken:

  • Überteuerte Preise, die weit über dem Marktwert liegen.
  • Käufer können die Ware nicht gewinnebringend weiterverkaufen.
  • Häufig werden alte Bücher oder unedle Metalle als „Spezialausgaben“ verkauft.

Tipp:

  • Direkt ablehnen und Haustürgeschäfte meiden.
  • Keine Investition in Sammlerobjekte ohne nachweislichen Wert.

3. Wie Verbraucher sich vor Abzockmaschen schützen können

✅ 5 Tipps, die dich vor der Schuldenfalle retten

1️⃣ Kreditangebote genau prüfen – Banken verlangen immer eine Bonitätsprüfung.
2️⃣ Vergleichsportale nutzen – Finanzierungsangebote mit seriösen Banken abgleichen.
3️⃣ Warnlisten der Verbraucherzentrale checken – unseriöse Anbieter frühzeitig erkennen.
4️⃣ Nie unter Druck setzen lassen – betrügerische Anbieter arbeiten mit Zeitdruck.
5️⃣ Im Zweifel Expertenrat einholen – Beratung bei Verbraucherzentrale oder Anwälten nutzen.

📌 Weitere Informationen:
👉 Verbraucherzentrale Abzockmaschen


Finanzielle Sicherheit beginnt mit Wissen

💡 Ob Kredit oder Geldanlage – viele Angebote sind mit versteckten Risiken verbunden. Besonders Buy Now, Pay Later, Null-Prozent-Finanzierungen oder Schufa-freie Kredite können Verbraucher in die Schuldenfalle treiben. Auch bei Anlagen mit hoher Rendite ist Vorsicht geboten, da oft Betrüger dahinterstecken.

💡 Wer sich informiert, kann sich vor unseriösen Angeboten schützen. Die Verbraucherzentralen bieten umfangreiche Ratgeber und Warnungen zu aktuellen Betrugsmaschen.

📌 Bleiben Sie skeptisch, prüfen Sie Angebote genau und holen Sie sich Rat, bevor Sie finanzielle Entscheidungen treffen.

Informationsangebot der Verbraucherzentralen klärt auf

Auf ihrer Webseite informieren die Verbraucherzentralen umfassend über die Risiken und Fallstricke verschiedener Finanzierungs- und Anlageangebote. Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren:

  • Wie eine Null-Prozent-Finanzierung funktioniert und wo der Haken sein kann.
  • Warum „Buy Now Pay Later“ nur in Ausnahmefällen sinnvoll ist.
  • Was sich hinter Schufa-freien Krediten verbirgt.
  • Welche psychologischen Tricks hinter den Maschen stecken.
  • Was Betroffene im Notfall tun können.

Nicht nur in Geldnot: Auch Anleger sind gefährdet

Nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher in finanziellen Schwierigkeiten sind gefährdet. Auch Anleger sollten vorsichtig sein. Betrüger locken mit unrealistisch hohen Renditen und riskanten Geldanlagen.

Zu den gängigen Abzockmaschen im Anlagebereich gehören:

  • Faksimile-Falle: Überteuerte Bücher als vermeintliche Wertanlage.
  • Gold als vermeintlich sichere Anlage: Anbieter machen Gewinne, nicht Anleger.
  • Festgeld-Betrug: Betrügerische Angebote mit hohen Zinsen.
  • Betrügerische Trading-Plattformen: Gefälschte Plattformen für den Handel mit Wertpapieren.
  • Unseriöse Geldanlage-Coachings: Teure Kurse mit zweifelhaftem Nutzen.

Schutz vor Abzocke: Informieren und vorsichtig sein

Die Verbraucherzentralen raten Verbraucherinnen und Verbrauchern, sich vor dem Abschluss von Finanzierungs- oder Anlageverträgen umfassend zu informieren und Angebote genau zu prüfen. Bei Verdacht auf Betrug sollten Betroffene umgehend Anzeige erstatten.

Redaktion
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