Gewerkschaft kritisiert Arbeitgeberposition als enttäuschend
Nach dem aus Sicht der Gewerkschaft ver.di enttäuschenden Auftakt der Tarifverhandlungen mit IBM am 25. März 2025 ruft ver.di die Beschäftigten des Unternehmens am Dienstag, den 1. April, zu einer ersten Protestaktion auf. Die Kundgebung findet um 13 Uhr vor der IBM-Niederlassung in Böblingen statt. Erwartet werden zwischen 100 und 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch an weiteren Standorten in Deutschland sind zeitgleiche Proteste angekündigt.
IBM lehnt Gehaltserhöhung ab
Hintergrund der Auseinandersetzung ist das Angebot der Arbeitgeberseite, für das laufende Jahr keine Gehaltserhöhung vorzusehen. Nach Angaben von ver.di soll stattdessen eine sogenannte Nullrunde umgesetzt werden, was nach Einschätzung der Gewerkschaft zu einer weiteren Verschärfung der Kaufkraftverluste führen würde, die bereits durch unterhalb der Inflationsrate liegende Tarifabschlüsse in den Jahren 2021 bis 2023 entstanden seien. Zudem kritisiert ver.di die Absicht des Unternehmens, die Tarifgehälter auch nominal abzusenken.
ver.di fordert deutliche Entgeltsteigerung
Die Gewerkschaft fordert in der aktuellen Tarifrunde eine Entgelterhöhung um 7,8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus sollen alle Mitarbeitenden am übertariflichen individuellen Gehaltsprogramm beteiligt werden. Für Auszubildende fordert ver.di eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro sowie für Gewerkschaftsmitglieder einen zusätzlichen Urlaubstag.
Gewerkschaft warnt vor Folgen für den Unternehmenserfolg
Die ver.di-Verhandlungsführerin Dorothea Katharina Ritter begründet die Forderungen mit den wirtschaftlichen Ergebnissen des Unternehmens. IBM Deutschland habe im vergangenen Jahr ein starkes Umsatz- und Gewinnwachstum erzielt. Ritter warnt vor den Folgen einer anhaltenden Reallohnsenkung für die Motivation der Belegschaft und letztlich auch für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Die Protestaktion am Dienstag soll ein erstes deutliches Signal der Beschäftigten an die Geschäftsführung senden.
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