Im Rhein-Neckar-Kreis spitzt sich der Tarifkonflikt im Maler- und Lackiererhandwerk weiter zu. Die IG BAU Nordbaden kritisiert die Arbeitgeberseite scharf und spricht von einem Lohn-Minus statt einer Erhöhung.
Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn
Nach Angaben der IG BAU arbeiten im Rhein-Neckar-Kreis rund 560 Beschäftigte in 115 Malerbetrieben und Lackierereien. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent, was einem Plus von 1,50 Euro pro Stunde entspricht. Die Arbeitgeber hingegen bieten lediglich eine Anhebung um zwei Prozent – was laut Gewerkschaft einem realen Lohnverlust durch die Inflation gleichkomme.
Verhandlungen gescheitert – nun folgt die Schlichtung
Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden hat die IG BAU die Gespräche abgebrochen. Nun soll eine Schlichtung die festgefahrenen Tarifverhandlungen lösen. Die Gewerkschaft appelliert an die Arbeitgeber vor Ort, Druck auf den Bundesinnungsverband auszuüben, um ein besseres Angebot durchzusetzen.
Kritik an Arbeitgeberargumenten
Die IG BAU zeigt sich empört über die Begründungen der Arbeitgeberseite, die sich auf weltweite wirtschaftliche Unsicherheiten wie den Ukraine-Krieg, den Nahost-Konflikt oder wirtschaftlichen Druck aus China berufen. Diese Argumente seien laut Gewerkschaft lediglich ein Vorwand, um Lohnerhöhungen zu vermeiden.
IG BAU-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt warnt zudem vor den Folgen stagnierender Löhne: „Wer die eigenen Beschäftigten von der Lohnentwicklung abkoppelt, darf sich über Fachkräftemangel und fehlenden Nachwuchs nicht wundern.“
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