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Abfallmengen im Rhein-Neckar-Kreis rückläufig: Aktuelle Abfallbilanz 2022 veröffentlicht

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2022 08 06 abfallbilanz baden wuerttemberg fuer 2021 foto

Land Baden-Württemberg präsentiert erfreuliche Entwicklung in der Abfallwirtschaft

Die neueste Abfallbilanz für das Land Baden-Württemberg zeigt erfreuliche Entwicklungen hinsichtlich der Abfallmengen. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Abfallmengen sind nicht mehr spürbar. Auch im Rhein-Neckar-Kreis verzeichnen wir eine deutliche Abnahme der Abfallmengen im Jahr 2022.

Rückgang der häuslichen Abfälle

Die Menge der häuslichen Abfälle im Rhein-Neckar-Kreis ist um beeindruckende 36 kg pro Kopf gesunken. Dieser Rückgang übersteigt sogar den landesweiten Durchschnitt von 29 kg pro Kopf. Katja Deschner, Vorständin der AVR Kommunal AöR, erläutert: „Die Gründe dafür liegen einerseits im Nachlassen der Corona-Pandemie und andererseits in einer gedämpften Konsumbereitschaft der privaten Haushalte aufgrund der Gaskrise und allgemeiner Preissteigerungen im Jahr 2022.“

Erfreuliche Zahlen beim Haus- und Sperrmüll

Im Rhein-Neckar-Kreis wurden im Jahr 2022 insgesamt 67.830 Tonnen Haus- und Sperrmüll entsorgt, der nicht wiederverwertet werden kann. Dies entspricht 122 kg pro Kopf und stellt eine Abnahme von 12 kg im Vergleich zum Vorjahr dar. Diese Zahl liegt deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt von 134 kg pro Kopf. „Das ist äußerst erfreulich“, betont Katja Deschner.

Fortschritte bei der Biomüllsammlung

Im Jahr 2022 hatten Bürgerinnen und Bürger in 39 von 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg flächendeckend Zugang zur separaten Sammlung häuslicher Bioabfälle. Bereits seit 2012 gibt es im Rhein-Neckar-Kreis die BioEnergieTonne zur getrennten Erfassung von Bioabfällen. Dies spiegelt sich auch im Vergleich wider: Im Jahr 2022 wurden im Rhein-Neckar-Kreis durchschnittlich 85 kg Bioabfälle pro Kopf gesammelt, was einem Rückgang von 12 kg im Vergleich zu 2021 (97 kg pro Kopf) entspricht. Der landesweite Durchschnitt beträgt lediglich 54 kg pro Kopf. Insgesamt sank die Menge an Bioabfällen im Rhein-Neckar-Kreis von 53.081 t auf 47.184 t.

Bemerkenswerte Einflüsse auf die Biomüllmengen

Die Mengen an Biomüll werden stark von den Witterungsbedingungen beeinflusst. Ein trockener Sommer im Jahr 2022 führte zu einer Reduzierung des Biomüllaufkommens. Auch das Ende der Corona-Pandemie hinterließ seine Spuren: Menschen verbrachten mehr Zeit außerhalb ihrer Wohnungen, was zu weniger Kochaktivitäten und somit zu weniger Küchenabfällen führte.

Nachhaltige Verwertung und Beitrag zum Klimaschutz

Bioabfälle, wie Blumen, Eierschalen und Salatreste, werden zur Erzeugung von Bio-Erdgas und qualitativ hochwertigem Frischkompost verwendet. Die separate Sammlung über die BioEnergieTonne trägt zu Klimaschutz und Energiewende bei.

Wertstoffe und Herausforderungen

Die Menge der gesammelten Wertstoffe ging um 12 kg pro Kopf zurück. Dieser Trend setzt sich besonders bei Papier, Pappe und Kartonagen fort. Katja Deschner erläutert: „Der rückläufige Trend wird unter anderem auf die abnehmende Nutzung von Printmedien zurückgeführt.“ Die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Neckar-Kreis sammelten dennoch 172 kg pro Kopf, was immer noch 25 kg mehr als der Landesdurchschnitt von 147 kg pro Kopf ist. Über 60.400 Tonnen Wertstoffe wurden im letzten Jahr über die Grüne Tonne plus erfasst und durchliefen die Sortieranlage in Sinsheim.

Verbesserungsziele und Informationskampagne

Katja Deschner sieht weiterhin Verbesserungspotenzial bei der Sammlung von Wertstoffen: „Die Anzahl der Fehlwürfe in der Grünen Tonne plus – durchschnittlich ca. 30 Prozent – soll weiter reduziert werden.“ Gebrauchte Windeln, Elektrogeräte und Hygieneprodukte wie Feuchttücher stellen die häufigsten Störstoffe dar. Die Informationskampagne „Trenn‘ doch einfach“, die 2021 gestartet wurde, zielt darauf ab, die Bevölkerung über die korrekte Mülltrennung aufzuklären.

Positives Fazit der Abfallwirtschaftsentwicklung

Abschließend zieht Katja Deschner ein positives Fazit der abfallwirtschaftlichen Entwicklung: „Die erzielten Mengen an Wertstoffen über die BioEnergieTonne und die Grüne Tonne plus erfüllen uns mit Stolz auf unser modernes und komfortables Abfallwirtschaftssystem, das von den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises hervorragend genutzt wird.“

Weitere Informationen finden Sie unter www.gtp-einfach-trennen.de.

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Mit der im Jahr 2021 ins Leben gerufenen Informationskampagne „Trenn‘ doch einfach“ wollen die AVR Unternehmen gemeinsam die Bevölkerung des Rhein-Neckar-Kreises über die richtige Mülltrennung informieren ©AVR

Redaktion
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