Eine Zusammenkunft der Religionen
Die Frage, wie unterschiedliche Religionen miteinander feiern können, ist ein bedeutendes Thema, das nicht nur den Sinsheimer Rat der Religionen bewegt. Diese Frage dreht sich um das Betonen der Gemeinsamkeiten, ohne die Unterschiede der Glaubensauffassungen zu verwischen oder zu verbergen. Der Sinsheimer Rat der Religionen hat sich bewusst für einen Ansatz entschieden, bei dem die Gemeinsamkeiten betont werden. Eines dieser gemeinsamen Elemente ist der Glaube an den einen Gott, der die Welt erschaffen hat und nach verschiedenen Glaubensauffassungen allmächtig ist. Ebenso ist die Überzeugung, dass ohne Frieden zwischen den Religionen kein Frieden zwischen den Nationen möglich ist, ein verbindendes Element.
Der Rat hat sich viel Zeit genommen, um sich gegenseitig kennenzulernen und ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. Mit diesem Wissen im Hinterkopf hat man sich zusammengesetzt und ein interreligiöses Friedensgebet erarbeitet. Jede Religion hat Texte vorgeschlagen, die aus ihrer Sicht zum Frieden aufrufen oder um Frieden bitten. Aus dieser Sammlung wurden Texte ausgewählt, zusammengestellt und in eine passende Reihenfolge gebracht. Dies führte dazu, dass der islamische Mystiker Dschalal ad-Din Muhammad Rumi in Gesellschaft von Franz von Assisi, Abdu’l-Bahá und Hans Dieter Hüsch standen. Auch Koranrezitationen und ein Auszug aus der Bergpredigt durften nicht fehlen. Die Musik spielte ebenfalls eine wichtige Rolle, mit gemeinsamen Liedern sowie moderner und traditioneller Kirchenmusik.
Das interreligiöse Friedensgebet in Sinsheim war der Beitrag des Rates der Religionen zur ersten Interkulturellen Woche in Sinsheim. Es fand unmittelbar nach der Tagung „Vielfalt öffnet Räume“ im unteren Foyer des Rathauses statt. Dabei wurde bewusst vermieden, einen Gottesdienstraum einer der beteiligten Religionen zu nutzen. Dies sollte das Gefühl der gemeinsamen Verantwortung für die Stadt, deren Namen der Rat in seiner Bezeichnung führt, ausdrücken.
Der Sinsheimer Rat der Religionen versteht sich als ein „offener Kreis“ und lädt gerne weitere Religionsgemeinschaften ein, die auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen und in Sinsheim verortet sind. Für die Kontaktaufnahme steht die Geschäftsstelle bei der städtischen Integrationsbeauftragten Inge Baumgärtner zur Verfügung, erreichbar unter der Telefonnummer 07261/404 163 oder per E-Mail an integration@sinsheim.de
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