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Häufige Zahnprobleme bei Hunden und wie man vorbeugen kann

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Häufige Zahnprobleme bei Hunden und wie man vorbeugen kann
Foto von Antek auf Unsplash

Viele Hundebesitzer unterschätzen die Bedeutung der Zahngesundheit für die allgemeine Gesundheit ihres Vierbeiners. Dabei können Zahnprobleme bei Hunden ein ernstzunehmendes Risiko darstellen, das weit über Mundgeruch hinausgeht. Von Zahnstein bis Parodontitis – die Palette der dentalen Probleme bei Hunden ist vielfältig und kann unbehandelt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Zahnstein: Eine schleichende Gefahr

Zahnstein ist eines der häufigsten Zahnprobleme bei Hunden. Er entsteht aus Plaque, einer klebrigen, bakterienhaltigen Schicht, die sich auf den Zähnen bildet. Wenn Plaque nicht regelmäßig beispielsweise bei einer Behandlung beim Hundezahnarzt entfernt wird, kann es verkalken und zu Zahnstein werden. Zahnstein ist nicht nur ein ästhetisches Problem – er kann zu Entzündungen des Zahnfleischs führen und den Weg für schwerwiegendere Krankheiten, wie Parodontitis, ebnen.

Experten empfehlen, zur Vorbeugung von Zahnstein regelmäßig die Zähne des Hundes zu reinigen und spezielle Kauknochen oder Dental-Sticks zu verwenden, die dabei helfen können, Plaque zu reduzieren.

Parodontitis: Ein schleichendes Leiden

Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats, die durch unbehandelten Zahnstein und Plaque verursacht wird. Diese Erkrankung betrifft nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch die Knochen und Bänder, die die Zähne im Kiefer verankern. Symptomatisch macht sich Parodontitis durch schlechten Atem, Zahnfleischbluten, und im fortgeschrittenen Stadium durch Zahnverlust bemerkbar.

Die Folgen einer unbehandelten Parodontitis können weit über das Maul hinausgehen: Herz, Nieren und andere lebenswichtige Organe können in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein regelmäßiger Besuch beim Tierarzt und eine gezielte Maulhygiene können helfen, dieses ernsthafte gesundheitliche Problem zu verhindern oder frühzeitig zu behandeln.

Karies: Selten, aber präsent

Anders als bei Menschen ist Karies bei Hunden seltener anzutreffen, jedoch keineswegs ausgeschlossen. Karies entsteht durch die Zersetzung von Kohlenhydraten, die zu Säurebildung und schließlich zur Zerstörung des Zahnschmelzes führt. Besonders gefährdet sind Hunde, die häufig zuckerhaltige Nahrung oder Snacks bekommen.

Symptome von Karies können Schmerzen beim Fressen, Zahnschmerzen und sichtbare Löcher in den Zähnen sein. Regelmäßige Zahnkontrollen und das Vermeiden von zuckerhaltigen Lebensmitteln sind essenziell zur Vorbeugung von Karies.

Zahnfrakturen: Eine häufige Unfallfolge

Zahnfrakturen sind oft die Folge von Unfällen oder dem Kauen auf harten Gegenständen. Diese Verletzungen können sehr schmerzhaft sein und zu weiteren Komplikationen führen, wie Infektionen oder Wurzelfrakturen. Hunde, die beispielsweise auf Steinen, harten Spielzeugen oder Knochen herumkauen, sind besonders gefährdet.

Eine Fraktur zeigt sich oft durch Abbrechen eines Teils des Zahns, Blutungen, Zahnschmerzen oder Futterverweigerung. Ein sofortiger Besuch beim Tierarzt ist in solchen Fällen unabdingbar, um Schlimmeres zu verhindern und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Zahnfehlstellungen: Nicht nur ein Schönheitsproblem

Zahnfehlstellungen sind bei Hunden keine Seltenheit und können genetisch bedingt oder durch äußere Einflüsse verursacht sein. Besonders kurzköpfige Hunderassen, wie Bulldoggen oder Boxer, neigen zu Zahnfehlstellungen. Diese können Probleme beim Kauen und Fressen verursachen und das Risiko für Karies und Parodontitis erhöhen, da manche Zahnzwischenräume erschwert gereinigt werden können.

Ein rechtzeitiger Eingriff durch den Tierarzt kann helfen, Probleme zu minimieren und den Kaukomfort des Hundes zu verbessern.

Wie Zahnpflege beim Hund gelingt

Aus den beschriebenen Zahnproblemen wird deutlich, wie wichtig eine umfassende Zahnpflege für Hunde ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Zahngesundheit von Hunden zu unterstützen. Regelmäßiges Zähneputzen mit einer speziellen Hunde-Zahnpasta kann die Bildung von Plaque und Zahnstein erheblich reduzieren. Auch spezielle Kauknochen und Dental-Spielzeuge spielen eine wichtige Rolle in der Zahnpflege.

Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sollten selbstverständlich sein, um Zahnprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Bei manchen Tieren wird auch eine professionelle Zahnreinigung unter Narkose notwendig sein.

Fazit

Die Zahngesundheit bei Hunden ist ein oft vernachlässigtes, aber enorm wichtiges Thema. Unbehandelte Zahnprobleme können nicht nur die Lebensqualität des vierbeinigen Freundes beeinträchtigen, sondern auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Mit regelmäßiger Zahnpflege und professioneller tierärztlicher Betreuung können viele Zahnprobleme vermieden oder frühzeitig behandelt werden. Wer sich der Verantwortung bewusst ist, sorgt nicht nur für die Zahngesundheit, sondern letztlich auch für das allgemeine Wohlbefinden seines Hundes.

Redaktion
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