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Erneute Warnstreiks bei Tageszeitungen in Baden-Württemberg – Redaktionen legen Arbeit nieder

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Erneute Warnstreiks bei Tageszeitungen in Baden-Württemberg – Redaktionen legen Arbeit nieder
Photo by Andrys on Pixabay

Tarifkonflikt zwischen Journalistengewerkschaften und Zeitungsverlegern spitzt sich zu

Baden-Württemberg – Seit dem gestrigen Dienstag (8. April) kommt es in mehreren Tageszeitungsredaktionen im Land erneut zu Warnstreiks. Hintergrund ist der weiterhin ungelöste Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV). Nachdem auch die sechste Verhandlungsrunde am 20. März ohne Ergebnis geblieben ist, reagiert die Gewerkschaft nun mit einer Ausweitung der Streikmaßnahmen.


Gewerkschaften fordern bis zu 12 Prozent mehr Gehalt

ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von 12 Prozent, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) 10,5 Prozent. Die Arbeitgeberseite lehnt diese Forderungen bislang ab. ver.di-Verhandlungsführer Uwe Kreft kritisierte die Haltung der Verleger scharf: „Die Arbeitgeber beharren auf ihrem Kurs, die Gehälter im Journalismus grundsätzlich abzuwerten. Konstruktive Verhandlungen sind unter diesen Vorbedingungen nicht möglich.“


Streikmaßnahmen an zahlreichen Verlagshäusern

Insgesamt werden diese Woche rund 250 Beschäftigte aus 13 Redaktionen und 16 Zeitungstiteln im Ausstand erwartet. Teilweise handelt es sich um mehrtägige Arbeitsniederlegungen. Betroffen sind unter anderem:

  • Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Böblinger Bote, Esslinger Zeitung (9./10. April)

  • Badische Zeitung (8./9. April)

  • Südwestpresse Ulm (10./11. April), Südwestpresse Hohenlohe/Schwäbisch Hall (11. April)

  • Reutlinger General-Anzeiger, Nürtinger Zeitung, Heilbronner Stimme (alle am 11. April)

  • Rhein-Neckar-Zeitung (10./11. April), Mannheimer Morgen (11. April)

  • Badische Neueste Nachrichten (11. April)

  • Ludwigsburger Kreiszeitung, Backnanger Kreiszeitung, Schwarzwälder Bote (alle am 9./10. April)


Nächste Verhandlungsrunde am 14. April

Die nächste Tarifverhandlungsrunde ist für den 14. April 2025 angesetzt. Bis dahin will ver.di den Druck auf die Verlagsseite aufrechterhalten. Die Gewerkschaft betont, dass faire Löhne für journalistische Arbeit unerlässlich seien – auch im Interesse der Medienvielfalt und Qualität.

Redaktion
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