Gewerbe

Sparkasse Kraichgau auf Wachstumskurs

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Pressekonferenz 20220311 DSC 5462
Gesamtvorstand Sparkasse Kraichgau: Michael Reichert, Norbert Grießhaber, Thomas Geiß

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im zweiten Jahr der Pandemie

Pressekonferenz 20220311 DSC 5462

Gesamtvorstand Sparkasse Kraichgau: Michael Reichert, Norbert Grießhaber, Thomas Geiß

2021 war in wirtschaftlicher Hinsicht erneut vor allem von der Pandemie geprägt. Dabei erwies sich in den meisten Ländern, dass der wirtschaftliche Schaden geringer blieb als in der ersten Welle mit ihrem ersten Lockdown vom Frühjahr 2020.

Deutschland war 2020 mit einem realen BIP-Rückgang um 4,6 % noch vergleichsweise glimpflich durch die erste Pandemiephase gekommen. Dafür erreichte es 2021 auch nur ein kleineres Wachstum. Die Erstschätzung des Statistischen Bundesamts auf Basis von noch nicht vollständigen Ist-Daten lautet auf 2,7 % für das preisbereinigte BIP-Wachstum.

Der Jahresauftakt 2021 war zunächst von dem langen Lockdown eingetrübt. Das schlug sich vor allem im ersten Quartal beim BIP negativ nieder. Die beiden Quartale des Sommerhalbjahres brachten dann in der Phase mit niedrigen Infektionszahlen zwischen April und September eine deutliche Erholung.

Der private Konsum als der gewichtigste Teil des BIP stagnierte 2021 unter dem Strich. Er folgte ebenfalls den starken Schwankungen im Rhythmus der Infektionswellen. Da die Verbraucher jedoch höhere Preise zu bezahlen hatten, mit denen die Einkommenszuwächse 2021 nicht Schritt hielten, reduzierte sich auf noch immer hohem Niveau die Sparquote der privaten Haushalte leicht auf 15 % im Jahresdurchschnitt.

Eine stark zulegende Preisdynamik war sowohl in Europa als auch den USA zu verzeichnen. Es schlugen sich vor allem die güterwirtschaftlichen Lieferengpässe und Angebotsrestriktionen nieder. Dazu kamen deutlich verteuerte Energiepreise. Im Jahresdurchschnitt für 2021 betrug der Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) 2,6 % im Euroraum und 3,3 % in Deutschland.

Die Geldpolitik blieb 2021 auch weiterhin bei ihrem expansiven Kurs. Immerhin hat die EZB Ende 2021 die Einstellung der Netto-Käufe unter dem Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) per März 2022 angekündigt.

Die Chefvolkswirte halten 2022 einen preisbereinigten Anstieg des deutschen BIP in Höhe von 3,5 % für wahrscheinlich. Getragen werden soll dieses Wachstum vor allem von einer Erholung des privaten Konsums.

Die Konjunkturprognose für dieses Jahr dürfte sich durch den Krieg in der Ukraine insgesamt deutlich verschlechtern – in Deutschland von 3 auf 1 % Wirtschaftswachstum, in Europa von 4 auf 2 %. Die künftigen Inflationsraten werden in 2022 nach Expertenprognosen jetzt spürbar über den bisherigen Erwartungen bei 5,4 % liegen.

Geschäftsentwicklung 2021 (vorläufige Ergebnisse)

Trotz der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Sparkasse Kraichgau das Geschäftsjahr 2021 erfolgreich gestalten und mit einem guten Ergebnis abschließen können. Norbert Grießhaber zog zu Beginn der Bilanz-Pressekonferenz ein positives Resümee:

„Die Negativzinspolitik der EZB, die weiter anziehende Regulierung mit entsprechend einhergehenden Kosten und die noch nicht bewältigte Corona-Pandemie bestimmten die Situation der Sparkasse Kraichgau im 182. Jahr ihres Bestehens weiterhin maßgeblich. Ungeachtet dessen sind wir in vielen wichtigen Bereichen weiter gewachsen. Damit haben wir in herausfordernden Zeiten einmal mehr unsere Zuverlässigkeit als starker Partner des Mittelstands und unserer privaten Kundinnen und Kunden unter Beweis gestellt.“

