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Ausbildungsmarkt: Mehr Azubis, aber noch zu viele unbesetzte Stellen

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Ausbildungsboom in Rhein-Neckar: 7,3 Prozent mehr Anfänger

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar einen bemerkenswerten Anstieg neuer Ausbildungsverhältnisse auf 3.857, was einem Plus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese positive Entwicklung betrifft gleichermaßen kaufmännische Berufe (2.488; +8,0 %) als auch gewerblich-technische Berufe (1.369; +6,0 %). IHK-Präsident Manfred Schnabel sieht dies als ein Zeichen dafür, dass die berufliche Ausbildung in der Region an Bedeutung gewinnt und die Berufsorientierung wieder auf Kurs ist.

IHK Rhein-Neckar meldet Anstieg neuer Ausbildungsverhältnisse, aber Herausforderungen bleiben

Allerdings hätte der Anstieg noch deutlicher ausfallen können, wenn die Nachfrage der Schulabgänger stärker gewesen wäre. Zu Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres blieben laut Arbeitsagenturen im IHK-Bezirk 865 Lehrstellen unbesetzt, ein Anstieg um 88 im Vergleich zum Vorjahr. Doch diese Zahlen könnten die tatsächliche Lücke unterschätzen, da nicht alle unbesetzten Ausbildungsplätze den Arbeitsagenturen gemeldet werden.

Vor der Pandemie begannen dennoch insgesamt weniger junge Menschen eine Ausbildung im Vergleich zu 2019 (-255; -6,2 %). Dieser Rückgang ist in den kaufmännischen Berufen (-192; -7,2 %) stärker ausgeprägt als in den gewerblich-technischen Berufen (-63; -4,4 %). Schnabel unterstreicht die Bedeutung der beruflichen Ausbildung und betont, dass besonders in gewerblich-technischen und IT-Berufen hervorragende Berufsperspektiven und Karrierechancen bestehen. Er appelliert an die Gesellschaft, den Stellenwert der Ausbildung zu erhöhen, da sie direkt zum beruflichen Erfolg führt, besonders in Kombination mit Weiterbildungen.

Ein genauer Blick auf die Ausbildungsstatistik 2023 zeigt, dass sich im Rhein-Neckar-Kreis mehr Jugendliche für eine Ausbildung entscheiden, während der Zuwachs im Neckar-Odenwald-Kreis sowie in den Stadtbezirken Mannheim und Heidelberg verhaltener ausfällt. Besonders in Heidelberg wird ein starker Rückgang von -7,7 Prozent bei den gewerblich-technischen Berufen verzeichnet.

Insgesamt sind die gewerblich-technischen Ausbildungsberufe im Bereich „Bau, Steine, Erden“ die einzigen, die 2023 im IHK-Bezirk weniger neue Ausbildungsverhältnisse aufweisen als im Vorjahr (-34,8 %). Schnabel sieht hier die Auswirkungen schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, die dazu führen, dass weniger Ausbildungsplätze angeboten werden. Gleichzeitig wirkt das Baugewerbe auf viele Jugendliche wenig attraktiv für ihre berufliche Laufbahn. Schnabel fordert dringend politisches Handeln, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Zahlen Daten Fakten zu den neuen Ausbildungen in Rhein Neckar ©IHK

Zahlen Daten Fakten zu den neuen Ausbildungen in Rhein-Neckar ©IHK

Redaktion
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