Wiesenbach/Eberbach – Um die durch sauren Regen geschädigten Waldböden zu regenerieren, findet ab dem 8. Juli im Odenwald eine großflächige Kalkung statt. In den kommenden Wochen werden dazu Hubschrauber über den Wäldern nördlich von Wiesenbach, Kleingemünd, Dilsberg, Mückenloch, Lobbach und Schönbrunn kreisen und Kalk ausbringen.
Förderung durch die Europäische Union
Die Maßnahme wird von der Europäischen Union zu 100 Prozent für private Waldflächen unter 30 Hektar und zu 90 Prozent für größere Flächen gefördert. Die Anträge wurden bereits von den Städten und Gemeinden über das Kreisforstamt an das Regierungspräsidium gestellt und die Gelder bewilligt.
Warum Kalkung?
Die Industrialisierung, insbesondere im 20. Jahrhundert, hat den Zustand vieler Waldböden nachhaltig beeinträchtigt. Durch den sauren Regen wurden Nährstoffe ausgewaschen und ein für viele Bodenlebewesen zu saures Milieu geschaffen. Die Folge: Die Waldböden sind in ihrer Funktion als Trinkwasserfilter, Pflanzenstandort und Lebensraum geschädigt.
Vorteile der Kalkung
Eine gezielte Kalkung kann die Versauerung der Waldböden abmildern, die Bäume stärken und ein reiches Bodenleben fördern. Gesunde Waldböden sind wiederum eine wichtige Voraussetzung für stabile Wälder.
Ablauf der Kalkung
Die Kalkung erfolgt mithilfe von Hubschraubern, die ein Gemisch aus natürlichem Dolomitgestein, Holzasche und Wasser ausbringen. Die Arbeiten sind je nach Wetterlage flexibel und können sich daher verzögern.
Während der Kalkung ist der Wald gesperrt
Aus Sicherheitsgründen ist der Wald während der Kalkung gesperrt. Waldbesucher werden gebeten, die Sperrhinweise zu beachten. Mit einem erhöhten Lkw-Verkehr sowie gelegentlich herabfallenden Kalkstaubklumpen aus dem Helikopter muss gerechnet werden.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Thema Bodenschutzkalkung finden Sie auf der Internetseite der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg: https://www.fva-bw.de/
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