Ein verlässlicher Partner zeige sich vor allem in schwierigen Zeiten. „Wir legen sehr großen Wert auf langfristige Kundenbeziehungen – gerade in Zeiten der Krisen und des Wandels, wie wir sie gerade erleben. Deshalb haben wir auch in den zwei Jahren der Pandemie unsere privaten und gewerblichen Kundinnen und Kunden beraten, unsere Filialen durchgängig geöffnet gehalten und unsere medialen Zugangswege u. a. in der Geschäftskundenberatung weiter ausgebaut. Damit verfolgen wir weiterhin konsequent unsere Ausrichtung als moderne, kundenzentrierte Multikanalsparkasse, welche fest in der Region verankert ist“, stellte Norbert Grießhaber heraus.

Unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine träten die vorherrschenden Herausforderungen aktuell in den Hintergrund. „Die Ereignisse in der Ukraine machen uns tief betroffen. Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den Menschen in der Ukraine.“ Wenngleich die Sparkasse selbst keine Auslandsbeziehungen nach Russland unterhalte, seien durch den Ausschluss von russischen Banken aus dem Swift-Netzwerk für Kunden mit Geschäftsbeziehungen nach Russland Geldüberweisungen oder Lieferabwicklungen kaum mehr möglich.

Die Bilanzsumme der Sparkasse Kraichgau legte um rd. 270 Mio. Euro von 4.349,6 Mio. Euro auf 4.619,7 Mio. Euro zu (+ 6,2 %).

Die erneute und deutliche Ausweitung wurde ausschließlich vom Kundengeschäft getragen – in allen wichtigen Geschäftsfeldern bilanzierte Norbert Grießhaber starke Wachstumsraten.

Das wichtige Geschäftsfeld der Kundenkredite konnte entsprechend der geschäftspolitischen Zielsetzung weiter ausgebaut werden. Das Kundenkreditvolumen erhöhte sich zum Bilanzstichtag um 212,6 Mio. Euro bzw. 8,2 % auf 2.808,9 Mio. Euro und verzeichnete damit ein ähnlich hohes Wachstum wie bereits im Vorjahr. Die bilanziell relevanten Kundeneinlagen nahmen um 163,3 Mio. Euro zu und lagen mit einem Plus von 4,9 % zum Bilanzstichtag bei 3.465,6 Mio. Euro. In beiden Bilanzpositionen wurde ein neuer, historischer Höchststand erreicht. „Das Wachstum der Kundeneinlagen ist ein großer Vertrauensbeweis unserer Kundinnen und Kunden. Denn sie wissen, dass ihre Einlagen gut und sicher bei der Sparkasse aufgehoben sind“, so Norbert Grießhaber.

Gleichzeitig wies Norbert Grießhaber darauf hin, dass es aktuell weiterhin wirtschaftlich nicht sinnvoll sei, auf längere Sicht höhere Volumina auf Giro- oder Tagesgeldkonten zu verwahren. „Wer unter den aktuellen Bedingungen – minimale Verzinsung an den Kapitalmärkten, anziehende Inflationsraten – Geld zur Seite legt, kann sich bei Einlagen auf Giro-, Tagesgeld- und Sparkonten morgen weniger davon kaufen.“ Preisstabilität sei das zentrale Versprechen des Euro, sie zu wahren sei der zentrale Auftrag der Europäischen Zentralbank (EZB). Wenngleich mit einem leichten Zinsanstieg zu rechnen sei, sei eine Zinswende nicht in Sicht. Die EZB müsse jedoch angesichts anziehender Inflationsraten das Ende ihrer ultra-expansiven Geldpolitik einläuten und das Inflationsgeschehen dämpfen.

