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Chemie-Gipfel in Dessau: Experten warnen vor Umweltgiften

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500 Experten fordern: Schluss mit der Chemie-Keule

Vom 10. bis 11. September 2024 fand der 6. REACH-Kongress im Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau statt. Über 500 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, Nicht-Regierungsorganisationen und Behörden tauschten sich über Lösungen aus, um schädliche Emissionen von Chemikalien in die Umwelt zu reduzieren.

Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, betonte die dringende Notwendigkeit, die Umweltverschmutzung durch gefährliche Chemikalien, das Artensterben und die Klimakrise zu bekämpfen. Ziel sei der Übergang zu einer klimaneutralen und schadstofffreien Kreislaufwirtschaft. Die Chemieindustrie und die Politik müssen eng zusammenarbeiten, um nachhaltige und wirtschaftliche Wertschöpfung zu ermöglichen. Dabei spielt das europäische Chemikalienrecht REACH eine Schlüsselrolle.

Herausforderungen durch persistente Stoffe

Dirk Messner, Präsident des UBA, hob die Gefahren hervor, die von persistenten Stoffen ausgehen. Diese verbleiben langfristig in Böden und Gewässern und können unvorhersehbare Risiken verursachen. Alle Akteure müssen daher Emissionen dieser Stoffe in die Umwelt so weit wie möglich vermeiden. Der Kongress machte auch deutlich, wie wichtig es ist, REACH mit anderen Regulierungen für Industrie und Produkte zu verknüpfen. Ein umfassender Informationsaustausch zu den Umweltwirkungen von Chemikalien ist unerlässlich für zielgerichtete Maßnahmen.

Innovation und Strukturwandel für eine nachhaltige Zukunft

Neben Regulierungen wurde auch über den Ressourcenverbrauch der chemischen Industrie in Deutschland diskutiert. Es wurde betont, dass ein nachhaltiger Wandel nicht nur durch gesetzliche Maßnahmen, sondern auch durch Innovation und Strukturwandel erreicht werden muss. Nur durch den Dialog zwischen Politik, Industrie und Wissenschaft können langfristige Lösungen zur Reduzierung von Umweltschäden erarbeitet werden. Die Expert*innen auf dem Kongress zeigten, dass die Transformation des Chemiesektors hin zu einer schadstofffreien Umwelt möglich ist.

Hintergrund zum REACH-Kongress

Der REACH-Kongress, der seit 2012 alle zwei Jahre stattfindet, bietet ein einzigartiges Forum für den Dialog zur Umsetzung der europäischen Chemikalienverordnung REACH. Das Umweltbundesamt, das als Bewertungsstelle für Umweltrisiken von Chemikalien fungiert, organisiert den Kongress in Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium.

Tipps und Lösungsansätze:

  • Vermeidung persistenter Stoffe: Reduzierung der Emissionen in Böden und Gewässer.
  • Integration von REACH: Verknüpfung mit anderen Regelungen für Produkte und Industrie.
  • Nachhaltiger Strukturwandel: Förderung von Innovationen in der chemischen Industrie.
Redaktion
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