Telekom startet Glasfaserausbau in Angelbachtal
In Angelbachtal sorgt die Telekom derzeit für Aufsehen, da das Unternehmen Glasfaserleitungen verlegt und dafür Straßen aufgräbt, obwohl viele Straßen bereits mit Leerrohren für diese Art von Ausbau ausgestattet sind. Das neue Projekt kommt nach einer ersten Glasfaserversorgung in einzelnen Neubaugebieten und Straßen der Gemeinde und weckt gemischte Reaktionen bei den Verantwortlichen.
Bürgermeister Frank Werner berichtete, dass etwa 70 Prozent des Gemeindegebiets künftig ans Glasfasernetz angeschlossen werden sollen. Allerdings muss dazu in vielen Bereichen erneut in den Gehwegen gegraben und neue Verteiler aufgestellt werden.
Besonders kurios wird die Situation durch die Tatsache, dass in den letzten Jahren Leerrohre für Glasfaser verlegt wurden, beispielsweise in der Eichtersheimer Hauptstraße und beim Kreisverkehr in Michelfeld. Diese Leerrohre wollte die Telekom jedoch nicht nutzen, was zu Unverständnis und Kritik führte. Bürgermeister Werner sprach von einer „ungeheuerlichen Verschwendung von Steuermitteln“, da die bereits verlegten Rohre nun nutzlos bleiben.
Auch im Gemeinderat gab es unterschiedliche Meinungen: Lukas Del Monego von der Jungen Liste monierte, dass nicht alle Straßen im Ort ausgebaut werden sollen. Heimo Lise von der Bunten Liste stellte infrage, warum in den Gewerbegebieten nur ein teilweiser Ausbau geplant sei.
Trotz der Kritik bietet der Glasfaserausbau jedoch auch Vorteile für die Gemeinde, da die Telekom die Kosten für das Projekt übernimmt und keine zusätzlichen Mittel aus der Gemeindekasse erforderlich sind.
Der Ausbau soll laut Telekom zwischen April 2025 und Januar 2026 abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit laufen die Verhandlungen über die Nutzung der bereits verlegten Leerrohre, um die erneut notwendigen Bauarbeiten zu minimieren.
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