Über Plan stieg der Zinsüberschuss der Sparkasse Kraichgau seit langer Zeit um 0,9 % auf 56,5 Mio. Euro (Vorjahr 56,0 Mio. Euro) an.

Das erfreuliche Wachstum basierte vor allem auf dem hohen Kreditwachstum im zurückliegenden Geschäftsjahr. „Trotz dieser erfreulichen Trendumkehr wird die allgemeine Zinssituation unserer immer noch wichtigsten Ertragssäule auch in den kommenden Jahren weiter zusetzen“, so Norbert Grießhaber.

Der Provisionsüberschuss betrug zum Jahresende 28,2 Mio. Euro und konnte damit gegenüber dem bereits guten Vorjahreswert (27 Mio. Euro) um 4,4 % gesteigert werden. Wachstumstreiber bei der immer wichtiger werdenden Ertragssäule der Sparkasse Kraichgau war in 2021 erneut das Wertpapiergeschäft.

Als starkes Wachstumsfeld erwies sich ebenso das Versicherungsgeschäft. Produkte der SV SparkassenVersicherung wurden im Jahr 2021 mit einem Neugeschäftsvolumen von 46,5 Mio. Euro überdurchschnittlich erfolgreich platziert (Vorjahr 29 Mio. Euro). Dabei wurde besonders die moderne, fondsgebundene Rentenversicherung SV VermögensPolice Invest von den Kundinnen und Kunden stark nachgefragt.

An die Landesbausparkasse Südwest (LBS) wurden in 2021 neu abgeschlossene Bausparverträge mit einer Bausparsumme in Höhe von 82,7 Mio. Euro vermittelt (Vorjahr: 109,8 Mio. Euro).

Der Objektumsatz der S-Immobilien Kraichgau GmbH belief sich in 2021 auf 47,7 Mio. Euro (2020: 45,6 Mio. Euro) bei 149 vermittelten Objekten (155 in 2020). „Der Kraichgau ist eine attraktive Region zum Leben und Arbeiten und die Immobiliennachfrage übersteigt weiter deutlich das Angebot mit der Konsequenz von weiteren Preissteigerungen in gefragten Lagen“, so Norbert Grießhaber.

Trotz kontinuierlich steigenden regulatorischen Auflagen für Finanzinstitute und Investitionen in die Infrastruktur der Sparkasse konnte der Verwaltungsaufwand dank eines weiterhin strikten Kostenmanagements um 2,3 Mio. Euro auf 58,6 Mio. Euro reduziert werden (-3,8 %) – mit einem entsprechend positiven Effekt auf die Cost-Income-Ratio. Um einen Euro zu verdienen, musste die Sparkasse Kraichgau im vergangenen Jahr 67,63 Cent aufwenden, im Jahr zuvor waren es noch 72,15 Cent. „Mit dieser Cost-Income-Ratio befinden wir uns im Zielbereich, müssen aber unsere Kostensituation weiterhin streng im Auge behalten“, betonte Norbert Grießhaber.

Für den Vorstandsvorsitzenden stellt sich die Ertragslage der Sparkasse Kraichgau im herausfordernden Geschäftsjahr 2021 insgesamt erfreulich dar.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 27,7 Mio. Euro (Vorjahr 23,3 Mio Euro) an. Das Betriebsergebnis nach Bewertung lag bei 25,6 Mio. Euro (Vorjahr 20,3 Mio. Euro).

„Mit Blick auf die skizzierten Rahmenbedingungen ist dies ein durchaus auskömmliches Ergebnis und spiegelt die erfolgreiche strategische Ausrichtung als kundenzentrierte Multikanalsparkasse wider. Damit sehen wir uns auch für kommende Herausforderungen gut gerüstet“, blickte Norbert Grießhaber optimistisch in die Zukunft, wenngleich aufgrund sinkender Zinsmargen infolge der Negativzinspolitik in den kommenden Jahren erneut von einem Rückgang des Betriebsergebnisses ausgegangen werden müsse. Auch die wirtschaftlichen Folgen durch den Krieg in der Ukraine könnten zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht annähernd abgeschätzt werden.

