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Wanderer in der Margaretenschlucht um Rücksicht auf Natur gebeten

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Wanderer in der Margaretenschlucht um Rücksicht auf Natur gebeten
Steinmännchen in der Margaretenschlucht ©RPK

Steinmännchen gefährden empfindliche Tier- und Pflanzenwelt

Im Naturschutzgebiet Margaretenschlucht in Neckargerach wird darauf hingewiesen, dass das Aufstellen von „Steinmännchen“ negative Auswirkungen auf die dortige Flora und Fauna haben kann. Obwohl es vielen Wanderern als ein schöner Brauch erscheint, birgt das Sammeln und Aufschichten von Steinen in der Schlucht potenzielle Gefahren für die Tierwelt, insbesondere für den Feuersalamander. Dieser ist in der Region stark bedroht und wird von der sogenannten „Salamanderpest“ heimgesucht, einer Krankheit, die durch den Chytridpilz (Bsal) verursacht wird und für die Tiere in der Regel tödlich endet.

Feuersalamander und die Gefahr der Salamanderpest

Der Feuersalamander, ein in Deutschland heimischer Schwanzlurch, ist besonders anfällig für die Salamanderpest. Diese Krankheit wird durch den Pilz übertragen, der in feuchtem Material wie Erde und Wasser überlebt. Wanderer können durch das Betreten von Bachbetten und das Umherwirbeln von Steinen den Pilz unabsichtlich von einem Gewässer zum nächsten transportieren. Dadurch werden nicht nur die Salamanderlarven gestört, sondern es kommt auch zu einem Verlust des natürlichen Lebensraums dieser Tiere. Das Stören der Natur kann zu irreversiblen Schäden führen und den Fortbestand der Art gefährden.

Natur schützen: Bitte den Naturraum respektieren

Das Regierungspräsidium Karlsruhe appelliert deshalb an alle Wanderer, die Natur in der Margaretenschlucht zu respektieren und keine Steine zu sammeln oder aufzuschichten. Das Verlassen der markierten Wege und das Betreten von Bachbetten sind ebenfalls zu vermeiden, da sie das empfindliche ökologische Gleichgewicht stören. Verstöße gegen die Naturschutzverordnung, die solche Handlungen verbieten, können mit einem Bußgeld geahndet werden.

Hintergrund zur Salamanderpest und ihrer Verbreitung

Die Salamanderpest breitet sich mittlerweile auch in verschiedenen deutschen Bundesländern aus, einschließlich Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen. Der Pilz befällt die Haut der Lurche und führt meist zu deren Tod. Da der Pilz in feuchtem Material sehr langlebig ist, bleibt er auch nach dem Tod eines Tieres weiterhin ansteckend und kann durch feuchte Erde auf Schuhsohlen oder Ausrüstungsgegenstände von einem Ort zum anderen gelangen.

Redaktion
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