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Wahl 2025: Union vorn, AfD stürzt ab – Wer zieht noch in den Bundestag ein?

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Wahl 2025: Union vorn, AfD stürzt ab – Wer zieht noch in den Bundestag ein?

Aktuelle Wahlabsicht – sicherheitspolitische Einstellungen

Die aktuelle YouGov-Sonntagsfrage zeigt, dass sich elf Tage vor der Bundestagswahl 2025 nur geringe Veränderungen bei den großen Parteien ergeben haben. Die CDU/CSU bleibt mit 29 % die stärkste Kraft, während die AfD leicht auf 21 % fällt. Die SPD verliert 2 Prozentpunkte und liegt nun bei 16 %.

Besonders spannend bleibt die Frage, welche kleineren Parteien den Einzug in den Bundestag schaffen. Während die Linke mit 6 % sicher dabei wäre, liegt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 5 % an der Grenze. Die FDP bleibt weiterhin unter der Fünf-Prozent-Hürde und könnte den Bundestag verpassen.

Ein weiteres zentrales Thema der Befragung ist die Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Die Umfrage zeigt, dass viele Wähler Zweifel an der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands haben und eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben befürworten.


Aktuelle Wahlabsicht zur Bundestagswahl 2025

Die jüngste YouGov-Umfrage wurde vom 07.02. bis 10.02.2025 durchgeführt. Hier sind die aktuellen Wahlabsichten:

ParteiWahlabsicht (Februar 2025)Veränderung zur Vorwoche
CDU/CSU29 %±0
AfD21 %-1 %
SPD16 %-2 %
Grüne12 %±0
Linke6 %±0
BSW5 %-1 %
FDP4 %±0

Schlüsselentwicklungen:

  • CDU/CSU bleibt stabil bei 29 %, trotz der Debatte um die Abstimmung mit der AfD.
  • AfD verliert leicht (-1 %), bleibt aber zweitstärkste Kraft.
  • SPD fällt auf 16 %, ein Minus von 2 Prozentpunkten.
  • Die Linke bleibt bei 6 % und hätte damit sicheren Einzug in den Bundestag.
  • Das BSW verliert 1 Prozentpunkt, liegt aber noch knapp über der Fünf-Prozent-Hürde.
  • Die FDP bleibt bei 4 %, was bedeutet, dass sie den Einzug in den Bundestag verpassen könnte.

Die Umfrage berücksichtigt nicht mögliche Veränderungen durch das TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz am 09.02.2025, das erst nach Abschluss der Befragung stattfand.


Sicherheit und Verteidigung: Bedeutung und Wahrnehmung in der Bevölkerung

Mit der bevorstehenden Münchner Sicherheitskonferenz (14.02. – 16.02.2025) und anhaltenden geopolitischen Krisen stellt sich die Frage, wie die deutsche Bevölkerung zu Sicherheit und Verteidigung steht.

1. Bedeutung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Wahlkampf

Laut YouGov-Umfrage zählt das Thema für 19 % der Wahlberechtigten zu den drei wichtigsten Themen in Deutschland.

🔹 Relevanz im Vergleich zu anderen Themen:

  • Einwanderung und Asylpolitik (54 %) hat deutlich höhere Priorität.
  • Wirtschaft (37 %) ist ebenfalls wichtiger.
  • Verteidigung und Sicherheit (19 %) wird ähnlich bewertet wie Umwelt- und Klimaschutz (19 %).

🔹 Parteibezogene Relevanz:

  • CDU/CSU-Wähler: 29 % sehen Verteidigung als wichtiges Thema.
  • SPD-Wähler: 24 % halten es für relevant.
  • Grünen-Wähler: 22 % bewerten das Thema als bedeutend.
  • AfD, Linke und BSW-Wähler messen der Verteidigung deutlich weniger Bedeutung bei (7-9 %).

Fazit: Sicherheitspolitik spielt für CDU/CSU- und SPD-Wähler eine größere Rolle als für Anhänger der AfD, Linken und BSW.