Ihre Gewinne verwendet die Sparkasse ausschließlich zur Stärkung ihres Eigenkapitals. „Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenmittel sind dabei in den vergangenen acht Jahren um ca. 56 % gestiegen und werden auch künftig weiter ansteigen. „Daher ist es für uns von eminenter Bedeutung, Jahr für Jahr aufs Neue auskömmliche Erträge zu erwirtschaften“, verdeutlichte Norbert Grießhaber.

Das gute Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2021 ermöglichte der Sparkasse, die haftenden Eigenmittel weiter aufzustocken. Sie betrugen zum Jahresende komfortable 389,0 Mio. Euro (+ 2,1 %). Die Gesamtkapitalquote liegt seit Jahren deutlich über den aufsichtsrechtlichen Vorgaben (aktuell 15,0 %).

Aus den Erträgen des abgelaufenen Geschäftsjahres können 9,7 Mio. Euro dem Fonds für allgemeine Bankrisiken (§ 340 g HGB) zugeführt werden. Diese Rücklage wies zum 31.12.2021 bereits einen Wert von 215,9 Mio. Euro (+ 4,1 %) auf.

Mit der kontinuierlichen Stärkung ihrer Substanz schafft die Sparkasse Sicherheit und Handlungsspielraum für den Ausbau des Kreditgeschäfts auch unter den vorherrschenden anspruchsvollen Rahmenbedingungen.

Die Sparkasse als aktiver Wegbegleiter der nachhaltigen Ausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft

Nachhaltigkeit ist für die Sparkasse eines der Schlüsselthemen der Zukunft, das enorme Chancen bietet. Den Wandel zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Wirtschaft sieht Norbert Grießhaber als Voraussetzung für die Sicherung des Wohlstands: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, diesen kraftvoll mitzugestalten – unter Wahrung einer fairen wirtschaftlichen Teilhabe möglichst vieler Menschen und Unternehmen“, betonte der Vorstandsvorsitzende und führte aus, wie die Sparkasse Kraichgau bei der nachhaltigen Ausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft in ihren Kerngeschäftsfeldern Verantwortung übernimmt.

  • „Um das Ziel eines klimaneutralen Europas bis zum Jahr 2045 zu erreichen, sind allein in Deutschland jedes Jahr rd. 250 Milliarden Euro an zusätzlichen Zukunftsinvestitionen erforderlich. Dafür muss auch privates Kapital mobilisiert werden. Deshalb ist es wichtig, Sparerinnen und Sparern eine Mitfinanzierungsmöglichkeit anzubieten und sie so stärker an den wirtschaftlichen Chancen der Transformationsfinanzierung teilhaben zu lassen. Als Sparkasse haben wir unser Beratungsangebot zur nachhaltigen Geldanlage stark ausgebaut. Ab 25 Euro monatlich kann bei uns eine Anlegerin oder ein Anleger durch Wertpapiersparen aktiv zum ökologischen Umbau unserer Wirtschaft beitragen.
  • Gleichzeitig wissen wir, dass der Weg zu einer nachhaltigen und digitalen Wirtschaft nur gelingen wird, wenn wir möglichst viele Unternehmen bei der Transformation ihrer Geschäftsmodelle mitnehmen und diese betriebswirtschaftlich tragfähig ist. Als mittelstandsorientiertes Kreditinstitut haben wir direkten Zugang zu unseren mittelständischen Geschäfts- und Firmenkunden und genießen bei diesen hohes Vertrauen und besondere Glaubwürdigkeit auch bei der Begleitung dieser Transformation. Deshalb müssen und wollen wir auch Unternehmen finanzieren, die heute noch nicht nachhaltig sind, aber sich nachvollziehbar auf den Weg gemacht haben. In diesem Sinne muss ausgeschlossen werden können, dass eine „grüne Taxonomie“ zu Kreditengpässen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen führt.
  • Immobilien verursachen 40 % des Energieverbrauchs und 36 % der CO2-Emissionen. Beim erfolgreichen Klimaschutz spielen deshalb Immobilien eine entscheidende Rolle. Bei der Finanzierung klimafreundlicher Immobilien und bei der energetischen Sanierung der Bestandsgebäude nehmen wir als Sparkasse eine herausragende Position ein.
  • Und natürlich sind wir auch selbst aktiv: Mit der Klimaschutz-Selbstverpflichtung haben wir uns zu eigenen wirksamen Beiträgen zur Erreichung des Klimaziels verpflichtet. Wir unterstreichen damit vor allem auch, dass wir unsere Kundinnen und Kunden aktiv auf dem Weg in eine nachhaltige Wirtschaft begleiten werden und auch selbst in unserem Geschäftsbetrieb immer nachhaltiger werden.“

