Gesundheitsamt informiert über Hantavirus-Infektionen
Mit Beginn des Frühjahrs erinnert das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für Heidelberg zuständig ist, an den Gesundheitsschutz bei der Frühjahrsreinigung, besonders im Hinblick auf Hantavirus-Infektionen. Bei Verdacht auf eine Hantavirus-Infektion, die mit Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten sowie Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen einhergeht, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. In einigen Fällen können auch Nierenfunktionsstörungen festgestellt werden, was die Diagnose weiter unterstützt.
Übertragung durch Nager
Baden-Württemberg ist als Endemiegebiet für Hantaviren bekannt, was bedeutet, dass hier gehäuft Infektionen auftreten. Übertragen wird das Virus hauptsächlich durch die Rötelmaus, die das Virus in ihrem Kot und Urin ausscheidet. Menschen infizieren sich in der Regel durch das Einatmen von Staub, der mit virushaltigen Ausscheidungen kontaminiert ist. Direktkontakt mit den Nagetieren kann ebenfalls zu einer Infektion führen, jedoch ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch nicht möglich.
Zahl der Fälle und Behandlungsmöglichkeiten
Im Jahr 2024 wurden dem Gesundheitsamt 15 Hantavirus-Erkrankungen gemeldet, in diesem Jahr bereits zwei neue Fälle. Die meisten Infektionen verlaufen entweder unbemerkt oder mit milden Symptomen, sodass die Krankheit nicht diagnostiziert wird. Obwohl es keine spezielle Impfung oder Medikamente gegen das Virus gibt, können Symptome wie Fieber und grippeähnliche Schmerzen mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. In seltenen Fällen kann es zu schweren Verläufen kommen, bei denen Nierenfunktionsstörungen eine Dialyse oder intensivmedizinische Behandlung erfordern.
Prävention bei Reinigungsarbeiten
Das Risiko einer Hantavirus-Infektion lässt sich durch einfache Maßnahmen verringern. Besonders bei Aufräumarbeiten, die im Frühling in Haus und Garten anstehen, ist Vorsicht geboten, besonders wenn Nagerbefall bekannt ist. Es wird empfohlen, verstaubte Oberflächen vor der Reinigung zu befeuchten, um das Aufwirbeln von Staub zu verhindern, und eine Atemschutzmaske zu tragen. Kot und Kadaver sollten ebenfalls befeuchtet werden, bevor sie entsorgt werden. Auf das Staubsaugen sollte verzichtet werden.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu Hantaviren und zu präventiven Maßnahmen können auf den Webseiten des Robert-Koch-Instituts und unter www.infektionsschutz.de eingesehen werden.
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