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Digitale Freizeitgestaltung: Wird unser Alltag immer virtueller?

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Foto: unsplash

Im Berufsleben setzen wir schon lange auf Digitalisierung, aber wie sieht das eigentlich mit der Freizeit aus? Ein Paradebeispiel ist die Unterhaltungsbranche. Die Gaming und auch die Glücksspielszene finden mittlerweile zu großen Teilen digital statt. Wer heute zocken möchte, muss keine Anfahrt zur Spielbank mehr in Kauf nehmen, sondern nutzt dabei das Handy.

Wichtig ist zu beachten, dass es beim Glücksspiel um Geld geht und jeder natürlich von einem großen Gewinn träumt. Der ist nie garantiert, es gibt aber Unterschiede bei den Anbietern. Fans von Glücksspielen nutzen die sechs besten Online Casinos mit einer hohen Auszahlunsgquote, um möglichst gute Chancen zu haben.

Aber wie sieht es abseits der Glücksspielbranche aus? Sind unsere Hobbys wirklich mehr und mehr in die virtuelle Welt verschoben worden?

Das digitale Buch – Leseratten kommen im Internet auf ihre Kosten

Keine Frage, es gibt Für und Wider rund um das Thema E-Book-Reader und trotzdem setzt sich digitales Lesen immer weiter durch. Mitverantwortlich für die Beliebtheit sind Verkaufsportale wie Amazon, denn dort gibt es Bücher aller Genres bequem per Download. Es braucht nicht einmal einen professionellen Reader, eine Lese-App gibt es auch fürs Handy oder fürs Tablet.

Und auch wenn das Buch als solches noch immer seinen berechtigten Platz im Regal hat, sind E-Books zu einer sehr wichtigen Ergänzung geworden. Sie bringen einige entscheidende Vorteile mit sich:

  • E-Books nehmen keinen Platz weg, sondern können digital gespeichert werden
  • Digitale Bücher sind in der Regel günstiger
  • Für Reisende ist der E-Book-Reader eine mobile Bibliothek
Lineares Fernsehen auf dem absteigenden Ast – warum wir Filme lieber digital anschauen

Die großen Streamingdienste in Deutschland erfreuen sich jährlich hohen Zuwachsraten und haben gute Chancen, das lineare Fernsehen über kurz oder lang zu ersetzen. Auch hier ist es vor allem der Bequemlichkeitsfaktor, der Nutzer zu Netflix und Co. treibt. Viele junge Menschen besitzen heute gar keinen Fernseher mehr, da sie Filme und Serien auch einfach per Laptop oder Smartphone konsumieren können.

Die Zielgruppe für lineare Fernsehprodukte ist hingegen gealtert, vor allem die Generation der Boomer greift darauf zurück. Die Vorzüge von digitalen Streamingdiensten liegen auf der Hand. Nicht nur, dass hier werbefrei Filme und Shows zur Verfügung stehen, es gibt außerdem keine feste Zeitbindung. Zur Primetime vor dem TV sitzen war in den 1980er-Jahren keine Seltenheit, heute steht der Wunschfilm rund um die Uhr zur Verfügung.

Aber auch die Musikindustrie und Musik als Hobby haben sich verändert. Kassetten, CDs und andere Medien sind nicht mehr relevant. Zwar steigt der Absatz von Langspielplatten wieder an, hier spielt aber der Retrofaktor eine große Rolle. Primär hören Menschen Musik heute über Streamingdienste wie Spotify. Im gleichen Zug hat auch das Hörbuch an Zuwachs gewonnen. Waren es früher primär Hörspiele für eine junge Zielgruppe, konsumieren heute auch Erwachsene verschiedene Arten von Hörbüchern, Podcasts und Informationsaudios.

Fortbildung im digitalen Rahmen – wenn Lernen zum Hobby wird

Nach der Arbeit noch in die Volkshochschule? Darauf haben die wenigsten Menschen Lust, es fehlt an Flexibilität. Wer sich fortbilden und lernen möchte, hat dazu digital jede Menge Möglichkeiten. Ob es darum geht, per App eine Sprache zu lernen oder darum, berufliches Fortkommen durch Fortbildungen zu sichern – im Netz ist es möglich.