Kreditversorgung: Darlehenszusagen für den privaten Wohnbau größter Wachstumstreiber

Das Wachstum des Kreditgeschäfts der Sparkasse Kraichgau verstärkte sich auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie.

2021 konnte sie ihr Kundenkreditvolumen weiter deutlich ausbauen. Es legte um 212,6 Mio. Euro (+ 8,2 %) auf insgesamt 2.808,9 Mio. Euro deutlich zu. Die Darlehenszusagen beliefen sich auf 560,2 Mio. Euro (- 10 %). „Damit verlief das Neugeschäft etwas schwächer als im Rekordjahr 2020, bewegte sich aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau“, legte Vorstandsmitglied Michael Reichert dar.

Die Zusagen für neue Darlehen verteilen sich dabei gleichermaßen auf das Firmenkundengeschäft (279,5 Mio. Euro) und das Privatkundengeschäft (275,0 Mio. Euro). Mit ihrer zuverlässigen Kreditversorgung leistete die Sparkasse auch im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag für die gute wirtschaftliche Entwicklung in der Region.

„Viele unserer gewerblichen Kunden haben sich in der Krise gut geschlagen – auch abzulesen an der Kreditrisikosituation der Sparkasse – und verfügen über hohe Liquiditätsreserven, haben Investitionen mitunter aber auch zurückgestellt“, erläuterte Michael Reichert den Rückgang um 14,6 % bei den Darlehenszusagen im gewerblichen Bereich.

Bei den Darlehenszusagen im Privatkundenbereich entfielen allein 261,2 Mio. Euro auf den privaten Wohnungsbau (+ 4,6 %). Damit macht dieses Geschäftsfeld bei weitem den größten Anteil des Darlehensneugeschäfts mit Privatkunden aus.

Die Rekordwerte bei den Immobilienkrediten zeigen, dass die anhaltende Corona-Pandemie dem Boom des Immobilienmarkts auch in ihrem zweiten Jahr keinen Abbruch tat und sich der Wunsch nach einer eigenen Immobilie bei vielen Menschen sogar noch verstärkt hat. Inklusive der gewerblichen Kunden sagte die Sparkasse in 2021 Wohnbaudarlehen mit einem Volumen von 378,7 Mio. Euro zu (Vorjahr: 331,1 Mio. Euro). Dem entgegen stehen aktuell die weiter anziehenden Immobilienpreise und höhere Baukosten wegen steigender Preise beim Baumaterial.

„Damit zwischen dem Wunsch nach einer eigenen Immobilie und dessen Realisierung keine Lücke entsteht, ist es wichtig, sich mit Blick auf eine maßgeschneiderte Immobilienfinanzierung, ausführlich und frühzeitig beraten zu lassen. Um sich die niedrigen Kreditzinsen auch für die Zukunft zu sichern, raten wir außerdem zum Abschluss eines Bausparvertrags“, sagte Michael Reichert.

