Was das OLG-Urteil bedeutet
In einem wichtigen Urteil hat das Brandenburgische Oberlandesgericht (OLG) Fielmann zur Rechenschaft gezogen. Der Optikerriese hatte in seiner Werbung versprochen, Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren eine komplette Brille aus der Nulltarif-Kollektion gegen Vorlage eines Rezeptes oder der Versichertenkarte kostenlos zu geben. Ein Verbraucher, der dieses Angebot nutzen wollte, sah sich jedoch mit einer Absage konfrontiert. Das OLG hat nun entschieden: Fielmann muss sich an seine eigenen Werbeaussagen halten.
Die Fielmann Group AG hatte in ihrer Werbung eine klare Zusage gemacht: Eine kostenlose Brille für Kinder und Jugendliche gegen Vorlage eines Rezeptes oder der Versichertenkarte. Ein Verbraucher, der dieses Angebot in Anspruch nehmen wollte, wurde jedoch von Fielmann abgewiesen. Der Optiker bestand auf einem ärztlichen Rezept, obwohl in der Filiale selbst noch mit dem Versprechen der kostenlosen Brille gegen Vorlage der Versichertenkarte geworben wurde.
Die Verbraucherzentrale schaltete sich ein und mahnte Fielmann ab. Da der Optikerriese nicht einsichtig war, folgte der Gang vor Gericht. In erster Instanz unterlag die Verbraucherzentrale noch, doch das OLG Brandenburg sah die Sache anders. Die Richter stellten klar: Die in der Fielmann-Werbung gemachten Aussagen gelten für alle Filialen der Unternehmensgruppe.
Zitat Peter Grieble, Leiter der Abteilung Versicherung, Pflege, Gesundheit bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: “Das Urteil macht deutlich, dass Unternehmen sich an die Versprechen halten müssen, die sie in ihrer Werbung machen. Egal, ob die Werbung vor Ort, im Internet oder von der Zentrale geschaltet wird. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich auf die Werbeaussagen verlassen können.”
Das Urteil des OLG Brandenburg ist ein wichtiger Sieg für Verbraucher. Es zeigt, dass Unternehmen nicht einfach ihre Werbeversprechen brechen können, wenn es ihnen passt. Verbraucher, die sich auf Werbeaussagen verlassen, können sich nun auf einen besseren Schutz verlassen.
Das Wichtigste:
- Verbraucherrechte gestärkt: Verbraucher können sich künftig noch stärker auf Werbeaussagen verlassen.
- Unternehmen zur Verantwortung gezogen: Unternehmen müssen ihre Werbeversprechen einhalten.
- Mehr Transparenz: Verbraucher können sich besser informieren, da sie sich auf die Angaben der Unternehmen verlassen können.
- Signal an die Branche: Das Urteil sendet ein deutliches Signal an die gesamte Branche, dass irreführende Werbung nicht geduldet wird.
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