Schwarz-Rot-Flop? Merz unter Druck – Auch Union-Fans zweifeln

CDU/CSU nur noch knapp vor der AfD – aktuelle Wahlabsicht

Die YouGov-Sonntagsfrage vom März 2025 zeigt eine deutliche Verschiebung in der politischen Landschaft Deutschlands. Die CDU/CSU kommt aktuell auf 26 Prozent, was einem Rückgang von 3 Prozentpunkten gegenüber dem Ergebnis bei der Bundestagswahl entspricht. Die AfD erreicht 24 Prozent, ein Zuwachs von 3 Prozentpunkten. Damit liegt die AfD nur noch zwei Prozentpunkte hinter der Union.

Ergebnisse weiterer Parteien:

• SPD: 15 % (–1 Punkt)

• Bündnis 90/Die Grünen: 12 % (unverändert)

• Die Linke: 10 % (+1 Punkt)

• Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW): 5 % (unverändert)

• FDP: 3 % (–1 Punkt)

• Sonstige: 4 %

Stichprobe: 2.144 Befragte
Zeitraum: 21.–24.03.2025
Teilnahme an der Wahlabsicht: 1.890 Personen

Bewertung einer möglichen schwarz-roten Koalition

Trotz der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD zeigen sich die Bürgerinnen und Bürger zurückhaltend:

• 30 % erwarten Verschlechterungen ihrer Lebensbedingungen durch eine schwarz-rote Regierung.

• 49 % erwarten keine Veränderung.

• Nur 9 % glauben an eine Verbesserung.

Auch das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit der möglichen Koalition ist gering:

• Nur 9 % trauen Schwarz-Rot zu, die wichtigsten Probleme zu lösen.

• 34 % trauen ihr das nicht zu.

• 51 % sind unsicher oder skeptisch.

Rückgang der Zustimmung zu Friedrich Merz

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz verliert deutlich an Rückhalt in der Bevölkerung:

• Nur 32 % der Befragten halten ihn aktuell für einen geeigneten Bundeskanzler (–10 Prozentpunkte im Vergleich zum Februar 2025).

• 57 % halten ihn für nicht geeignet (+5 Punkte).

Auch unter Unionsanhängerinnen und -anhängern sinkt die Zustimmung:

Der Zuspruch, den Merz während des Wahlkampfes aufgebaut hatte, ist damit weitgehend verloren.

Rückblick auf die Corona-Politik: Unzufriedenheit überwiegt

Fünf Jahre nach dem ersten Lockdown im März 2020 zeigen sich die Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich unzufrieden mit der damaligen Politik:

• 53 % sind unzufrieden mit den politischen Maßnahmen.

• 41 % sind zufrieden.

• Die Bewertung einzelner Maßnahmen fällt differenziert aus.

Einschätzungen zu spezifischen Maßnahmen (unangemessen):

• Schul- und Kitaschließungen: 52 %

• Besuchsverbot in Pflegeeinrichtungen: 51 %

• 3G-Regelungen: 43 %

• Impfpflicht / -regeln: 40 %

• Freizeiteinrichtungen geschlossen: 38 %

• Maskenpflicht und Abstandsregeln: 20 %

Besonderheit bei Altersgruppe 18–29 Jahre:

• Schul- und Kitaschließungen wurden mehrheitlich als angemessen (53 %) bewertet.

Langzeitfolgen der Corona-Pandemie

Die Pandemie hat für viele Menschen bis heute spürbare Folgen:

• 50 % geben an, dass die Corona-Zeit nachhaltige Auswirkungen auf ihr Leben hatte.

  • 25 %: überwiegend negativ

  • 22 %: ausgewogen

  • 3 %: überwiegend positiv

• 44 % berichten keine Auswirkungen mehr

Häufigste negative Langzeitfolgen:

• Mentale Gesundheit: 23 %

• Physische Gesundheit / Fitness: 24 %

Politische Bewertung nach Wählergruppen

Unterschiedliche Wählerschaften bewerten die Corona-Auswirkungen verschieden:

Einschätzung zur zukünftigen Pandemiebewältigung

Auf die Frage, wie gut Deutschland bei einer neuen Pandemie aufgestellt wäre, antworten die Befragten:

• 30 %: besser vorbereitet

• 42 %: etwa gleich gut vorbereitet

• 15 %: schlechter vorbereitet

• 13 %: keine Angabe

10 zentrale Fakten der YouGov-Umfrage März 2025

1. CDU/CSU mit 26 % nur knapp vor AfD (24 %)

2. SPD verliert 1 Punkt, FDP nur noch bei 3 %

3. Schwarz-Rot: 30 % erwarten Verschlechterungen, nur 9 % Verbesserungen

4. Nur 9 % trauen Schwarz-Rot zu, die wichtigsten Probleme zu lösen

5. Zustimmung zu Friedrich Merz als Kanzler sinkt von 42 % auf 32 %

6. Mehrheit der Bürger (53 %) ist unzufrieden mit der Corona-Politik

7. Schul- und Kitaschließungen werden am häufigsten als unangemessen bewertet

8. Jüngere bewerten Schulschließungen positiver als ältere Gruppen

9. 50 % sehen anhaltende Auswirkungen der Pandemie auf ihr Leben

10. 30 % glauben, dass Deutschland künftig besser auf Pandemien vorbereitet ist

Die aktuelle YouGov-Sonntagsfrage März 2025 zeigt eine veränderte politische Stimmung in Deutschland. Die AfD rückt näher an die Union, während die Zustimmung zu Friedrich Merz stark sinkt. Gleichzeitig bleibt die Bevölkerung bei der Bewertung der Corona-Maßnahmen gespalten, wobei die Mehrheit der Politik von damals kritisch gegenübersteht. Auch das Vertrauen in die neue Regierungskoalition ist gering. Die Ergebnisse deuten auf eine anhaltende politische Fragmentierung und Unzufriedenheit mit etablierten Parteien hin.

Datenquelle: YouGov Omnibus Politik, März 2025
Stichprobe: 2.144 Personen, davon 1.890 mit Angabe zur Wahlabsicht
Befragungszeitraum: 21.–24.03.2025