Vortrag über Franz von Sickingen im Domhof Ladenburg

Historische Betrachtung eines umstrittenen Ritters

Am Donnerstag, den 3. April 2025, wird Prof. Dr. Kurt Andermann um 19:00 Uhr im Domhof in Ladenburg einen Vortrag über Franz von Sickingen halten. Die Veranstaltung, die vom Kreisarchiv Rhein-Neckar-Kreis in Zusammenarbeit mit der VHS Ladenburg-Ilvesheim und dem Heimatbund Ladenburg organisiert wird, ist für alle Interessierten bei freiem Eintritt zugänglich.

Franz von Sickingen: Reformationstreiber oder „Raubritter“?

Franz von Sickingen ist eine umstrittene Figur der Geschichte, die in der öffentlichen Wahrnehmung sowohl als Förderer der Reformation als auch als „Raubritter“ dargestellt wird. Diese zwiespältige Beurteilung ist teilweise auf Mythen zurückzuführen, die bereits zu seinen Lebzeiten entstanden und im 19. Jahrhundert im Zuge von Nationalstaatsbestrebungen und einer erneuten Konfessionalisierung wieder verstärkt gepflegt wurden. Sickingen, der 1523 bei der Belagerung seiner Burg Nanstein bei Landstuhl starb, war ein bedeutender Vertreter seines Ritterstandes. Er war nicht nur außergewöhnlich reich, sondern auch tatkräftig und entschlossen in der Verteidigung seiner Interessen, wobei seine Handlungsweise teilweise als maßlos beschrieben wird.

Über den Vortragenden

Prof. Dr. Kurt Andermann ist ein ausgewiesener Fachmann für südwestdeutsche Landesgeschichte und die Verfassungs- sowie Sozialgeschichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Er war Archivdirektor im Generallandesarchiv Karlsruhe sowie im Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein und ist heute Honorarprofessor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. In seinem Vortrag wird er die historische Figur Franz von Sickingen aus einer differenzierten Perspektive beleuchten.