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Rebhuhnschutz im Schefflenztal: Landwirte spielen Schlüsselrolle für den Erfolg

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Infoabend zur Förderung von Buntbrachen und Wildkrautäckern in Schefflenz

Am 28. März 2025 fand im Rahmen der Initiative Rebhuhnschutz Schefflenztal ein Infoabend für Landwirtinnen und Landwirte in Schefflenz statt. Die Veranstaltung, die bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde, stieß auch in diesem Jahr auf großes Interesse. Organisiert von der Landwirtschaftsbehörde des Landratsamts Neckar-Odenwald-Kreis, diente der Abend dazu, über die finanzielle Unterstützung für den Anbau von Buntbrachen, Wildkrautäckern und artenreichem Grünland zu informieren.

Wichtige Rolle der Landwirtinnen und Landwirte im Rebhuhnschutz

Fachdienstleiter Dirk Büttner eröffnete die Veranstaltung und betonte, wie wichtig es ist, die Landwirtinnen und Landwirte für ihre Beiträge zum Naturschutz zu würdigen. Insbesondere beim Rebhuhnschutz komme der Landwirtschaft eine zentrale Rolle zu, da der Lebensraum für das Rebhuhn in die betrieblichen Abläufe integriert werden müsse. Die positive Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure im Schefflenztal sei ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Erhaltung der Rebhühner.

Aktueller Bestand und Herausforderungen im Rebhuhnschutz

Dr. Elmar Werling von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Neckar-Odenwald gab einen Überblick über den aktuellen Rebhuhnbestand im Schefflenztal. Die Ergebnisse des Monitorings deuten darauf hin, dass es 2025 weniger Brutpaare als im Vorjahr geben wird, was auf die ungünstigen Wetterbedingungen der letzten Brutsaison zurückzuführen ist. Trotz dieser Rückgänge bleibt das Schefflenztal jedoch das größte Rebhuhnschutzgebiet im Regierungsbezirk Karlsruhe und befindet sich im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands auf einem guten Kurs.

Bedeutung von Ackerwildkräutern und naturnaher Landwirtschaft

Judith Knebel vom Regierungspräsidium Karlsruhe sprach über die Bedeutung von Ackerwildkräutern und deren Rolle im Ökosystem. Viele der rund 220 Ackerwildkräuterarten in Baden-Württemberg sind heute bedroht, da sie von konkurrenzstärkeren Pflanzen verdrängt werden. Für den Naturschutz sei es jedoch wichtig, diese Kräuter auf Ackerflächen zu fördern, da sie die Grundlage der Nahrungspyramide für viele Tiere in der Feldflur darstellen. Die Landwirtschaft müsse in enger Zusammenarbeit mit dem Naturschutz arbeiten, um problematische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und entgegenzuwirken.

Finanzielle Unterstützung für den Rebhuhnschutz

Die Landwirtschaftsbehörde und der Landschaftserhaltungsverband Neckar-Odenwald-Kreis bieten Landwirtinnen und Landwirten individuelle Beratung zur Umsetzung von Rebhuhnschutzmaßnahmen. Es stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung, die über die Landschaftspflegerichtlinie (LPR), die Ökoregelungen und das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) abgewickelt werden. Im Jahr 2024 wurden die Fördersätze der LPR angepasst, um den gestiegenen Kosten in der Landwirtschaft gerecht zu werden. Seit 2022 wurden auf rund 110 Hektar LPR-Verträge abgeschlossen, die durch den Verzicht auf Düngemittel und Pflanzenschutzmittel sowie die Förderung von überjährigen Buntbrachen einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der Rebhühner leisten.

Zukunftsperspektiven für den Rebhuhnschutz

Abschließend erklärte Minister Peter Hauk in seinem Schlusswort, dass der Rebhuhnschutz auch weiterhin eine wichtige Aufgabe für die Zukunft sei. Nach der Fragerunde bot sich den Anwesenden die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit den Vertretern der Rebhuhnschutz-Initiative.

Hintergrund zur Rebhuhnschutz-Initiative Schefflenztal

Die Rebhuhnschutz-Initiative Schefflenztal wurde 2021 unter der Leitung des Naturschutzreferats am Regierungspräsidium Karlsruhe ins Leben gerufen. Sie zielt darauf ab, das größte verbliebene Verbreitungsgebiet des Rebhuhns im Regierungsbezirk Karlsruhe zu erhalten und die Bestände langfristig zu stärken. Die Initiative wird von einer Vielzahl von lokalen Akteuren unterstützt, darunter der NABU, die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Neckar-Odenwald und der Hegering Schefflenztal sowie verschiedene Kommunen und Behörden.

Weitere Informationen zur Initiative und zum Newsletter sind auf der Homepage des Regierungspräsidiums Karlsruhe verfügbar.

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