So stark sind Löhne und Gehälter im Südwesten gestiegen

Bruttolöhne und -gehälter 2024 auf einen Blick

Gute Nachrichten für Arbeitnehmer im Südwesten: Die Bruttolöhne und -gehälter in Baden-Württemberg sind im Jahr 2024 erneut deutlich gestiegen. Laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes legte das durchschnittliche Bruttogehalt pro Kopf um 5,3 Prozent auf 49.090 Euro zu.

Starke Lohnsteigerung in Baden-Württemberg und bundesweit

Im Jahr 2024 sind die Bruttolöhne und -gehälter in Baden-Württemberg deutlich gestiegen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ betrug die Gesamtsumme der Bruttolöhne und -gehälter 291,2 Milliarden Euro, ein Plus von 5,7 % gegenüber dem Jahr 2023.

Vergleich der Vorjahre:

2023: +7,5 %
2022: +5,6 %

Die positive Entwicklung der letzten Jahre setzte sich damit fort. Der Anstieg ist in erster Linie auf höhere Durchschnittsverdienste zurückzuführen, bedingt durch kräftige Tarifabschlüsse und allgemeine Lohnsteigerungen. Darauf konnten sich im vergangenen Jahr bereits die Dachdecker im Südwesten freuen.

Pro-Kopf-Verdienste im Südwesten: 49.090 Euro im Jahr 2024

Der durchschnittliche Bruttolohn pro Kopf in Baden-Württemberg belief sich 2024 auf 49.090 Euro. Das sind 2.490 Euro bzw. 5,3 % mehr als im Vorjahr.

Im Bundesvergleich lag der durchschnittliche Bruttolohn pro Kopf bei 46.010 Euro – ebenfalls ein Zuwachs von 5,3 % gegenüber 2023.

Entwicklung nach Wirtschaftssektoren

Die Lohnentwicklung in Baden-Württemberg zeigt Unterschiede zwischen den Wirtschaftsbereichen:

1. Dienstleistungssektor

Durchschnittlicher Bruttolohn pro Kopf: 43.850 Euro
Steigerung gegenüber 2023: +5,9 %

2. Produzierendes Gewerbe

Durchschnittlicher Bruttolohn pro Kopf: 61.410 Euro
Steigerung gegenüber 2023: +4,7 %

Auch auf Bundesebene war das Wachstum im Dienstleistungsbereich (+5,6 %) höher als im Produzierenden Gewerbe (+5,0 %).

Beschäftigtenzahl steigt nur leicht

Neben den gestiegenen Durchschnittslöhnen stieg auch die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Jahr 2024 – jedoch nur um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr. Damit ist das Lohnwachstum überwiegend auf steigende Verdienste und nicht auf Beschäftigungszuwachs zurückzuführen.

Einfluss der Generalrevision 2024 auf die Berechnung

Die aktuellen Zahlen sind Teil der Generalrevision 2024 der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Dabei wurden wichtige methodische Anpassungen vorgenommen:

Einbeziehung von Nebenerwerbstätigkeit in die Bruttolöhne und -gehälter
Überarbeitung der Durchschnittsverdienste von Arbeiterinnen, Arbeitern und Angestellten
Anpassung der Berechnungsmethoden für das Arbeitnehmerentgelt

Diese Änderungen können zu Abweichungen im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen führen und verbessern die Genauigkeit der aktuellen Daten.

Bruttolöhne und -gehälter: Definition und Bedeutung

Bruttolöhne und -gehälter umfassen alle Gehälter und Löhne vor Abzug von Steuern und Sozialabgaben. Sie sind ein zentraler Indikator für die Einkommenssituation der Beschäftigten sowie für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes.

Pro-Kopf-Bruttolohn bedeutet:
Gesamtsumme der Bruttolöhne und -gehälter geteilt durch die Zahl der abhängig Beschäftigten.

Bundesweiter Vergleich: Baden-Württemberg liegt über dem Durchschnitt

Mit einem Pro-Kopf-Wert von 49.090 Euro liegt Baden-Württemberg deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 46.010 Euro. Dies ist vor allem auf die hohe Industriedichte, den starken Mittelstand sowie die tarifgebundenen Strukturen im Land zurückzuführen.

10 Fakten zum Lohn-Hammer – Das müssen Arbeitnehmer wissen

Gesamtvolumen der Bruttolöhne und -gehälter in Baden-Württemberg 2024: 291,2 Milliarden Euro
Zuwachs gegenüber 2023: +5,7 %
Pro-Kopf-Verdienst im Südwesten: 49.090 Euro (+5,3 %)
Pro-Kopf-Verdienst bundesweit: 46.010 Euro (+5,3 %)
Dienstleistungsbereich in BW: +5,9 %, durchschnittlich 43.850 Euro
Produzierendes Gewerbe in BW: +4,7 %, durchschnittlich 61.410 Euro
Zunahme der Beschäftigtenzahl: +0,3 %
Lohnwachstum vor allem durch Tarifabschlüsse und Lohnentwicklungen, nicht durch Beschäftigungszuwachs
Generalrevision 2024 mit methodischen Änderungen (z. B. Einbeziehung von Nebenerwerb)
Baden-Württemberg liegt bei Durchschnittslöhnen über dem Bundesdurchschnitt

Die Bruttolöhne und -gehälter in Baden-Württemberg sind 2024 kräftig gestiegen, mit einem Zuwachs von 5,7 % im Gesamtvolumen und 5,3 % pro Kopf. Besonders stark war das Wachstum im Dienstleistungssektor. Trotz nur geringfügig steigender Beschäftigungszahlen ergibt sich ein reales Plus für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die methodischen Anpassungen durch die VGR-Generalrevision 2024 tragen zudem zu einer besseren Vergleichbarkeit und Genauigkeit der Daten bei.

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg / Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“
Weitere Informationen: www.statistik-bw.de