Erste Absagen wegen hoher Kosten und Sicherheitsbedenken
Während Millionen Menschen in Deutschland den Straßenkarneval feiern, steht die Sicherheit der Veranstaltungen besonders im Fokus. Nach den jüngsten Vorfällen in München und Magdeburg haben die Behörden die Schutzmaßnahmen für Karnevalsumzüge noch einmal verschärft.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen nach Anschlägen
Als Reaktion auf den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg und die Amokfahrt in München werden zusätzliche Poller und Fahrzeuge zum Schutz der Veranstaltungen eingesetzt. Die Strecken der Umzüge werden genau geprüft, um mögliche Gefahrenstellen zu identifizieren. Laut Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bundes Deutscher Karneval, wurden bereits erste Umzüge abgesagt.
Bundeskanzler Olaf Scholz versicherte, dass die Polizeibehörden von Bund und Ländern alles tun, um die Sicherheit bei den anstehenden Karnevalsveranstaltungen zu gewährleisten.
Mehr als 3.500 Umzüge geplant – aber nicht alle können stattfinden
Bis Aschermittwoch sind bundesweit rund 3.500 Karnevalsumzüge geplant. Doch in einigen Städten mussten Veranstaltungen abgesagt werden. In Heidenheim an der Brenz zogen sich 12 von 14 beteiligten Vereinen nach den Ereignissen in München zurück. In Marburg scheiterte der Rosenmontagszug aus finanziellen Gründen, während in Kempten organisatorische und finanzielle Hürden für die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zur Absage führten.
Ob der geplante Umzug in Erfurt stattfindet, ist ebenfalls noch unklar. Wegen hoher Sicherheitsauflagen wurde die Veranstaltung bereits verkleinert und auf eine kürzere Route ohne Motivwagen reduziert.
Regionale Unterschiede bei Sicherheitsauflagen sorgen für Kritik
Karnevalsveranstalter beklagen, dass es keine einheitlichen Sicherheitsvorgaben gibt. „Wir haben flächendeckend keine einheitliche Regelung. Der Bundes Deutscher Karneval fordert eine bundesweite Abstimmung, etwa auf einer Innenministerkonferenz.
Zusätzlich stellen die steigenden Sicherheitsanforderungen eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Die Kosten für Schutzmaßnahmen könnten je nach Größe der Veranstaltung zwischen 100.000 und 200.000 Euro betragen.
Stehen weitere Absagen bevor?
Die Karnevalisten befürchten, dass weitere Karnevalsumzüge abgesagt werden könnten, wenn die Sicherheitsanforderungen zu hoch und die Kosten untragbar werden.
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