Unternehmensinsolvenzen auf dem Vormarsch
Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete Baden-Württemberg einen besorgniserregenden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr, wie aus einem Bericht des Statistischen Landesamts hervorgeht.
Deutlicher Anstieg der Unternehmensinsolvenzen
Im ersten Halbjahr 2023 wurden insgesamt 905 Unternehmensinsolvenzen bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg angemeldet. Dies entspricht einem alarmierenden Anstieg von 27,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen waren die Branchen Bauwesen mit 184 Anträgen und Handel mit 138 Anträgen.
Privatinsolvenzen nehmen ebenfalls zu
Neben den Unternehmen verzeichnete auch die Zahl der Privatinsolvenzen im ersten Halbjahr 2023 einen besorgniserregenden Anstieg.
Zunahme der Privatinsolvenzen
Im gleichen Zeitraum beantragten 4,663 Privatschuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, was einem Anstieg von 4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Von diesen Privatinsolvenzen wurden 62,7% von Verbrauchern gestellt, darunter Arbeitnehmer, Rentner, Arbeitslose und Auszubildende.
Unterschiedliche Insolvenzarten
Neben den Verbraucherinsolvenzen gab es auch Insolvenzverfahren, die ehemals selbstständig Tätige betrafen, darunter abgemeldete und nicht mehr aktive Unternehmen. Ehemals vollhaftende Gesellschafter von Personengesellschaften, Nachlässen und Gesamtgutverfahren machten ebenfalls einen Anteil aus.
Gesamte Insolvenzen im Land
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2023 5,568 Insolvenzverfahren bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg beantragt, was einem Anstieg von 7,2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Von diesen Verfahren wurden 4,857 eröffnet, 644 aufgrund mangelnder Masse abgewiesen, und weitere 67 wurden über einen Schuldenbereinigungsplan geregelt.
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