Dies sei umso wichtiger, da sich unter anderem aufgrund der steigenden Renditen der Bundesanleihen und anziehenden Inflationsraten Ende Januar / Anfang Februar auch ein Trend zu höheren Bauzinsen abzeichne, so Reichert. Auch die Aktivierung des sogenannten antizyklischen Kapitalpuffers in Deutschland in Höhe von 0,75 % sowie des Systemrisikopuffers von 2 % für Wohnimmobilien durch die BaFin, mit dem systemische Preisrisiken am Wohnimmobilienmarkt abgesichert werden sollen, würden letztlich zu einer Verteuerung und Verknappung von Krediten führen.

Einen neuen Höchststand erreichte 2021 mit 119,7 Mio. Euro das abgeschlossene Volumen an Förderkrediten aus wohnwirtschaftlichen und gewerblichen Programmen. Damit fördert die Sparkasse nachhaltig insbesondere die energetische Sanierung von Gebäuden als einer der Schlüsselfaktoren zum Erreichen der Klimaneutralität. Für den besonders erfolgreichen Vertrieb von Fördermitteln wurde die Sparkasse Kraichgau 2021 von der LBBW zum wiederholten Mal als „Premium-Partner-Förderberatung“ ausgezeichnet.

Nachdem die KfW-Förderung vom Bund Ende Januar 2022 abrupt gestoppt worden war, wurde sie jüngst nach heftiger Kritik wieder aufgenommen. Seit dem 22. Februar 2022 können neue Anträge für eine energieeffiziente Sanierung gestellt werden. Die bereits festgelegten Förderbedingungen für Sanierungsmaßnahmen bleiben bestehen.

Wer einen kompletten Neubau plant, muss sich allerdings noch etwas gedulden. Laut Bundesregierung laufen noch Vorbereitungen, um die Rahmenbedingungen für die Neubauförderung nach Effizienzhausstufe 40 (EH 40) zu schaffen.

Starkes Wachstum der Kundeneinlagen

Bei den bilanziell relevanten Kundeneinlagen verzeichnete die Sparkasse Kraichgau einen Anstieg um insgesamt 163,3 Mio. Euro auf 3.465,6 Mio. Euro (+ 4,9 %). Das Wachstum resultierte dabei ausschließlich aus dem Zufluss von 190,9 Mio. Euro bei den täglich fälligen Verbindlichkeiten, also bei Giro- und Tagesgeldern (+ 8,7 %). Andere Kundeneinlagen, wie bspw. Spareinlagen, waren unverändert bzw. leicht rückläufig.

„Wir sehen in diesem Sparverhalten, dass unseren Kundinnen und Kunden Sicherheit, Flexibilität und schnelle Verfügbarkeit der Ersparnisse weiterhin sehr wichtig sind“, sagte Michael Reichert. Da sich der Einlagenbestand überwiegend auf Sicht- und Spareinlagen verteilt, leite die Sparkasse daraus jedoch auch den Auftrag ab, angesichts anhaltend negativer Marktzinsen und einer steigenden Inflation ihre Kundinnen und Kunden im Rahmen ihrer ganzheitlichen Beratung über ergänzende Anlagestrategien für eine nachhaltig erfolgreiche Vermögensbildung und -sicherung zu informieren. Vermögensaufbau und Absicherung von Lebensrisiken würden in Zeiten weitreichender Umbrüche komplexer und anspruchsvoller, aber umso wichtiger. „Bei uns hat jede Kundin und jeder Kunde die Möglichkeit, sich unabhängig von der individuellen finanziellen Situation kompetent beraten zu lassen“, stellte Michael Reichert heraus. Dabei sei man in der Lage, gemeinsam passende Anlagealternativen zu finden, die reale Wertzuwächse ermöglichten.

Wachsende Bedeutung des Wertpapiervermittlungsgeschäfts

In diesem Zusammenhang hat insbesondere das Wertpapiervermittlungsgeschäft im vergangenen Jahr noch einmal deutlich an Bedeutung für die Sparkasse und ihre Kundinnen und Kunden zugenommen, welche u. a. von der guten Entwicklung des DAX profitierten.

