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IG BAU Nordbaden fordert mehr Wohnungsbau im Rhein-Neckar-Kreis

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IG BAU Nordbaden fordert mehr Wohnungsbau im Rhein-Neckar-Kreis

Sanierung und Neubau von Wohnungen dringend erforderlich

Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es rund 140.500 Häuser mit insgesamt etwa 271.600 Wohnungen, von denen ein erheblicher Teil älter als 45 Jahre ist. Laut einer statistischen Auswertung des Pestel-Instituts, die im Auftrag der IG BAU Nordbaden durchgeführt wurde, zählen rund 161.000 Wohnungen zu den älteren Beständen, die vor 1980 gebaut wurden. Besonders hervorzuheben ist, dass rund 82.800 Gebäude vor 1980 errichtet wurden und damit dringend saniert werden müssen.

IG BAU fordert eine Offensive für den Wohnungsbau

Die IG BAU Nordbaden warnt die politischen Entscheidungsträger in Berlin, insbesondere die CDU und SPD, davor, den Wohnungsbau bei den laufenden Koalitionsverhandlungen zu vernachlässigen. Der Vorsitzende der IG BAU Nordbaden, Wolfgang Kreis, betont, dass der Wohnungsbau ein zentrales Thema für die Zukunft sei. Er fordert die Bundesregierung auf, eine offensive Strategie für den Neubau von Wohnungen sowie die Sanierung älterer Gebäude zu entwickeln, um der zunehmenden Wohnungsnot und den explodierenden Mietpreisen entgegenzuwirken. „Wohnen ist das A und O für die Menschen. Wer dieses Problem nicht anpackt, regiert an den Menschen vorbei“, so Kreis.

Sanierung älterer Wohnungen besonders wichtig für Senioren

Ein weiterer Schwerpunkt der Forderungen liegt auf der Sanierung älterer Wohnungen, insbesondere im Hinblick auf die Bedürfnisse einer immer älter werdenden Bevölkerung. Kreis hebt hervor, dass viele der rund 161.000 Wohnungen, die vor 1980 gebaut wurden, dringend modernisiert werden müssen, um sie altersgerecht zu gestalten. Dazu gehören unter anderem Badsanierungen, der Einbau schwellenloser Duschen und die Verbreiterung von Türen, damit ältere Menschen, auch mit Rollatoren, ihre Wohnungen problemlos nutzen können.

Mehr Chancen für Wohneigentum gefordert

Ein weiteres Anliegen der IG BAU Nordbaden ist die Förderung des Wohneigentums im Rhein-Neckar-Kreis. Derzeit sei es für Durchschnittsverdiener nahezu unmöglich, ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung zu erwerben. „Es muss sich ändern, dass Facharbeiter, die Wohnungen bauen, sich auch selbst eine leisten können“, fordert Kreis. Die IG BAU appelliert an die Bundesregierung, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um den Erwerb von Wohneigentum für breitere Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Bauzinsen.

Forderung nach Neubau von Sozialwohnungen und bezahlbarem Wohnraum

Die IG BAU Nordbaden fordert zudem eine deutliche Steigerung des Neubaus von Sozialwohnungen und bezahlbarem Wohnraum. Die Gewerkschaft nennt als Zielmarke 100.000 neu gebaute Sozialwohnungen und 60.000 bezahlbare Wohnungen pro Jahr. „Es ist höchste Zeit, dass die Zahl der Neubauten wieder deutlich steigt“, so Kreis. Besonders wichtig sei es, den sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau zu fördern.

Infrastruktur-Offensive der Bundesregierung auch für den Rhein-Neckar-Kreis

Die IG BAU Nordbaden begrüßt die Infrastruktur-Offensive, die in den Koalitionsverhandlungen einen wichtigen Schwerpunkt bildet. Kreis hebt hervor, dass Investitionen in die Infrastruktur, wie die Sanierung von Straßen, Brücken und Schulen, auch dem Rhein-Neckar-Kreis zugutekommen werden. Jedoch mahnt er, dass diese Sanierungsmaßnahmen nur dann erfolgreich sind, wenn auch ausreichend bezahlbarer Wohnraum in den betroffenen Gebieten zur Verfügung steht, sodass Familien sich das Leben in der Nähe dieser sanierten Infrastrukturen leisten können.

Redaktion
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