2. Verteidigungsfähigkeit Deutschlands: Große Zweifel in der Bevölkerung

Eine überwältigende Mehrheit von 77 % glaubt nicht, dass Deutschland sich im Ernstfall verteidigen könnte.

🔹 Nur 13 % der Befragten sind der Meinung, dass Deutschland im Kriegsfall verteidigungsfähig wäre.

Diese Ansicht ist parteienübergreifend vertreten und zeigt, dass es ein starkes Misstrauen in die militärische Handlungsfähigkeit Deutschlands gibt.


3. Soll Deutschland mehr Geld für Verteidigung ausgeben?

Aktuell befürworten 68 % der Wahlberechtigten eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben.

🔹 Zustimmung nach Parteien:

  • CDU/CSU-Wähler: 83 % sind für eine Erhöhung.
  • SPD- und Grünen-Wähler: 74 % unterstützen mehr Ausgaben.
  • AfD-Wähler: 66 % sprechen sich für eine Erhöhung aus.
  • Linke- und BSW-Wähler: Deutlich geringere Zustimmung (44 % bzw. 56 %).

Fazit: Mehrheit unterstützt eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben, aber Unterschiede zwischen den Wählergruppen bleiben bestehen.


4. Wo sollte gespart werden, um höhere Verteidigungsausgaben zu finanzieren?

Die Befragten wurden gefragt, in welchen Bereichen sie Kürzungen akzeptieren würden:

43 %: Einsparungen bei Entwicklungshilfe
27 %: Reduzierung von Kulturausgaben
22 %: Kürzungen bei erneuerbaren Energien
21 %: Subventionen für die Industrie
18 %: Sozialausgaben

🔹 Geringste Akzeptanz für Einsparungen:
Bildung (4 %), Infrastruktur (5 %) und sozialer Wohnungsbau (8 %)

Parteiübergreifende Unterschiede:

  • CDU/CSU-Wähler: 56 % würden bei Entwicklungshilfe sparen, 37 % bei Kultur.
  • SPD-Wähler: 37 % für Kürzungen bei Entwicklungshilfe, 30 % bei Subventionen.
  • AfD-Wähler: 59 % für Kürzungen bei Entwicklungshilfe, 43 % bei erneuerbaren Energien.
  • Grünen- und Linken-Wähler wollen weniger Einsparungen zugunsten der Verteidigung.

Fazit: Entwicklungshilfe wird von den meisten Wählergruppen als Kürzungsbereich bevorzugt, während Bildung und Infrastruktur tabu sind.


5. Sollte Deutschland mehr als 2 % des BIP für Verteidigung ausgeben?

Derzeit gibt Deutschland 2,1 % des BIP für Verteidigung aus.

🔹 Einstellungen der Wähler:

  • 41 % sind für höhere Verteidigungsausgaben.
  • 32 % finden die derzeitigen 2 % angemessen.
  • 10 % wollen weniger als 2 % ausgeben.

Parteiabhängige Unterschiede:

CDU/CSU-Wähler: 57 % befürworten mehr als 2 %.
SPD- und Grünen-Wähler: 45 % für eine Erhöhung.
AfD-Wähler: Gespaltene Meinung (37 % für mehr, 32 % für gleichbleibend).
Linke- und BSW-Wähler: Mehrheit gegen Erhöhung.

Fazit: CDU/CSU-Wähler befürworten höhere Verteidigungsausgaben am stärksten, während Linke- und BSW-Wähler eine Erhöhung mehrheitlich ablehnen.


Wahlprognose stabil, Sicherheitsfragen gewinnen an Bedeutung

Die Wahlprognose zeigt geringe Veränderungen, aber eine wachsende Bedeutung von Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Das Wichtigste:

CDU/CSU bleibt stärkste Kraft mit 29 %, AfD fällt leicht auf 21 %.
Linke und BSW könnten knapp in den Bundestag einziehen.
77 % der Befragten glauben nicht an Deutschlands Verteidigungsfähigkeit.
68 % fordern höhere Verteidigungsausgaben, aber unterschiedliche Kürzungspräferenzen.

Redaktion
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