Marktübersicht: Gebrauchte Elektroautos immer attraktiver
Der Umstieg auf Elektromobilität wird für immer mehr MenschenRealität. Doch muss es immer ein Neuwagen sein? Der Markt für gebrauchte Elektroautos wächst rasant, vor allem dank zahlreicher Leasingrückläufer. In Kombination mit gesunkenen Neupreisen und einer noch verhaltenen Nachfrage im Gebrauchtsegment ergeben sich attraktive Angebote für Käufer. Der ADAC hat eine Übersicht über alltagstaugliche gebrauchte Elektroautos bis 20.000 Euro zusammengestellt und gibt wichtige Tipps für den Kauf.
Immer mehr Menschen ziehen einen Umstieg auf ein Elektroauto in Betracht – nicht nur als Neuwagen, sondern auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Durch zahlreiche Leasingrückläufer aus den Jahren 2020 bis 2023, gesunkene Neupreise und eine noch verhaltene Nachfrage im Gebrauchtsegment, gibt es inzwischen preislich attraktive E-Auto-Angebote unter 20.000 Euro.
Laut ADAC lassen sich bereits für diesen Preis alltagstaugliche und teilweise langstreckentaugliche E-Modelle finden. Damit wird der elektrische Einstieg auch für kleinere Budgets realistisch.
Warum der Gebrauchtmarkt für E-Autos wächst
Die wichtigsten Faktoren für das wachsende Angebot an gebrauchten Elektroautos:
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Hoher Anteil an Leasingfahrzeugen bei E-Autos in den Vorjahren
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Rückgabe nach typischer Laufzeit (z. B. drei Jahre) erzeugt Angebotsüberschuss
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Rückläufige Neupreise, z. B. durch weggefallene Subventionen
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Verunsicherung bei Käufern, etwa wegen Ladeinfrastruktur oder Batteriehaltbarkeit
Diese Entwicklungen führen zu günstigen Marktbedingungen für Interessenten, die ein E-Auto gebraucht kaufen möchten.
Worauf beim gebrauchten E-Auto geachtet werden sollte
Der Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs unterscheidet sich in einigen Punkten vom Kauf eines klassischen Verbrenners:
Technische Prüfung
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Probefahrt unbedingt erforderlich
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Sichtprüfung auf Rost oder Unfallschäden
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Überprüfung von Reifen, Bremsen, Lenkung, Fahrwerk
Batteriecheck
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State of Health (SoH) der Antriebsbatterie prüfen lassen
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Der ADAC bietet hierzu spezielle Tests an
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Ein gut gepflegter Akku hat oft mehr als 80 % Kapazität auch nach mehreren Jahren
Ladeleistung
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Für die Nutzung als Erstwagen sollten mind. 100 kW Ladeleistung möglich sein
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Fahrzeuge mit geringerer Ladeleistung sind besser als Zweitwagen oder Pendlerfahrzeuge geeignet
Reichweite im Alltag: Welche Modelle sind geeignet?
Alltags- und langstreckentauglich (unter 20.000 € gebraucht):
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Tesla Model 3 (Standard Range oder Long Range, Baujahre 2019–2020)
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Reichweite: 300–400 km real
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Ladeleistung: bis zu 170 kW
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VW ID.3 (Pro-Modelle, ab 2020)
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Reichweite: ca. 300–350 km
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Ladeleistung: bis 100 kW
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Hyundai Ioniq Elektro (Facelift ab 2020)
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Reichweite: ca. 250–300 km
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Ladeleistung: bis 70 kW
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Geeignet für Stadt, Kurzstrecke und Pendelverkehr (unter 15.000 €):
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Renault Zoe (Z.E. 40 / Z.E. 50)
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Reichweite: 200–300 km
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Ladeleistung: meist 22–50 kW
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BMW i3 (ab 2017 mit 94 Ah oder 120 Ah Batterie)
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Reichweite: 150–250 km
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Ladeleistung: 50 kW
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Nissan Leaf (2. Generation, 40-kWh-Modell)
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Reichweite: ca. 200–250 km
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Ladeleistung: bis 50 kW
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Diese Fahrzeuge bieten solide Alltagstauglichkeit, sofern man sich der begrenzten Langstreckeneignung bewusst ist.
Tipps für den Gebrauchtkauf von Elektroautos
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Batteriezustand (SoH) ermitteln
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Eine einschlägige Auswertung zeigt den Restwert der Kapazität.
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Je nach SoH kann der Preis verhandelt werden.
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Ladehistorie prüfen
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Dauerhaftes Schnellladen kann zur Alterung der Batterie führen.
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Fragen nach der Nutzung (z. B. AC vs. DC-Ladung) geben Aufschluss.
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Software- und Garantiezustand
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Aktuelle Softwareversion prüfen
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Batteriegarante (oft bis 8 Jahre oder 160.000 km) überprüfen
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Servicehistorie und Vorbesitzer
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Regelmäßige Wartungen dokumentieren lassen
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Ein Fahrzeug aus Erstbesitz ist häufig pfleglicher behandelt
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Förderungen & Steuer
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Für gebrauchte E-Autos gilt: keine neue BAFA-Förderung
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E-Kfz bleiben bis mind. 2030 kraftfahrzeugsteuerfrei
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Liste: 10 Elektroautos unter 20.000 Euro (gebraucht, Stand 2025)
Modell | Reichweite real (km) | Ladeleistung (kW) | Geeignet für |
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Tesla Model 3 | 300–400 | bis 170 | Erstwagen, Langstrecke |
VW ID.3 | 300–350 | bis 100 | Alltag, Pendeln |
Hyundai Ioniq | 250–300 | bis 70 | Alltag |
Renault Zoe | 200–300 | 22–50 | Stadt, Pendler |
BMW i3 | 150–250 | bis 50 | Stadt, Pendler |
Nissan Leaf | 200–250 | bis 50 | Kurzstrecke |
Opel Corsa-e | ca. 250 | bis 100 | Alltag |
Peugeot e-208 | ca. 250 | bis 100 | Stadt & Pendeln |
Kia Soul EV | 200–250 | bis 50 | Stadt, Kurzstrecke |
Smart EQ Forfour | ca. 130 | bis 22 | Kurzstrecke, Stadt |
Ein gebrauchtes Elektroauto unter 20.000 Euro ist 2025 eine realistische und zunehmend attraktive Option. Die hohe Zahl an Leasingrückläufern und gesunkene Neupreise schaffen einen Käufermarkt mit vielen Auswahlmöglichkeiten. Wer auf Aspekte wie Batteriezustand, Reichweite und Ladeleistung achtet, findet auch im unteren Preissegment verlässliche Fahrzeuge für Alltag und Pendelstrecke. Besonders empfehlenswert: Eine Fahrzeugbewertung inklusive Batteriecheck durch den ADAC oder spezialisierte Werkstätten.
Weitere Informationen:
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www.adac.de – E-Auto-Ratgeber und Batteriecheck-Angebot
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www.goingelectric.de – Ladeinfrastruktur und Fahrzeugdaten
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www.kba.de – Zulassungsstatistiken und Antriebsverteilung
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www.bafa.de – Übersicht zur E-Auto-Förderung (Stand: 2024)
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