Mehr Geld, mehr Freizeit
In Baden-Württemberg beteiligten sich am heutigen Streik im öffentlichen Nahverkehr rund 7.500 Beschäftigte. Betroffen sind die sieben kommunalen Verkehrsunternehmen in Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Heilbronn, Esslingen, Konstanz und Baden-Baden. Auch in Ulm wurde der Betrieb von SWU und SWU Mobil bestreikt. In den betroffenen Unternehmen fiel der Fahrdienst den ganzen Tag über aus.
Zusätzlich legten Beschäftigte in über 30 Betrieben des privaten Omnibusgewerbes sowie die Mitarbeiter der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen die Arbeit nieder. In Karlsruhe fand eine gemeinsame Kundgebung von Streikenden aus dem Nahverkehr sowie Beschäftigten aus städtischen Kitas und Horten statt.
ÖPNV-Beschäftigte fordern Tarifwende
Maike Schollenberger, stellvertretende ver.di-Landesbezirksleiterin, kritisierte bei der Kundgebung die Verhandlungsblockade der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Entgelterhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat, höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro monatlich. Zudem setzt sich ver.di für mehr Zeitsouveränität ein, unter anderem durch ein „Meine-Zeit-Konto“.
Die Tarifverhandlungen betreffen direkt rund 385.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg, darunter 248.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. Zudem sind etwa 30.000 Beschäftigte der Sparkassen sowie Mitarbeitende kommunaler Kliniken und Versorgungsbetriebe betroffen. Auch auf die rund 10.000 Beschäftigten der Agentur für Arbeit und etwa 3.000 Mitarbeitende der Deutschen Rentenversicherung könnten die Verhandlungen Auswirkungen haben.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März 2025 in Potsdam angesetzt. Das Ergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamte, Richter, Soldaten und Versorgungsempfänger übertragen werden.
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