Deutschland liegt flach – Erkältungswelle 2025: Anstieg der Infektionen auch in BaWü
Die Zahl der Erkältungskrankheiten hat in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Dies bestätigt das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist. Besonders die Influenza-Fälle steigen rasant: Allein in den letzten zwei Wochen wurden fast 500 neue Fälle gemeldet.
Influenza, RSV und SARS-CoV-2 auf dem Vormarsch
Neben Influenza sind auch SARS-CoV-2 und das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) weiterhin präsent. Besonders für Kinder kann RSV gefährlich sein. Experten warnen vor einer weiteren Zunahme der Fallzahlen und betonen die Bedeutung von Schutzmaßnahmen und Impfungen.
Erkältungskrankheiten 2025: Aktuelle Zahlen aus dem Rhein-Neckar-Kreis
Laut Dr. Andreas Welker, Leiter des Gesundheitsamts Rhein-Neckar, sind die Zahlen besorgniserregend:
📌 Influenza-Fälle 2025:
- 834 gemeldete Fälle seit Jahresbeginn
- Fast 500 neue Fälle in den letzten zwei Wochen
- Hauptsächlicher Anstieg im Januar und Februar
📌 SARS-CoV-2:
- Stabil bei etwa 25 Nachweisen pro Woche
- Tatsächliche Fallzahlen könnten höher sein, da nicht alle Erkrankten getestet werden
📌 RSV-Fälle:
- Bis zu 40 neue Fälle pro Woche
- Vor allem Kleinkinder unter 10 Jahren betroffen
Diese Entwicklungen entsprechen dem typischen saisonalen Verlauf. Besonders die Grippewelle erreicht meist im Januar ihren Höhepunkt, weshalb Experten weiterhin zur Vorsicht raten.
Warum steigt die Zahl der Atemwegserkrankungen im Winter?
Der Anstieg von Erkältungskrankheiten in den Wintermonaten hat mehrere Ursachen:
✔ Kälte und trockene Luft – Schwächen das Immunsystem und erleichtern Virusinfektionen.
✔ Mehr Kontakte in Innenräumen – Schulen, Arbeitsplätze und öffentliche Verkehrsmittel sind Infektionsherde.
✔ Geringere Immunität – Weniger Kontakt mit Viren in den Vorjahren führt zu einer erhöhten Anfälligkeit.
✔ Reise- und Feiertagsaktivitäten – Mehr soziale Interaktionen während der Wintermonate.
Besonders Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sind anfällig für schwere Verläufe.
Erkrankungen im Detail: Influenza, SARS-CoV-2 und RSV
1. Influenza (Grippe)
Die Influenza-Viren sind besonders ansteckend und verursachen eine plötzliche Erkrankung mit hohem Fieber, Gliederschmerzen und schwerem Husten.
🔹 Aktuelle Situation:
- Stärkster Anstieg der Fälle im Januar 2025
- Fast 500 neue Fälle in zwei Wochen
- Tendenz weiter steigend
🔹 Wer ist besonders gefährdet?
- Senioren über 60 Jahre
- Kinder unter 5 Jahren
- Personen mit geschwächtem Immunsystem
2. SARS-CoV-2 (Corona-Virus)
Obwohl die Corona-Fallzahlen derzeit stabil bei ca. 25 Fällen pro Woche liegen, könnte die tatsächliche Zahl höher sein.
🔹 Warum wird Corona unterschätzt?
- Weniger Testungen – Viele Erkrankte lassen sich nicht mehr offiziell testen.
- Mildere Verläufe durch Impfungen und frühere Infektionen.
Dennoch bleibt SARS-CoV-2 für ältere Menschen und Risikogruppen gefährlich.
3. Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)
Das RSV-Virus betrifft vor allem Kleinkinder und kann schwere Atemwegserkrankungen auslösen.
🔹 Besonders gefährdete Gruppen:
- Kinder unter 2 Jahren
- Frühgeborene und Babys mit Vorerkrankungen
🔹 Typische Symptome:
✔ Starker Husten
✔ Atemnot
✔ Hohe Ansteckungsrate in Kitas und Schulen
Bis zu 40 RSV-Neuinfektionen pro Woche wurden im Rhein-Neckar-Kreis gemeldet, mit steigender Tendenz.
Wie können sich Menschen vor Infektionen schützen?
Das Gesundheitsamt empfiehlt mehrere Maßnahmen, um das Infektionsrisiko zu senken.
1. Impfungen gegen Influenza und SARS-CoV-2
📌 Grippe-Impfung:
- Baut sich innerhalb von 14 Tagen auf
- Empfohlen für ältere Menschen, Schwangere und Risikopatienten
- Jetzt noch sinnvoll, da die Welle andauert
📌 Corona-Impfung:
- Auffrischungsimpfung für Risikogruppen empfohlen
- Besonders für ältere und immungeschwächte Personen
📌 RSV-Impfung für Risikogruppen
- In den USA bereits verfügbar, in Deutschland noch begrenzt zugänglich
- Passiver Immunschutz für Babys durch Antikörper-Spritze möglich
2. Hygiene und Verhaltensmaßnahmen
✔ Regelmäßiges Händewaschen – Mindestens 20 Sekunden mit Seife
✔ Abstand halten bei Erkältungssymptomen
✔ Mund-Nasen-Schutz in Menschenmengen
✔ Räume regelmäßig lüften
✔ Körperliche Abwehrkräfte stärken (gesunde Ernährung, Bewegung, ausreichend Schlaf)
Wird die Erkältungswelle noch stärker?
Laut Dr. Welker ist die weitere Entwicklung schwer vorhersehbar.
📌 Mögliche Szenarien:
- Moderater Anstieg, bevor die Welle abklingt.
- Starker Anstieg, der das Gesundheitswesen stark belastet.
Eine frühzeitige Grippeimpfung, Hygienemaßnahmen und Schutz für Risikogruppen könnten helfen, die weitere Ausbreitung einzudämmen.
Erkältungswelle erfordert Schutzmaßnahmen
Die Erkrankungszahlen steigen weiter, besonders bei Influenza, RSV und SARS-CoV-2.
Wichtige Erkenntnisse:
✅ Fast 500 neue Influenza-Fälle in zwei Wochen
✅ RSV-Fälle steigen auf 40 pro Woche, besonders Kinder betroffen
✅ SARS-CoV-2 bleibt stabil, aber Dunkelziffer könnte höher sein
✅ Grippe-Impfung weiterhin sinnvoll – Schutz baut sich in 14 Tagen auf
✅ Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln helfen, Ansteckungen zu vermeiden
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