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Versicherungsangestellte in Baden-Württemberg treten erneut in den Warnstreik

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Versicherungsangestellte in Baden-Württemberg treten erneut in den Warnstreik
Photo by wewahn on Pixabay

Dritte Streikwelle nach ergebnisloser Verhandlungsrunde

Baden-Württemberg – Am Mittwoch, 28. Mai 2025, ruft die Gewerkschaft ver.di erneut zu landesweiten Warnstreiks im privaten Versicherungsgewerbe auf. Hintergrund ist das weiterhin unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite nach der dritten ergebnislosen Verhandlungsrunde für rund 160.000 Beschäftigte im Innendienst der Versicherungsbranche.

Die Streiks betreffen erneut Standorte in Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart und Kornwestheim. Ver.di rechnet mit insgesamt rund 1.000 teilnehmenden Beschäftigten. Parallel zu den Arbeitsniederlegungen finden in Stuttgart und Karlsruhe zentrale Kundgebungen statt. Auch in anderen Bundesländern wird am selben Tag gestreikt.

Streikaktionen in Karlsruhe und Stuttgart

In Karlsruhe beteiligen sich Beschäftigte der Württembergischen Versicherung, der Württembergischen Lebensversicherung, der Allianz, der ERGO sowie der INTER aus Mannheim am Warnstreik. Der Treffpunkt ist um 9:00 Uhr am Friedrich-Scholl-Platz, anschließend folgt ein Demonstrationszug zur ver.di-Geschäftsstelle in der Rüppurrer Straße, wo gegen 10:00 Uhr eine Kundgebung geplant ist. Rund 300 Streikende werden dort erwartet.

In Stuttgart findet der zentrale Warnstreik statt. Beschäftigte mehrerer Versicherungsunternehmen, darunter Allianz, W&W AG, SparkassenVersicherung und Generali, treffen sich zu zwei Demonstrationszügen ab 9:30 Uhr an den Standorten Uhlandstraße und Reinsburgstraße/ImBuschle. Beide Züge führen zum Gustav-Heinemann-Platz, wo gegen 10:30 Uhr die gemeinsame Kundgebung beginnt. Ver.di rechnet dort mit rund 700 Teilnehmenden.

Forderungen der Gewerkschaft und Reaktion der Arbeitgeber

Ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von zwölf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch den Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV), hatte zuletzt eine Erhöhung in zwei Schritten angeboten: 4,8 Prozent ab August 2025 und weitere 3,3 Prozent ab September 2026 – bei einer Laufzeit von 28 Monaten.

Die Gewerkschaft kritisiert, dass das Angebot inflationsbedingte Reallohnverluste nicht ausgleiche und die Beschäftigten gegenüber dem Niveau von 2020 weiter zurückfielen. Ein neuer Verhandlungstermin wurde bislang nicht angesetzt.

Redaktion
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