Rund 1.400 Beschäftigte in Baden-Württemberg beteiligen sich am Arbeitskampf
Am Mittwoch, 21. Mai 2025, wurden die Warnstreiks in der Versicherungsbranche in Baden-Württemberg fortgesetzt. Nach Aktionen in Mannheim, Karlsruhe, Ludwigsburg und Kornwestheim legten in Stuttgart rund 500 Beschäftigte der Allianz, der Württembergischen Gemeindeversicherung und von Generali ganztägig die Arbeit nieder. Insgesamt haben sich in den vergangenen Tagen etwa 1.400 Beschäftigte im Land an den Streiks beteiligt.
Kundgebung in Stuttgart mit Kritik an Arbeitgeberangebot
Begleitet wurde der Streik durch eine Kundgebung vor dem DGB-Haus in Stuttgart. Martin Gross, Landesbezirksleiter von ver.di, äußerte dort scharfe Kritik am Verhalten der Arbeitgeber. Er betonte, dass die Versicherungsunternehmen wirtschaftlich gut dastehen, während die Beschäftigten weiterhin unter den Reallohnverlusten der vergangenen Jahre litten. Gross forderte ein faires Angebot und warf den Arbeitgebern vor, sich hinter allgemeinen Wirtschaftsdaten zu verstecken.
ver.di fordert zwölf Prozent mehr Gehalt und bessere Rahmenbedingungen
Die ver.di-Tarifkommission verlangt unter anderem eine Erhöhung der monatlichen Gehälter und Zulagen um zwölf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Weitere Forderungen umfassen die Verdoppelung des Fahrtkostenzuschusses auf 40 Euro für Angestellte und 50 Euro für Auszubildende, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro pro Ausbildungsjahr sowie freie Prüfungsvorbereitungstage für Auszubildende. Außerdem soll die Möglichkeit bestehen bleiben, Gehaltsbestandteile in Freizeit umzuwandeln. Auch tarifliche Regelungen zur Altersteilzeit und ein neuer Tarifvertrag zum Thema Transformation in Folge von Digitalisierung und KI stehen auf der Agenda.
Arbeitgeberangebot stößt auf Ablehnung
In der zweiten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber ein Angebot mit einer Laufzeit von 35 Monaten unterbreitet, das eine jährliche durchschnittliche Steigerung von 2,8 Prozent vorsieht. Die ver.di-Tarifkommission lehnte das Angebot ab, da es aus ihrer Sicht nicht ausreiche, um die bisherigen Kaufkraftverluste auszugleichen.
Nächste Verhandlungsrunde in Düsseldorf
Die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten im Innendienst der Versicherungsbranche ist für Freitag, den 23. Mai 2025, in Düsseldorf angesetzt.
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