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Gebrauchte Elektroautos unter 20.000 Euro: Worauf Käufer jetzt achten sollten

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Gebrauchte Elektroautos unter 20.000 Euro: Worauf Käufer jetzt achten sollten
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Marktübersicht: Gebrauchte Elektroautos immer attraktiver

Der Umstieg auf Elektromobilität wird für immer mehr MenschenRealität. Doch muss es immer ein Neuwagen sein? Der Markt für gebrauchte Elektroautos wächst rasant, vor allem dank zahlreicher Leasingrückläufer. In Kombination mit gesunkenen Neupreisen und einer noch verhaltenen Nachfrage im Gebrauchtsegment ergeben sich attraktive Angebote für Käufer. Der ADAC hat eine Übersicht über alltagstaugliche gebrauchte Elektroautos bis 20.000 Euro zusammengestellt und gibt wichtige Tipps für den Kauf.

Alle Elektroautos, die 2025 kommen

Immer mehr Menschen ziehen einen Umstieg auf ein Elektroauto in Betracht – nicht nur als Neuwagen, sondern auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Durch zahlreiche Leasingrückläufer aus den Jahren 2020 bis 2023, gesunkene Neupreise und eine noch verhaltene Nachfrage im Gebrauchtsegment, gibt es inzwischen preislich attraktive E-Auto-Angebote unter 20.000 Euro.

Laut ADAC lassen sich bereits für diesen Preis alltagstaugliche und teilweise langstreckentaugliche E-Modelle finden. Damit wird der elektrische Einstieg auch für kleinere Budgets realistisch.


Warum der Gebrauchtmarkt für E-Autos wächst

Die wichtigsten Faktoren für das wachsende Angebot an gebrauchten Elektroautos:

  • Hoher Anteil an Leasingfahrzeugen bei E-Autos in den Vorjahren

  • Rückgabe nach typischer Laufzeit (z. B. drei Jahre) erzeugt Angebotsüberschuss

  • Rückläufige Neupreise, z. B. durch weggefallene Subventionen

  • Verunsicherung bei Käufern, etwa wegen Ladeinfrastruktur oder Batteriehaltbarkeit

Diese Entwicklungen führen zu günstigen Marktbedingungen für Interessenten, die ein E-Auto gebraucht kaufen möchten.


Worauf beim gebrauchten E-Auto geachtet werden sollte

Der Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs unterscheidet sich in einigen Punkten vom Kauf eines klassischen Verbrenners:

Technische Prüfung

  • Probefahrt unbedingt erforderlich

  • Sichtprüfung auf Rost oder Unfallschäden

  • Überprüfung von Reifen, Bremsen, Lenkung, Fahrwerk

Batteriecheck

  • State of Health (SoH) der Antriebsbatterie prüfen lassen

  • Der ADAC bietet hierzu spezielle Tests an

  • Ein gut gepflegter Akku hat oft mehr als 80 % Kapazität auch nach mehreren Jahren

Ladeleistung

  • Für die Nutzung als Erstwagen sollten mind. 100 kW Ladeleistung möglich sein

  • Fahrzeuge mit geringerer Ladeleistung sind besser als Zweitwagen oder Pendlerfahrzeuge geeignet


Reichweite im Alltag: Welche Modelle sind geeignet?

Alltags- und langstreckentauglich (unter 20.000 € gebraucht):

  • Tesla Model 3 (Standard Range oder Long Range, Baujahre 2019–2020)

    • Reichweite: 300–400 km real

    • Ladeleistung: bis zu 170 kW

  • VW ID.3 (Pro-Modelle, ab 2020)

    • Reichweite: ca. 300–350 km

    • Ladeleistung: bis 100 kW

  • Hyundai Ioniq Elektro (Facelift ab 2020)

    • Reichweite: ca. 250–300 km

    • Ladeleistung: bis 70 kW

Geeignet für Stadt, Kurzstrecke und Pendelverkehr (unter 15.000 €):

  • Renault Zoe (Z.E. 40 / Z.E. 50)

    • Reichweite: 200–300 km

    • Ladeleistung: meist 22–50 kW

  • BMW i3 (ab 2017 mit 94 Ah oder 120 Ah Batterie)

    • Reichweite: 150–250 km

    • Ladeleistung: 50 kW

  • Nissan Leaf (2. Generation, 40-kWh-Modell)

    • Reichweite: ca. 200–250 km

    • Ladeleistung: bis 50 kW

Diese Fahrzeuge bieten solide Alltagstauglichkeit, sofern man sich der begrenzten Langstreckeneignung bewusst ist.


Tipps für den Gebrauchtkauf von Elektroautos

  1. Batteriezustand (SoH) ermitteln

    • Eine einschlägige Auswertung zeigt den Restwert der Kapazität.

    • Je nach SoH kann der Preis verhandelt werden.

  2. Ladehistorie prüfen

    • Dauerhaftes Schnellladen kann zur Alterung der Batterie führen.

    • Fragen nach der Nutzung (z. B. AC vs. DC-Ladung) geben Aufschluss.

  3. Software- und Garantiezustand

    • Aktuelle Softwareversion prüfen

    • Batteriegarante (oft bis 8 Jahre oder 160.000 km) überprüfen

  4. Servicehistorie und Vorbesitzer

    • Regelmäßige Wartungen dokumentieren lassen

    • Ein Fahrzeug aus Erstbesitz ist häufig pfleglicher behandelt

  5. Förderungen & Steuer

    • Für gebrauchte E-Autos gilt: keine neue BAFA-Förderung

    • E-Kfz bleiben bis mind. 2030 kraftfahrzeugsteuerfrei


Liste: 10 Elektroautos unter 20.000 Euro (gebraucht, Stand 2025)

Modell Reichweite real (km) Ladeleistung (kW) Geeignet für
Tesla Model 3 300–400 bis 170 Erstwagen, Langstrecke
VW ID.3 300–350 bis 100 Alltag, Pendeln
Hyundai Ioniq 250–300 bis 70 Alltag
Renault Zoe 200–300 22–50 Stadt, Pendler
BMW i3 150–250 bis 50 Stadt, Pendler
Nissan Leaf 200–250 bis 50 Kurzstrecke
Opel Corsa-e ca. 250 bis 100 Alltag
Peugeot e-208 ca. 250 bis 100 Stadt & Pendeln
Kia Soul EV 200–250 bis 50 Stadt, Kurzstrecke
Smart EQ Forfour ca. 130 bis 22 Kurzstrecke, Stadt

Ein gebrauchtes Elektroauto unter 20.000 Euro ist 2025 eine realistische und zunehmend attraktive Option. Die hohe Zahl an Leasingrückläufern und gesunkene Neupreise schaffen einen Käufermarkt mit vielen Auswahlmöglichkeiten. Wer auf Aspekte wie Batteriezustand, Reichweite und Ladeleistung achtet, findet auch im unteren Preissegment verlässliche Fahrzeuge für Alltag und Pendelstrecke. Besonders empfehlenswert: Eine Fahrzeugbewertung inklusive Batteriecheck durch den ADAC oder spezialisierte Werkstätten.


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