Heidelberg. Der Zoo Heidelberg hat ein Artenschutz-Team aus Myanmar empfangen, um sich über den Fortschritt des gemeinsamen Elefantenschutzprojekts auszutauschen. Das Projekt wird vom Zoo mit den Einnahmen aus dem Artenschutz-Euro unterstützt.
Im Zentrum des Austauschs stand der wachsende Konflikt zwischen Mensch und Elefant in Myanmar. Durch die zunehmende Zerstörung des Lebensraums der Elefanten kommt es immer häufiger zu Konflikten mit der Bevölkerung, beispielsweise durch Ernteschäden.
„Die Elefanten werden von den Bewohnern als Bedrohung gesehen“, erklärt Dr. Ann-Kathrin Oerke, die das Projekt wissenschaftlich betreut. „Um die Konflikte zu entschärfen, setzen wir auf verschiedene Maßnahmen.“
Natürliche Methoden zur Lenkung der Elefanten
Das Artenschutz-Team in Myanmar macht Felder mit natürlichen Mitteln unattraktiv für die Elefanten, beispielsweise durch Chilipflanzen. Zusätzlich werden Felder mit einem dichten Pflanzstreifen geschützt, um die Elefanten von den Feldern fernzuhalten.
„Wir berücksichtigen auch die Sicherheitsbedenken der Bewohner“, sagt Dr. Christian Matauschek von Chances for Nature e.V. „In zwei Dörfern haben wir Wachtürme errichtet und spezielle Teams ausgebildet.“
Wertvoller Austausch für beide Seiten
Die Artenschützer aus Myanmar nahmen viele Eindrücke aus der Tierpflegearbeit im Zoo Heidelberg mit. „Besonders der kooperative Umgang zwischen Mensch und Tier ist wertvoll für unsere Arbeit“, so Projektleiter Aung Myint Htun.
Tobias Kremer, stellvertretender Revierleiter beim Zoo Heidelberg, zog ein positives Fazit: „Durch solche Besuche entsteht ein echtes Wir-Gefühl im Artenschutz.“
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