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Dr. Andreas Welker neuer Leiter des Gesundheitsamts für Rhein-Neckar-Kreis und Heidelberg

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Dr. Andreas Welker ©LRA

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, hat einen neuen Leiter: Dr. Andreas Welker führt seit dem vergangenen Monat das Amt an und ist damit Nachfolger von Dr. Rainer Schwertz, der nach fast 20 Jahren im Öffentlichen Gesundheitsdienst in den Ruhestand verabschiedet wurde. Der Neue ist allerdings kein Unbekannter: Dr. Welker arbeitete bereits zwischen 2016 und 2021 im Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, zuletzt als stellvertretender Amtsleiter. Mit Beginn und in der Hochphase der Corona-Pandemie stand Dr. Welker im Landkreis und in der Stadt Heidelberg als medizinischer Leiter des Corona-Krisenstabs im Landratsamt mehrere Monate im Fokus der Öffentlichkeit.

Die Corona-Pandemie hat ihm gezeigt, wie wichtig die Arbeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst und speziell im Infektionsschutz ist

Nach seinem Studium der Humanmedizin an der Universität Heidelberg arbeitete der gebürtige Mainzer von 2007 bis 2012 zunächst als Assistenzarzt in verschiedenen Kliniken in Heidelberg, Mannheim und Wiesbaden sowie anschließend als Facharzt für Anästhesiologie. Im Jahr 2014 entschloss sich Dr. Andreas Welker zum Wechsel in den Öffentlichen Gesundheitsdienst und arbeitete ab 2016 als Amtsarzt und Leiter des Referats Gesundheitsschutz im Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Zwischen 2019 und 2021 war er dort Stellvertreter seines Vorgängers und langjährigen Amtsleiters Dr. Schwertz.

In Stuttgart im Ministerium wertvolle Einblicke gewonnen

Mitten in der Corona-Pandemie erhielt er das Angebot, im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg zu arbeiten und brachte ab Juni 2021 in Stuttgart sein Fachwissen in den Referaten „Grundsatz, Digitalisierung im Gesundheitswesen, Prävention“ sowie „Gesundheitsschutz, Infektionsschutz und Epidemiologie“ ein. Dort gewann er wertvolle Einblicke. „Ich habe gelernt, dass bei Entscheidungen immer auch ein Blick in alle Landesteile notwendig ist, da manches, was für einen Teil gut funktioniert, bei anderen möglicherweise keine gute Lösung darstellt. Die enge Verzahnung der Landesverwaltung mit den regionalen Fachexperten hat mir während der Corona-Pandemie besonders gut gefallen“, sagt er rückblickend über diese Zeit.

Für den 45-Jährigen ist die Gesundheit der Bevölkerung ein wichtiges Gut und als Amtsleitung hat er die Möglichkeit, sich gemeinsam mit dem Team des Gesundheitsamts dafür einzusetzen. „Mich reizt die Vielseitigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Möglichkeiten von Themen wie Trinkwasser über Kinder- und Jugendgesundheit bis hin zum Infektionsschutz dazu beizutragen, dass der Bevölkerung des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg auch weiterhin gesunde Lebensbedingungen zur Verfügung stehen“, so der neue Amtsleiter. Gerade die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die Arbeit im Infektionsschutz ist und wieviel der Öffentliche Gesundheitsdienst hier zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen kann. Trotz der stressigen Zeit und der Belastungen durch SARS-CoV-2 kann er der Krise auch etwas Positives abgewinnen: „Ich fand die Zeit unglaublich bereichernd. Der Zusammenhalt in der Bevölkerung, die beispielsweise spontan Einkäufe für die erkrankte Nachbarschaft organisiert haben, und die Unterstützung für die Arbeit der Gesundheitsämter, sowohl durch die Medizinstudierenden als auch die Mitarbeitenden aus den anderen Ämtern im Landratsamt, haben mir immer wieder gezeigt, wie stark der Zusammenhalt in solchen Ausnahmesituationen sein kann.“ Auch habe die Digitalisierung der Arbeit in den Gesundheitsämtern durch die Corona-Pandemie einen enormen Schub erlebt.

Fokus auf Klimawandel und seine gesundheitlichen Folgen

Zurück zu hier und heute: Dr. Welker möchte einen Fokus auf die Nachwuchsgewinnung und das wissenschaftliche Arbeiten legen: „Der enge Schulterschluss mit den Hochschulen liegt mir sehr am Herzen. Zum einen ist es mir wichtig junge, engagierte Kolleginnen und Kollegen für die sinnstiftende Arbeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst zu begeistern. Zum anderen halte ich es für wichtig, dass wir unsere Erkenntnisse auch einem breiten Fachpublikum zur Verfügung stellen.“ Einen weiteren Schwerpunkt sieht er in Bezug auf den Klimawandel und seine gesundheitlichen Folgen. Zum einen sei hier das Thema Hitze relevant, zum anderen „beschäftigt uns zunehmend die Ausbreitung von potenziellen Überträgern von Erkrankungen. Die Tigermücke ist der Bevölkerung des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg ja leider schon bestens bekannt.“

Eine Herausforderung wird es seiner Meinung nach zudem sein, den Öffentlichen Gesundheitsdienst personell dauerhaft so aufzustellen, dass dieser auch in Zukunft auf Krisen angemessen, schnell und effektiv reagieren kann.

Redaktion
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