Wärmepumpe im Winter-Check! Stromfresser oder Sparwunder?
Wärmepumpen gelten als bequeme und effiziente Heizlösung, die sich vor allem gegenüber Öl- und Pelletheizungen durch automatisierten Betrieb und geringeren Wartungsaufwand auszeichnet. Zudem sind sie kostengünstiger als Gasheizungen – zumindest langfristig.
Doch mit steigenden Strompreisen und höheren Netzentgelten zum Jahresbeginn 2025 stellt sich die Frage: Lohnt sich eine Wärmepumpe noch?
Wie effizient ist eine Wärmepumpe im Winter?
Die Antwort vorab lautet: Ja, Wärmepumpen sind weiterhin günstiger als fossile Heizsysteme, insbesondere wenn sie mit günstigem Wärmepumpenstrom betrieben werden. Dennoch variiert der Stromverbrauch je nach Gebäudeart, Dämmstandard und Temperaturverhältnissen erheblich.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie viel Strom eine Wärmepumpe wirklich verbraucht und welche Faktoren den Energiebedarf beeinflussen.
Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe im Winter?
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab:
🔹 Heizbedarf des Hauses – abhängig von Dämmung, Größe und Baujahr.
🔹 Jahresarbeitszahl (JAZ) – beschreibt die Effizienz der Wärmepumpe.
🔹 Außentemperaturen – kältere Winter führen zu höherem Stromverbrauch.
🔹 Warmwasserbereitung – zusätzlicher Energiebedarf für Haushalte.
📌 Faustregel: Je besser die Dämmung, desto weniger Strom benötigt die Wärmepumpe.
Stromverbrauch einer Wärmepumpe in einem Dreifamilienhaus
Der durchschnittliche Heizbedarf eines gut gedämmten Dreifamilienhauses liegt zwischen 15.000 und 30.000 kWh pro Jahr.
💡 Rechenbeispiel für eine Wärmepumpe mit JAZ = 4:
🔹 Heizwärmebedarf: 25.000 kWh pro Jahr
🔹 Stromverbrauch: 25.000 kWh ÷ 4 = 6.250 kWh Strom pro Jahr
🔹 Monatlicher Stromverbrauch: 6.250 kWh ÷ 12 = 520 kWh pro Monat
📌 Wichtige Erkenntnis:
Der Verbrauch ist im Winter am höchsten – in den kältesten Monaten kann er auf 800 bis 1.500 kWh pro Monat ansteigen.
Wie kann ich meine Wärmepumpe im Winter optimal betreiben?
Gebäudezustand | Stromverbrauch pro Monat |
---|---|
Gut gedämmtes Haus (Neubau, KfW 40/55) | 500 – 800 kWh |
Mittelmäßig gedämmtes Haus (KfW 70-100) | 700 – 1.200 kWh |
Schlecht gedämmtes Haus (Altbau, unsaniert) | 1.000 – 2.000 kWh |
📌 Fazit: Ein schlecht gedämmtes Haus kann doppelt so viel Strom benötigen wie ein gut gedämmtes Gebäude.
Wärmepumpe vs. Gas- und Ölheizung – Kostenvergleich
Ein wichtiger Punkt für Hausbesitzer ist der direkte Kostenvergleich zwischen Wärmepumpen und fossilen Heizsystemen.
1. Stromkosten für eine Wärmepumpe
Bei einem Strompreis von 0,20 €/kWh für Wärmepumpenstrom:
🔹 Gut gedämmtes Haus: 6.000 kWh × 0,20 € = 1.200 € pro Jahr
🔹 Mittelmäßige Dämmung: 9.000 kWh × 0,20 € = 1.800 € pro Jahr
🔹 Schlecht gedämmtes Haus: 15.000 kWh × 0,20 € = 3.000 € pro Jahr
2. Gaskosten für eine Gasheizung
Bei einem Gaspreis von 12 Cent/kWh:
🔹 Gut gedämmtes Haus: 25.000 kWh × 0,12 € = 3.000 € pro Jahr
🔹 Mittelmäßige Dämmung: 35.000 kWh × 0,12 € = 4.200 € pro Jahr
🔹 Schlecht gedämmtes Haus: 50.000 kWh × 0,12 € = 6.000 € pro Jahr
3. Heizölkosten für eine Ölheizung
Bei einem Ölpreis von 10 Cent/kWh:
🔹 Gut gedämmtes Haus: 25.000 kWh × 0,10 € = 2.500 € pro Jahr
🔹 Mittelmäßige Dämmung: 35.000 kWh × 0,10 € = 3.500 € pro Jahr
🔹 Schlecht gedämmtes Haus: 50.000 kWh × 0,10 € = 5.000 € pro Jahr
📌Ergebnis
🔹 Wärmepumpen sind günstiger als Gas- oder Ölheizungen, besonders bei günstigen Wärmepumpenstromtarifen.
🔹 In einem schlecht gedämmten Gebäude sind die Betriebskosten höher, dennoch bleibt die Wärmepumpe langfristig effizienter.
Wie effizient ist eine Wärmepumpe bei Minusgraden?
💡 Tipps zur Reduzierung des Energieverbrauchs:
✅ Optimale Dämmung des Gebäudes: Eine Sanierung senkt den Heizwärmebedarf deutlich.
✅ Fußbodenheizung oder Niedertemperaturheizkörper: Wärmepumpen arbeiten am effizientesten mit niedrigen Vorlauftemperaturen.
✅ Regelmäßige Wartung der Wärmepumpe: Eine optimierte Betriebsweise spart Stromkosten.
✅ Photovoltaik (PV) zur Eigenstromversorgung: Eine Solaranlage kann den Strombedarf für die Wärmepumpe senken.
✅ Günstige Stromtarife nutzen: Spezielle Wärmepumpentarife sind oft günstiger als normale Haushaltsstromtarife.
Wärmepumpe: Lohnt sich die Investition?
🏡 Wann ist eine Wärmepumpe sinnvoll?
✔ Neubauten mit guter Dämmung (KfW 40, 55, 70) – hohe Effizienz.
✔ Sanierte Gebäude mit Fußbodenheizung oder großen Heizkörpern.
✔ Bei Nutzung von Photovoltaik zur Eigenstromversorgung.
✔ In Regionen mit günstigen Wärmepumpentarifen.
❌ Wann ist eine Wärmepumpe weniger effizient?
⚠ In unsanierten Altbauten ohne Dämmung – hoher Stromverbrauch.
⚠ Wenn nur alte Radiatoren (kleine Heizkörper) vorhanden sind.
⚠ In Gebieten mit hohen Netzentgelten oder teuren Stromtarifen.
📌 Wir halten nochmal fest:
🔹 Wärmepumpen sind effizienter als Öl- und Gasheizungen, besonders in gut gedämmten Gebäuden.
🔹 Der Stromverbrauch hängt stark von Dämmung, Heizsystem und Außentemperaturen ab.
🔹 Mit Photovoltaik und günstigen Wärmepumpenstromtarifen lassen sich Kosten weiter senken.
💡 Langfristig bleibt die Wärmepumpe die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Heizlösung. 🌱
Eisige Wahrheit! So effizient ist die Wärmepumpe im Winter
Wärmepumpen eignen sich besonders für Neubauten oder gut sanierte Gebäude mit effizienter Dämmung. Auch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann die Wirtschaftlichkeit weiter verbessern. In schlecht gedämmten Altbauten oder Gebäuden mit alten Radiatoren kann der hohe Stromverbrauch jedoch die Vorteile der Wärmepumpe schmälern.
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