Durch das Internet hat sich außerdem der Zugriff auf Lernmaterial verbessert. Es müssen keine großen Summen investiert werden, denn allein Plattformen wie YouTube und Wikipedia dienen Menschen dazu, ihr Wissen ganz einfach und kostenlos zu erweitern.

Die Lust an der Selbstdarstellung – virtuelle Clips und Storys als Hobby der neuen Zeit

Im Zeitalter von Fotoapparaten und klassischen Videokameras hatte wohl niemand daran gedacht, Bilder und Videos mit fremden Personen zu teilen. Genau das ist aber heute ein wichtiges digitales Hobby geworden. Apps wie TikTok faszinieren Millionen Menschen, die sich selbst darstellen, ihre Inhalte teilen und Communitys aufbauen. Auf diese Weise sind auch völlig neue Berufsbilder entstanden, wie zum Beispiel der des Influencers.

Über Plattformen wie Instagram ist es jedem möglich, sich selbst zu vermarkten und so interessante Werbepartnerschaften einzugehen. Hier wird das Hobby schnell zum Beruf. Warum es in einer eher scheuen und unpersönlichen Gesellschaft so populär geworden ist, eigenes Bildmaterial (oft ohne nachzudenken) und das eigene Leben zu veröffentlichen, ist eine interessante Frage. Was früher undenkbar schien, ist heute für Generationen Standard.

Mitverantwortlich sind insbesondere die technischen Optionen, die vor Jahrzehnten einfach noch gefehlt haben. Mit YouTube begann das Zeitalter der digitalen Selbstdarstellung und heute gibt es für nahezu jedes Bedürfnis einen Markt. Entsprechende Portale wie Twitch, OnlyFans, TikTok oder auch nach wie vor YouTube sind für die digitale Selbstdarstellung geschaffen und werden weltweit als Hobby genutzt.

Klassisches Gaming bleibt eines der beliebtesten Hobbys – mit einer spannenden Veränderung

Als Nintendo und Sony ihre ersten Konsolen auf den Markt brachten, waren sie klare Gassenfeger. Menschen verbrachten ihre Abende auf dem Sofa, um Super Mario über Steinchen zu steuern oder die Sims bei ihrem Leben auf dem Fernsehmonitor zu beobachten.

Gaming ist auch heute noch eines der wichtigsten digitalen Hobbys, hat sich in den letzten Jahren aber stark verändert. Das Interesse geht weg vom stationären Spielplatz am Computer oder an der Konsole, hin zu mobilen Games. Immer mehr Zocker verwenden ihr Handy als Hardware, die Qualität der Spiele wird immer besser. Ob das nun die expandierende iGaming-Branche ist oder die ganz klassische Gamingindustrie – dieser neue Hype bringt wirtschaftlichen Aufschwung in die Welt des Spiels. Auch Smartphone Hersteller sind bereits auf die neuen digitalen Hobbys aufmerksam geworden und so gibt es heute anstelle des Gaming-PCs das typische Gamer-Smartphone zu kaufen.

Schleichender Prozess zur Digitalisierung der Freizeit

Wer heute eine Woche „Digital-Detox“ plant, wird von Freunden und Verwandten schnell misstrauisch beäugt. Tatsächlich fällt es vielen Menschen nicht leicht, in der Freizeit komplett auf das Handy und das Internet zu verzichten. Die Häufigkeit der Nutzung hat sich langsam eingeschlichen. Kommunikation in sozialen Netzwerken, die Nutzung von Apps für Hobbys (z.B. Fitnesstracker, Rezepte-Apps etc.) oder schlicht das Vergnügen bei der Verwendung von Streamingdiensten.

Fällt all das weg, bleibt nicht mehr viel von der modernen Freizeitgestaltung übrig. Zwar gibt es nach wie vor Hobbys, für die es keine virtuelle Welt braucht, digitale Elemente sind aber auch hier schon zu finden.

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