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Schulen schlagen Alarm: Kinder werden im Netz belästigt

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Schulen schlagen Alarm: Kinder werden im Netz belästigt

Kinder schützen – Neue Schulmaterialien gegen Cybergrooming

In der digitalen Welt lauern viele Gefahren, insbesondere für Kinder. Eine der größten Bedrohungen ist Cybergrooming – die gezielte Manipulation von Minderjährigen durch Erwachsene mit Missbrauchsabsichten. Laut einer repräsentativen Umfrage der Landesanstalt für Medien NRW (2024) wurde jedes vierte Kind im Alter von 8 bis 17 Jahren bereits von fremden Erwachsenen im Internet angesprochen.

Um Kinder bestmöglich zu schützen, haben führende Institutionen ein neues Unterrichtsmaterial für Grundschullehrkräfte entwickelt. Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Kinderschutzbund Bundesverband e.V. und der Verein Internet-ABC haben ihre Kräfte gebündelt, um ein umfangreiches Schulmaterial zur Prävention von Cybergrooming bereitzustellen.


Warum ist Prävention gegen Cybergrooming so wichtig?

Cybergrooming bezeichnet die gezielte Kontaktaufnahme Erwachsener zu Minderjährigen im Internet, mit dem Ziel, sie für sexuelle Zwecke zu manipulieren und auszunutzen. Täter nutzen dabei insbesondere:
Soziale Netzwerke
Online-Spiele
Messenger-Dienste

Die Zahl der Fälle nimmt kontinuierlich zu, da Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit im Internet verbringen. Ohne ausreichende Aufklärung sind sie den Gefahren oft schutzlos ausgeliefert.


Das neue Unterrichtsmaterial: Inhalte und Ziele

Das neue Unterrichtsmaterial richtet sich an Lehrkräfte in Grundschulen und soll Kinder bereits frühzeitig über die Gefahren des Internets aufklären. Das Material umfasst:

📌 Spezielle Unterrichtseinheiten – kindgerechte Aufklärung über Cybergrooming
📌 Elternbriefe – wichtige Informationen für Erziehungsberechtigte
📌 Zusätzliche Infomaterialien – weiterführende Quellen für Lehrkräfte

Ziele des Programms:
Frühzeitige Sensibilisierung für die Gefahren im Internet
Schutz durch Aufklärung und Vermittlung sicherer Verhaltensweisen
Unterstützung der Lehrkräfte bei der Vermittlung digitaler Medienkompetenz


Wer steckt hinter dem Präventionsmaterial?

Die Unterrichtsmaterialien wurden von drei führenden Institutionen entwickelt, die sich intensiv mit Kinderschutz und Medienkompetenz beschäftigen:

1. Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)

🔹 Verantwortlich für Präventionsmaßnahmen im Bereich Kriminalitätsbekämpfung
🔹 Entwickelt Materialien zur Aufklärung und Vermeidung von Straftaten

Zitat von Joachim Schneider (ProPK-Geschäftsführer):
„Unsere Kinder brauchen in der digitalen Welt Schutz, Begleitung und Aufklärung. Mit der Zusammenarbeit zwischen Kinderschutzbund, Internet-ABC und Polizeilicher Kriminalprävention stärken wir diesen Dreiklang.“

2. Kinderschutzbund Bundesverband e.V.

🔹 Setzt sich für die Rechte und den Schutz von Kindern ein
🔹 Unterstützt Schulen und Eltern bei der Aufklärung über sexuelle Gewalt

Zitat von Joachim Türk (Vizepräsident des Kinderschutzbundes):
„Die digitale Ansprache von Kindern ist eine der größten Herausforderungen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt. Schulen und Eltern müssen aktiv in die Prävention eingebunden werden.“

3. Internet-ABC (Medienanstalten)

🔹 Bietet Lernplattformen zur Medienkompetenz für Kinder
🔹 Unterstützt Lehrer und Eltern bei der sicheren Nutzung des Internets

Zitat von Dr. Tobias Schmid (Direktor der Landesanstalt für Medien NRW):
„Keiner würde seine Kinder ohne Vorbereitung nachts allein in den Wald schicken – warum also ungeschützt ins Internet?“


Wie Lehrkräfte das Material nutzen können

📌 Verfügbarkeit: Kostenloser Download auf der Website von Internet-ABC
📌 Zielgruppe: Lehrkräfte an Grundschulen in ganz Deutschland
📌 Themen: Sichere Internetnutzung, Identifikation von Gefahren, Selbstschutzmaßnahmen

🔗 Download-Link: www.internet-abc.de/gemeinsam-gegen-cybergrooming

Die Materialien sind speziell auf die Bedürfnisse von Grundschülern und ihren Eltern zugeschnitten und sollen eine frühzeitige Sensibilisierung ermöglichen.


Cybergrooming: Wie können sich Kinder schützen?

Damit Kinder nicht Opfer von Cybergrooming werden, ist es entscheidend, dass sie sichere Verhaltensweisen im Internet erlernen.

Wichtige Schutzmaßnahmen für Kinder:

Keine privaten Daten preisgeben (Name, Adresse, Schule, Telefonnummer)
Keine Fremden als „Freunde“ akzeptieren in Social Media oder Online-Spielen
Verdächtige Nachrichten sofort Erwachsenen melden
Kein Austausch von Fotos oder Videos mit Unbekannten
Keine Treffen mit Online-Bekanntschaften vereinbaren

Tipps für Eltern und Lehrkräfte:

Kinder über die Gefahren aufklären
Regelmäßige Gespräche über Online-Erlebnisse führen
Kindgerechte Sicherheitseinstellungen in Apps und Spielen nutzen
Vertrauensvolle Anlaufstellen für Kinder schaffen

Diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass Kinder sichere Internetnutzer werden und sich aktiv vor Gefahren schützen.


Zukunftsperspektiven: Ausbau der Präventionsarbeit

Die enge Zusammenarbeit von ProPK, Kinderschutzbund und Internet-ABC soll langfristig weitergeführt und ausgebaut werden.

Zukünftige Maßnahmen:
📌 Weiterentwicklung der Unterrichtsmaterialien
📌 Fortbildungen für Lehrkräfte und Eltern
📌 Digitale Workshops für Schüler
📌 Stärkere Integration von Medienkompetenz in Lehrpläne

Das Ziel ist es, möglichst viele Kinder, Eltern und Lehrkräfte zu erreichen und ihnen das notwendige Wissen zu vermitteln, um sich sicher im digitalen Raum zu bewegen.


Fazit: Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Cybergrooming

Das neue Unterrichtsmaterial zum Schutz vor Cybergrooming ist ein bedeutender Fortschritt im Kinderschutz. Durch die Kooperation von Polizei, Kinderschutzbund und Internet-ABC erhalten Grundschulen erstmals ein bundesweit einheitliches Präventionsprogramm.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
Jedes vierte Kind (8–17 Jahre) wird online von Fremden angesprochen
Neues Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte an Grundschulen verfügbar
Kooperation von Polizei, Kinderschutzbund und Internet-ABC
Ziele: Frühzeitige Aufklärung, Schutz durch Wissen, Einbindung der Eltern
Download unter: www.internet-abc.de/gemeinsam-gegen-cybergrooming

Die Prävention muss bereits in jungen Jahren beginnen, um Kinder langfristig vor digitaler Gewalt zu schützen. Schulen, Eltern und die Gesellschaft müssen gemeinsam handeln, um Cybergrooming zu verhindern.

Redaktion
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