Zuwachs nicht nur bei den Aktiven, sondern auch beim Nachwuchs
Auch wenn es – vor allem bei Alarmen tagsüber – immer schwieriger wird, in kurzer Zeit die erforderliche Personalstärke zusammenzukriegen, blickt Udo Dentz optimistisch in die Zukunft. Dentz hat als Kreisbrandmeister und Leiter des Amts für Feuerwehr und Katastrophenschutz im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis den besten Überblick über die Entwicklung der Feuerwehren im Landkreis. Die Jahresstatistik 2022 zeigt, dass die 4409 aktiven Mitglieder ein Plus von 92 im Vergleich zum Vorjahr darstellen. Vor zehn Jahren waren es 4430, also nur 21 Feuerwehrleute mehr gewesen. Was Dentz besonders freut, ist die Entwicklung bei den weiblichen Feuerwehrangehörigen: Hier ist eine kontinuierliche Steigerung von 368 im Jahr 2012 über 432 (2017) auf aktuell 513 zu verzeichnen.
Insgesamt haben die Feuerwehrleute der 54 Städte und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis im vergangenen Jahr wieder hervorragende Arbeit geleistet: Zu 1323 Bränden oder Explosionen (2021: 892), darunter 90 Großbrände (2021: 28), und insgesamt 4533 technische Hilfeleistungen (2021: 4192), mussten die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner im letzten Jahr ausrücken. „Die reinen Einsatzzahlen sind gestiegen, was auch mit dem Anstieg der Zahlen bei den technischen Hilfeleistungen zusammenhängt. Diese beinhalten häufig Türöffnungen oder Hilfeleistungen für den Rettungsdienst. Zudem gibt es mehr Einsätze nach Unwettern und Starkregenereignissen als früher“, kommentiert Dentz die Jahresstatistik. Seine Einschätzung kann der Kreisbrandmeister auch mit Zahlen untermauern: Die Einsätze im Zusammenhang mit Hochwasser bzw. Unwetter stiegen von 2021 auf 2022 um mehr als das Doppelte (von 445 auf 1116).
Neben den Einsätzen, die durch Brände und Explosionen ausgelöst wurden, rückten die Wehren auch zu 104 Tierrettungen (2021:113) aus. 918 Menschen konnten bei den technischen Hilfeleistungseinsätzen gerettet werden (2021:564), 166 Menschen bei Bränden (2021: 206). Allerdings gab es dabei leider auch vier Tote zu beklagen. Die Anzahl der Fehlalarmierungen war in 2022 mit 1209 höher als im Vorjahr (929), wobei davon ein Großteil (800/2021: 607) auf das Konto von Brandmeldeanlagen gehen. Die Zahl der böswilligen Alarmierungen blieb mit 21 (20) erfreulicherweise konstant.
Jugendfeuerwehren leisten wichtigen Beitrag
Bei den Jugendfeuerwehren gibt es einen positiven Trend: Hier vermeldet das Amt für Feuerwehr und Katastrophenschutz 1946 Angehörige, Ende des Jahres 2021 waren es 1848 gewesen. „Die Nachwuchsarbeit ist wichtiger denn je. Auch wenn die Zahlen bei unseren Jugendfeuerwehren momentan recht stabil sind, müssen wir noch mehr Kraft in die Nachwuchsgewinnung stecken. Es wird immer schwieriger, junge Menschen für die Arbeit bei uns zu begeistern“, lautet die Einschätzung von Udo Dentz.
Neben den insgesamt 99 freiwilligen Feuerwehrabteilungen sorgen im Rhein-Neckar-Kreis übrigens auch acht Werkfeuerwehren für die Sicherheit der Bevölkerung und der Betriebe. 276 haupt- und nebenberufliche Feuerwehrleute (2021: 265) waren im letzten Jahr unter anderem bei 62 (59) Bränden und Explosionen sowie 257 (224) technischen Hilfeleistungen im Einsatz.
Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
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