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Wirtschaft in der Rhein-Neckar-Region startet verhalten ins Jahr 2025

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Wirtschaft in der Rhein-Neckar-Region startet verhalten ins Jahr 2025

Die wirtschaftliche Lage in der Rhein-Neckar-Region zeigt zu Beginn des Jahres 2025 leichte Verbesserungen, bleibt aber insgesamt herausfordernd. Der aktuelle IHK-Konjunkturklimaindex liegt bei 102 Punkten, vier Punkte höher als im Oktober, und befindet sich damit knapp über der Wachstumsmarke von 100 Punkten. Dennoch bleiben die Erwartungen für das Gesamtjahr eher gedämpft.

Schwache Nachfrage bremst Wirtschaftswachstum

Besonders die geringe Inlandsnachfrage wirkt sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Unternehmen haben ihre Investitions- und Beschäftigungspläne zurückgefahren, wodurch die Wachstumsperspektiven weiter belastet werden. Laut Dr. Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, fehlt es an positiven wirtschaftlichen Impulsen. Hohe Steuer-, Energie- und Arbeitskosten sowie übermäßige Bürokratie hemmen zusätzlich die wirtschaftliche Dynamik.

Branchenentwicklung: Industrie kämpft, Einzelhandel profitiert vom Weihnachtsgeschäft

Während Dienstleister und Einzelhändler ihre Geschäftslage tendenziell positiv bewerten, bleibt die Lage in der Industrie angespannt. Besonders in der Produktion sind weiterhin viele negative Rückmeldungen zu verzeichnen. Der Exportsektor zeigt jedoch erste Anzeichen einer Erholung. Die Exporterwartungen der Industriebetriebe stiegen seit Herbst von -4 auf +5 Punkte, besonders mit Blick auf den nordamerikanischen Markt. Die Situation im europäischen Handel bleibt hingegen kritisch.

Im Einzelhandel fiel die Bilanz zum Jahresbeginn leicht besser aus als im Herbst, was vor allem am Weihnachtsgeschäft lag. Trotzdem bleibt der Blick in die Zukunft verhalten, da steigende Preise und unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen das Verbrauchervertrauen beeinträchtigen.

Investitionen und Arbeitsmarkt unter Druck

Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist weiter gesunken. Der Investitionssaldo liegt mit -5 Punkten so niedrig wie seit vier Jahren nicht mehr. Viele Unternehmen investieren lediglich in Ersatzbeschaffungen und Rationalisierungen, während größere Zukunftsinvestitionen zunehmend ins Ausland verlagert werden.

Auch der Arbeitsmarkt zeigt eine angespannte Lage. Die Arbeitslosenquote ist im Januar besonders stark angestiegen, bundesweit auf knapp drei Millionen. Auch in der Region sind die Zahlen gestiegen:

  • Mannheim: 8,0 Prozent (+0,3 Prozentpunkte seit Dezember)
  • Heidelberg: 4,6 Prozent (+0,2 PP)
  • Rhein-Neckar-Kreis: 4,5 Prozent (+0,2 PP)
  • Neckar-Odenwald-Kreis: 4,3 Prozent (+0,3 PP)

Gleichzeitig steigt die Anzahl der Unternehmen, die Kurzarbeit anmelden. Besonders in der Industrie und im Handel sind die Beschäftigungspläne weiter rückläufig.

Forderungen an die Politik

Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl erhoffen sich die Unternehmen keine kurzfristigen wirtschaftlichen Verbesserungen, fordern aber Reformen zur Kostenentlastung und zum Bürokratieabbau. Die Unternehmen sehen darin eine zentrale Maßnahme, um strukturelle Probleme zu lösen und den Standort attraktiver zu gestalten.

Der vollständige IHK-Konjunkturbericht ist online abrufbar unter:
www.ihk.de/rhein-neckar/konjunktur

Redaktion
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