Sextortion: Erpressung mit Nacktbildern
Sextortion, die Erpressung mit intimen Fotos oder Videos, ist ein wachsendes Problem in der digitalen Welt. Laut dem Cybersicherheitsmonitor 2024 wurden etwa vier Prozent aller Opfer von Cyberkriminalität mit intimen Inhalten erpresst. Täter nutzen Dating-Plattformen, soziale Netzwerke oder Gaming-Chats, um gezielt Kontakt zu potenziellen Opfern aufzunehmen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) warnen insbesondere am 14. Februar, dass Online-Dating und Chats zur Gefahr werden können.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sextortion funktioniert, wie Sie sich schützen können und was zu tun ist, wenn Sie betroffen sind.
Was ist Sextortion?
Sextortion setzt sich aus den Begriffen „Sex“ und „Extortion“ (engl. für Erpressung) zusammen. Dabei handelt es sich um eine Form der digitalen Erpressung, bei der Täter ihre Opfer unter Druck setzen, um Geld, weitere intime Aufnahmen oder andere Gefälligkeiten zu erhalten.
Definition und Hintergrund
Sextortion (englisch für „sexuelle Erpressung“) bezeichnet die Erpressung von Opfern mit intimen Aufnahmen wie Nacktbildern oder -videos. Täterinnen und Täter drohen damit, diese Aufnahmen zu veröffentlichen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Diese Forderungen können Geldzahlungen, weitere Aufnahmen oder andere Handlungen umfassen.
Verbreitung und Dunkelziffer
Laut dem Cybersicherheitsmonitor 2024 wurden etwa vier Prozent der von Cyberkriminalität Betroffenen im Vorjahr mit intimen Inhalten erpresst. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Betroffene aus Scham keine Anzeige erstatten.
📌 Typische Vorgehensweise der Täter:
- Kontaktaufnahme über soziale Netzwerke oder Dating-Apps – Täter geben sich oft als attraktive Person aus.
- **Vertrauensaufbau durch Manipulation („Love Scamming“) ** – sie täuschen romantisches Interesse vor.
- Aufforderung zum Austausch intimer Bilder oder Videos – oft mit harmlosen Anfängen.
- Erpressung mit der Drohung, die Aufnahmen zu veröffentlichen – um Geld oder weitere Bilder zu fordern.
Wie kommt es zu Sextortion?
1. Täter auf Dating-Plattformen & sozialen Netzwerken
- Kriminelle erstellen Fake-Profile auf Tinder, Instagram, Facebook oder TikTok.
- Sie täuschen Vertrauen vor und überreden die Opfer, intime Bilder oder Videos zu teilen.
2. Sextortion unter Jugendlichen
- Täter können Freunde, Ex-Partner oder Mitschüler sein.
- Betroffene werden durch Drohungen oder Bloßstellung unter Druck gesetzt.
3. Erpressung durch gehackte Konten
- Kriminelle hacken Accounts und stehlen private Bilder aus Cloud-Speichern oder Chats.
- Diese werden als Erpressungsmittel genutzt.
📌 Wichtig: Niemand ist vor Sextortion sicher – Täter nutzen professionelle Strategien zur Manipulation.
Wer sind die Opfer von Sextortion?
Sextortion betrifft Männer, Frauen und Jugendliche gleichermaßen. Laut Experten sind oft junge Menschen betroffen, die sich leicht in sozialen Netzwerken manipulieren lassen.
🔹 Besonders gefährdete Gruppen:
- Jugendliche und junge Erwachsene, die soziale Netzwerke intensiv nutzen.
- Singles auf Dating-Plattformen wie Tinder oder Bumble.
- Personen, die auf anonyme Chat- oder Gaming-Plattformen setzen.
📌 Täter können Fremde oder Personen aus dem sozialen Umfeld sein.
Wie schützt man sich vor Sextortion?
💡 Prävention ist der beste Schutz vor Sextortion. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, um nicht Opfer dieser Erpressungsmethode zu werden.
🔹 1. Keine intimen Bilder oder Videos verschicken
❌ Versenden Sie keine sensiblen Inhalte über Messenger oder soziale Netzwerke.
❌ Selbst bei Vertrauenspersonen kann das Material in falsche Hände geraten.
🔹 2. Privatsphäre-Einstellungen anpassen
✅ Profile auf „privat“ setzen, um Fremde zu blockieren.
✅ Freundschaftsanfragen und Nachrichten nur von bekannten Personen zulassen.
🔹 3. Online-Kontakte hinterfragen
✔ Vorsicht bei schnellen Liebesbekundungen von Unbekannten.
✔ Fake-Profile durch Bilder-Rückwärtssuche (z. B. Google Images) prüfen.
🔹 4. Sichere Passwörter & Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen
🔐 Schützen Sie Ihre Konten mit starken Passwörtern und zusätzlicher Sicherheitsabfrage.
🔐 Vermeiden Sie einfache Passwörter oder das gleiche Passwort für mehrere Accounts.
🔹 5. Bei Verdacht auf Sextortion: Keine Panik, sondern handeln!
🔹 Nicht antworten und sofort den Kontakt abbrechen.
🔹 Den Chat oder das Profil des Täters melden und blockieren.
🔹 Polizei informieren und Beweise sichern.
📌 Wichtig: Täter setzen auf Angst und Scham. Je schneller gehandelt wird, desto geringer die Gefahr.
Was tun, wenn man Opfer von Sextortion geworden ist?
Falls Sie erpresst werden, sollten Sie sofort handeln:
🚨 1. Nicht auf die Forderungen eingehen
- Zahlen Sie kein Geld – das ermutigt Täter nur.
- Schicken Sie keine weiteren Bilder oder Videos.
🚨 2. Den Kontakt sofort abbrechen
- Blockieren und melden Sie den Täter auf der Plattform.
- Speichern Sie alle Beweise (Screenshots, Nachrichten, Zahlungsaufforderungen).
🚨 3. Anzeige bei der Polizei erstatten
- Melden Sie den Vorfall bei der lokalen Polizeidienststelle oder über die Online-Wache.
- Behörden können Täter verfolgen und weitere Opfer verhindern.
🚨 4. Unterstützung holen
- Reden Sie mit einer Vertrauensperson, Lehrern oder einer Beratungsstelle.
- Opferhilfe-Stellen bieten anonyme Beratung und Unterstützung.
📌 Tipp: Betroffene können sich an Polizei, das BSI oder ProPK wenden:
🔗 Mehr Informationen:
Sextortion erkennen und sich schützen
Sextortion ist eine ernste Bedrohung im digitalen Zeitalter. Täter nutzen soziale Netzwerke, Dating-Apps und Messenger, um Vertrauen aufzubauen und Opfer zu erpressen.
🚨 Wichtige§ Maßnahmen zum Schutz:
✅ Keine intimen Bilder oder Videos verschicken.
✅ Online-Kontakte und Freundschaftsanfragen prüfen.
✅ Sichere Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen.
✅ Sextortion-Versuche sofort melden und Polizei informieren.
✅ Hilfe annehmen – Niemand ist allein mit dem Problem.
📢 Bleiben Sie wachsam und sensibilisieren Sie auch Jugendliche in Ihrem Umfeld für diese Gefahren.
Rückmeldung an den Autor?