Nach sieben ergebnislosen Verhandlungsrunden hat die Gewerkschaft ver.di seit heute erneut zu zweitägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Rund 250 Streikende aus zahlreichen Redaktionen werden erwartet.
Gewerkschaft kritisiert „schleichende Entwertung“ journalistischer Arbeit
Seit dem heutigen Donnerstag (8. Mai 2025) befinden sich Beschäftigte mehrerer Tageszeitungen in Baden-Württemberg erneut im Warnstreik. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di rief zu den zweitägigen Arbeitsniederlegungen auf, nachdem auch die siebte Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) zu keinem Ergebnis geführt hatte.
Zweitägige Arbeitsniederlegungen in zahlreichen Redaktionen
Die Gewerkschaft ver.di rechnet mit etwa 250 Streikenden aus 13 Redaktionen, die insgesamt 16 Zeitungstitel herausgeben. Am heutigen Donnerstag sind Streikversammlungen an mehreren Orten geplant. So treffen sich beispielsweise die Streikenden der Redaktionen der Stuttgarter Zeitung, der Stuttgarter Nachrichten, der Kreiszeitung Böblinger Bote, der Eßlinger Zeitung/Cannstatter Zeitung, des Schwarzwälder Boten, der Ludwigsburger Kreiszeitung, der Backnanger Kreiszeitung und der Heilbronner Stimme im DGB-Haus in Stuttgart. Weitere Versammlungen finden heute bei der Badischen Zeitung in Freiburg, der Rhein-Neckar-Zeitung vor dem Verlagsgebäude in Heidelberg und bei der SÜDWEST PRESSE in Ulm statt. Für den morgigen Freitag (9. Mai 2025) sind Aktionen bei der Rhein-Neckar-Zeitung in Heidelberg (Urban Kitchen) und beim Mannheimer Morgen vorgesehen.
Gewerkschaften fordern deutliche Lohnerhöhungen
Uwe Kreft von ver.di Baden-Württemberg betonte, dass die Arbeitgeber aufgrund der vorangegangenen Warnstreiks bereits von dem Versuch abgerückt seien, die Gehaltsentwicklung nach Berufsjahren negativ zu verändern. Nun gehe es darum, die fortgesetzten Reallohnverluste der vergangenen Jahre zu beenden und so die schleichende Entwertung journalistischer Arbeit zu stoppen. Kreft warnte davor, dass weitere Personaleinsparungen den Qualitätsjournalismus gefährden würden. Die Gewerkschaften fordern substantiale Gehaltserhöhungen: ver.di strebt 12 Prozent mehr Lohn an, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert 10,5 Prozent.
Nächste Verhandlungsrunde am 14. Mai
Die Tarifverhandlungen zwischen den Journalistengewerkschaften und dem BDZV sollen am 14. Mai 2025 in Düsseldorf fortgesetzt werden.
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