Schnabel: Verhandlungen mit den USA und neue Handelsbeziehungen weltweit notwendig
Mannheim, 3. April 2025 – Die Ankündigung der US-Regierung, neue Zölle in Höhe von 20 Prozent auf Importe aus der Europäischen Union zu erheben, sorgt für Unruhe im transatlantischen Handel. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, Manfred Schnabel, sieht darin einen klaren Handlungsauftrag für Europa.
Kombination aus Dialog und Diversifizierung gefordert
Schnabel betont die Notwendigkeit einer doppelten Strategie: Einerseits sollte Europa weiterhin das Gespräch mit den USA suchen, dabei jedoch mit klarer Haltung und strategischem Selbstbewusstsein auftreten. Auch wenn die aktuelle US-Politik wenig Raum für Kompromisse lasse, seien Verhandlungen ohne einseitiges Entgegenkommen wichtig, um die Handelsbeziehungen nicht vollständig zu belasten.
Gleichzeitig müsse Europa seine internationalen Handelsbeziehungen breiter aufstellen. Länder wie Indien, Indonesien, Malaysia und Thailand, die ebenfalls von den US-Zöllen betroffen sind, könnten künftig stärker als Handelspartner in den Fokus rücken. Laut Schnabel bieten sich hier Chancen für moderne und faire Freihandelsabkommen, die nun aktiv verfolgt werden sollten.
Appell an europäische Handelspolitik
Schnabel fordert von der EU, nicht nur auf die Entwicklungen zu reagieren, sondern die internationale Handelspolitik aktiv mitzugestalten. Die neuen US-Zölle seien ein Weckruf, Handelsstrategien neu zu denken und sich global breiter aufzustellen.
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