Kernfusion: Die Lösung für unsere Energieprobleme?
Die Sonne im Heizungskeller
Die Lobbacher Gespräche kündigen sich wieder an: Experte Dr. Josef Schweinzer vom Max-Planck-Institut beleuchtet die Herausforderungen der Kernfusion
Am 20. November 2023 um 18:30 Uhr finden die 21. Lobbacher Gespräche in der Manfred-Sauer-Stiftung statt. Unter dem ungewöhnlichen Titel „Die Sonne im Heizungskeller“ wird das zentrale Thema der Veranstaltung, die Energieerzeugung, beleuchtet. Energie, als Grundbedürfnis der Menschheit, spielt eine elementare Rolle in unserem Leben, sei es für die Fortbewegung, als „Betriebsmittel“ oder als Wärmequelle.
Der renommierte Experimentalphysiker Dr. Josef Schweinzer, tätig am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, widmet sich seit über drei Jahrzehnten der Erforschung der Sonne und deren gewaltiger Energiefülle. Im Fokus seiner Forschung steht die Kernfusion, jener Prozess, der die Sonne zum Leuchten bringt.
Die Veranstaltung beleuchtet die Herausforderungen der Kernfusion, bei der Wasserstoff zu Heliumatomkernen verschmilzt. Dieser Prozess, im Plasmazustand der Materie, setzt gigantische Energiemengen frei. Die Vision besteht darin, diese Energie in einem Fusionsreaktor in Strom umzuwandeln. Doch die drastischen Bedingungen, unter denen die Kernfusion stattfindet – etwa 15 Mio °C Hitze und bis zu 300 Mrd. bar Druck – stellen eine enorme technologische Herausforderung dar.
Die Veranstaltung bietet einen Einblick in den aktuellen Stand von Forschung und Technik im Bereich der Kernfusion und wirft einen Blick in die Zukunft, um zu ergründen, welche Auswirkungen dies auf unsere Energiegewinnung haben könnte. Weitere Informationen zur Veranstaltung, einschließlich der Möglichkeit zur Onlineübertragung, sind auf der Website www.lobbachergespraeche.de verfügbar.
Zur Person: Dr. Josef Schweinzer, Experimentalphysiker am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching, koordiniert die „Internationale Tokamak-Zusammenarbeit“ im Bereich Kernfusion. Sein Fokus liegt auf bedeutenden Fusionsanlagen weltweit, darunter JET in Großbritannien, JT-60SA in Japan und der Experimentalreaktor ITER in Frankreich. Geboren 1962 in Wien, arbeitet Schweinzer seit 1991 als Experimentalphysiker am IPP Garching. Von 2014-2022 leitete er das IPP als Geschäftsführer und organisierte europäische Forschungsvorhaben an der Garchinger Anlage.
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