Sinsheim

Kliniken-Notstand: GRN-Streik in Sinsheim trifft Patienten

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Kliniken-Notstand: GRN-Streik in Sinsheim trifft Patienten
Photo by wewahn on Pixabay

Über 600 in Mannheim und Esslingen bei Jugendstreiktag

Am heutigen bundesweiten Jugendstreiktag haben in Baden-Württemberg über 600 Nachwuchskräfte aus den vielfältigen Bereichen von Bund und Kommunen wie dem Gesundheitswesen, der Verwaltung, dem Sozial und Erziehungsdienst, Sparkassen und vielen weiteren Berufen an zwei zentralen Streikdemonstrationen in Mannheim und Esslingen teilgenommen. Außerdem wurde heute in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in Lörrach gestreikt. Morgen finden weitere Arbeitsniederlegungen bei der Stadt Stuttgart, in Gemeinden im Rems-Murr-Kreis sowie bei den GRN-Kliniken in Sinsheim statt.

Morgen Warnstreik im öffentlichen Dienst in Stuttgart und weiteren Orten

Maike Schollenberger, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte bei der Jugend-Streikdemonstration in Esslingen: „Auch bei den Azubis blockieren die öffentlichen Arbeitgeber bisher komplett: Kein Ausgleich der verlorenen Kaufkraft für die mit den schmalsten Geldbeuteln. Keine verlässliche Perspektive durch Übernahmegarantie nach der Ausbildung.“

Isabel Limerov, ver.di Landesjugendsekretärin, sagte bei der Jugend-Streikdemonstration in Mannheim: „Statt Schulabgängerinnen mit offenen Armen zu empfangen, werden die Türen zu den sinnvollen und sinnstiftenden Berufen im öffentlichen Dienst verrammelt. Zwischen den Tarifrunden wird dann wieder Geld für teure Werbekampagnen ausgegeben. Jetzt wäre die Chance da, bei jungen Menschen zu punkten.“

Streikwelle rollt durch BaWü

ver.di fordert in der Tarifrunde 2025 für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die dritte Runde ist vom 14. – 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamt:innen, Richter:innen, Soldat:innen sowie auf Versorgungsempfänger:innen übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.

In Baden-Württemberg sind nach Angaben des KAV insgesamt 385.000 Beschäftigte direkt von den Tarifverhandlungen betroffen. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes am Stichtag 30. Juni 2023 arbeiten davon rund 248.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen.
Rund 67 Prozent der Beschäftigten in den Kommunen (insgesamt inklusive Beamt:innen) sind Frauen, die Teilzeitquote beträgt rund 44 Prozent.
Ebenso direkt betroffen sind rund 30.000 Beschäftigte bei den baden-württembergischen Sparkassen sowie Beschäftigte in kommunalen Kliniken, Versorgungsbetrieben und Nahverkehrsunternehmen.
Außerdem haben die bundesweiten Verhandlungen unter anderem Auswirkungen auf den Verlauf der Tarifrunde von rund 10.000 Beschäftigten bei der Agentur für Arbeit und über 3.000 Beschäftigten bei der Deutschen Rentenversicherung im Land.

Der Streik in Sinsheim

Am Donnerstag und Freitag finden Warnstreik bei den GRN-Kliniken in Sinsheim statt. Nach einer Streikversammlung am Freitag soll es eine Kundgebung auf dem Burgplatz geben.

Redaktion
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