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Rebhuhnschutz in Heddesheim: Mobiler Zaun schafft Rückzugsraum

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Rebhuhnschutz in Heddesheim: Mobiler Zaun schafft Rückzugsraum
©Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V.

Wiese wird während der Brutzeit gesichert

In Heddesheim wurde erneut ein mobiler Schutzzaun aufgestellt, um die örtliche Rebhuhnpopulation während der Brutzeit zu schützen. Die Wiese, auf der sich die seltenen Feldvögel aufhalten, gehört der Gemeinde und bietet den Tieren Nahrung sowie Deckung in niedrigen Gehölzen. Zwei angrenzende Wege werden häufig von Spaziergängern, Radfahrenden und Hundehaltern genutzt. Um Störungen durch Menschen und Hunde zu vermeiden, wird das Gebiet wie bereits im Vorjahr temporär eingezäunt.


Zaun schützt nicht vor Wildtieren, sondern vor Störungen

Der mobile Zaun ist 90 Zentimeter hoch und mit einer großen Maschenweite ausgestattet, sodass Kleintiere ihn problemlos durchqueren können. Die blau-weiße Farbgebung wird von Wildtieren wahrgenommen, ist aber aus menschlicher Distanz kaum auffällig. Der Zaun dient nicht dem Einsperren von Weidetieren, sondern soll verhindern, dass Menschen oder Hunde das Gebiet betreten. Ziel ist es, den Rebhühnern während der sensiblen Phase der Brut und Aufzucht Ruhe zu ermöglichen.


Abstimmung mit Behörden und Einbindung lokaler Akteure

Die Genehmigung für den Zaun erfolgt jährlich aus Artenschutzgründen durch die zuständigen Fachbehörden des Rhein-Neckar-Kreises und gilt während der allgemeinen Brut- und Setzzeit von März bis Ende August. Neben Rebhühnern profitieren auch andere Feldvögel sowie Hasen von der Maßnahme. Die Gemeinde Heddesheim unterstützt das Projekt, stellt die Fläche bereit, organisiert den Zaun und übernimmt das Mähen der Schneise.

Ein Zusammenschluss aus ortsansässigen Landwirten, Naturschutzinteressierten, Vereinen und Jägern – die Interessengemeinschaft Rebhuhnschutz – kümmert sich um Aufbau, Abbau und Pflege des Zauns. Koordiniert wird das Projekt vom Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e. V. Vor Ort informieren Infotafeln über den Hintergrund der Maßnahme.


Beobachtung nur mit Glück möglich

Rebhühner sind selten zu sehen, doch ihre Rufe sind in der Dämmerung im Frühjahr gelegentlich zu hören. Die Schutzfläche darf nicht betreten werden, und Hunde sollten in diesem Bereich grundsätzlich angeleint bleiben. Ziel der Maßnahme ist es, dem gefährdeten Vogel ungestörte Lebensräume zu sichern und langfristig zum Erhalt der Art in der Region beizutragen.

Redaktion
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