Aktion in Stuttgart macht auf Belastungen in der Pflege aufmerksam
Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden haben am 12. Mai 2025 Mitglieder von Betriebsräten, Personalräten, Mitarbeitendenvertretungen und Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAVen) in Stuttgart auf die angespannte Situation im Gesundheitswesen hingewiesen. Im Mittelpunkt der Aktion stand die hohe Arbeitsbelastung von Pflegekräften und die Kritik an fehlenden politischen Lösungen.
Kritik an geplanter Arbeitszeitregelung
Der ver.di Landesfachbereichsleiter Gesundheit und Soziales, Jakob Becker, äußerte deutliche Kritik an den aktuellen Plänen der Bundesregierung. Er wies darauf hin, dass die vorgesehene Abschaffung der täglichen Höchstarbeitszeit besonders die Pflegebranche hart treffen würde. Durch die geltende Ruhezeit von nur zehn Stunden könnten in Zukunft legale Schichten von bis zu 14 Stunden entstehen. Becker bezeichnete dies als Rückschritt auf Arbeitszeitregelungen aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Forderungen nach Personalaufstockung und stabiler Finanzierung
ver.di fordert eine Entlastung der Pflege- und Krankenkassen von versicherungsfremden Leistungen. Zur langfristigen Stabilisierung der Finanzierung solle eine solidarische Einbeziehung aller Einkommensarten erfolgen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft verbindliche Vorgaben für eine bedarfsgerechte Personalbesetzung in Krankenhäusern und der Altenpflege. Konkret verwies Becker auf die Pflegepersonalregelung PPR 2.0, die schnellstmöglich umgesetzt werden müsse, um die Situation der Beschäftigten zu verbessern.
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