Bruttoinlandsprodukt geht zurück
Im 2. Quartal 2025 ist die Wirtschaft in Baden-Württemberg weiter geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also der Gesamtwert aller in einem bestimmten Zeitraum erzeugten Waren und Dienstleistungen, ist im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozent gesunken. Verglichen mit dem gleichen Quartal im Vorjahr liegt der Rückgang sogar bei 2,1 Prozent. Diese Zahlen hat das Statistische Landesamt Baden-Württemberg veröffentlicht. Sie beruhen auf vorläufigen Schätzungen und können sich noch ändern.
Industrie mit rückläufigen Umsätzen
Besonders betroffen ist das Verarbeitende Gewerbe. Die Industrieumsätze gingen im 2. Quartal im Inland um 3,9 Prozent und im Ausland um 2,7 Prozent zurück – jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum 1. Quartal 2025 lagen die Umsätze im Inland 0,9 Prozent und im Ausland 0,5 Prozent niedriger. Erste Zahlen für Juli und August deuten darauf hin, dass die Umsätze im 3. Quartal zwar leicht steigen könnten, aber weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Der Abwärtstrend der Industrie hält also insgesamt an.
Arbeitsmarkt zeigt gemischtes Bild
Am Arbeitsmarkt ist das Wachstum der Beschäftigung langsamer geworden. Neue Stellen entstanden vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im öffentlichen Dienst. In der Industrie hingegen wurden Arbeitsplätze abgebaut. Die Arbeitslosenquote lag im 3. Quartal 2025 bei 4,6 Prozent. Damit ist die Quote zwar noch moderat, aber höher als in wirtschaftlich besseren Zeiten.
Preise steigen leicht
Die Inflation hat im 3. Quartal 2025 leicht zugenommen. Die Inflationsrate stieg von 2,3 Prozent im 2. Quartal auf 2,5 Prozent im 3. Quartal. Besonders gestiegen sind die Preise für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen, also zum Beispiel Restaurantbesuche oder Hotelübernachtungen. Auch Nahrungsmittel wurden teurer – hier lag der Anstieg bei 3,0 Prozent.
Wie wird das BIP berechnet?
Die Ergebnisse zur Quartalsentwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Baden-Württemberg werden mit Hilfe eines statistischen Modells geschätzt. Dafür verwendet das Statistische Landesamt Indikatoren wie Industrieproduktion, Umsatzdaten oder Beschäftigtenzahlen. Die endgültigen Jahreswerte werden später vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ berechnet und veröffentlicht. Die jetzt vorliegenden Quartalswerte geben aber bereits einen Hinweis auf die wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Jahr.










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