Am Mittwoch, den 26. Februar 2025, findet ein bundesweiter Jugendstreiktag im öffentlichen Dienst statt. Nachwuchskräfte aus verschiedenen Bereichen von Bund und Kommunen, darunter Gesundheitswesen, Verwaltung, Sozial- und Erziehungsdienste sowie Sparkassen, machen mit Warnstreiks auf ihre Forderungen aufmerksam. In Baden-Württemberg sind Demonstrationen in Mannheim und Esslingen geplant.
Die Gewerkschaft ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde unter anderem eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich mehr, drei zusätzliche freie Tage sowie einen weiteren freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Zudem sollen die Ausbildungs-, Studienvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich steigen. Ein weiteres Anliegen ist die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung.
Laut ver.di-Vorsitzendem Frank Werneke fehlen derzeit mehrere hunderttausend Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die mangelnde Attraktivität der Arbeitsbedingungen verschärfe die Situation weiter. Insbesondere die ungesicherte Übernahme nach der Ausbildung sei ein Problem, für das die Arbeitgeber bislang keine Lösung angeboten hätten.
Die ver.di-Landesjugendsekretärin Isabel Limerov kritisiert, dass die Arbeitgeber auf die steigenden Lebenshaltungskosten nicht reagieren: „Die Ausbildungsvergütungen halten mit den explodierenden Preisen für Miete und Lebensmittel nicht Schritt. Das macht den öffentlichen Dienst für junge Menschen zunehmend unattraktiv.“
Da die kommunalen Arbeitgeberverbände in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt haben, wollen die Nachwuchskräfte nun mit ihrem Streik den Druck erhöhen. Neben den Tarifverhandlungen nutzt die ver.di-Jugend den Tag auch, um der Opfer des Anschlags in München am 13. Februar zu gedenken. Die Gewerkschaft betont ihre Werte der Solidarität, Vielfalt und Offenheit und unterstreicht, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen eintreten.
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