Im 2021 stieg der Wertpapierumsatz (Käufe und Verkäufe) um 7,3 % auf 733,4 Mio. Euro. Viele Kundinnen und Kunden sind 2021 erstmals an der Börse aktiv geworden, abzulesen an den insgesamt 2.612 neu eröffneten Wertpapierdepots.

„Wir haben uns in den vergangenen Jahren als Wertpapierhaus überdurchschnittlich weiterentwickelt und die Beratungskompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich erweitert. Denn das Wertpapiersparen, welches schon mit kleinen regelmäßigen Summen möglich ist, spielt für den langfristigen Vermögensaufbau, der mit den bisher üblichen Sparformen kaum mehr möglich ist, eine wesentliche Rolle“, führte Michael Reichert aus. Mit Blick auf die aktuelle Situation an den weltweiten Börsen sagte er:

„Unsere Beraterinnen und Berater stehen in Zeiten volatiler Märkte mit teils auch heftigen Ausschlägen, wie wir sie während der Corona-Krise erlebt haben und ganz aktuell durch den Krieg in der Ukraine gerade wieder erleben, im stetigen, engen Dialog mit unseren Kundinnen und Kunden. Wir rechnen gemeinsam mit der Deka damit, dass sowohl die Kriegshandlungen selbst als auch die Sanktionen noch eine ganze Weile für große Bewegungen an den Märkten sorgen werden.“ Anlegerinnen und Anleger täten jedoch gut daran, langfristig zu denken und Phasen der Unsicherheit durchzustehen. „Im Laufe vergangener Krisen hat sich stets gezeigt, dass sich die Märkte nach Zwischentiefs stabilisieren und sich die positive Entwicklung fortsetzt.“

Bei den Privatkunden genießt vor allem auch Gold als krisensichere Wertanlage einen guten Ruf, denn die Entwicklung des Goldpreises war immer verbunden mit großen Krisen, wie auch die aktuelle Preisentwicklung des Edelmetalls zeigt. Der Umsatz bei physischem Edelmetall lag in 2021 bei 7,1 Mio. Euro. Daneben verzeichnete die Sparkasse Kraichgau einen Edelmetallabsatz von rund 1,2 Mio. Euro auf Edelmetallkonten, die seit 2020 angeboten werden. Die Sparkasse macht es über diesen Weg ihren Kunden besonders einfach, in wertbeständige Sachwerte zu investieren. Auch eine Anlage in Form von regelmäßigen Sparplänen ist möglich.

Nachhaltige Geldanlagen im Trend

Laut DSGV-Vermögensbarometer 2021 haben sich bereits 33 % der Bevölkerung in Deutschland mit dem Erhalt der ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ressourcen als Faktor beim Vermögensaufbau beschäftigt. Bei den jüngeren Menschen bis 39 Jahre sind es sogar über 40 %.

Auch die Kundinnen und Kunden der Sparkasse Kraichgau, welche seit 2021 verpflichtend bei jedem Beratungsgespräch gefragt werden, ob sie die eigenen Geldanlagen an nachhaltigen Gesichtspunkten ausrichten wollen, machen sich immer mehr Gedanken, ob das angelegte Geld langfristig in die richtige Richtung fließt.

„Nachhaltig zu investieren lohnt sich. Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien, also von ethischen, umweltbezogenen und sozialen Aspekten, geht keineswegs mit Renditeverzicht einher, im Gegenteil. Nicht nur, aber gerade in der Corona-Krise war auffällig, dass sich Aktien mit einem guten Nachhaltigkeitsprofil besser als der Gesamtmarkt entwickelt haben. Eine Tendenz, die sich seit Jahren abzeichnet. Denn nachhaltig geführte Unternehmen haben meist stabilere Bilanzen und verfügen über weniger krisenanfällige Geschäftsmodelle“, erläuterte Michael Reichert.

Die Sparkasse Kraichgau kann aus ihrem breiten Portfolio im Bereich der ‚grünen Geldanlagen‘ jeder Kundin und jedem Kunden ein passendes attraktives Angebot machen. Dazu gehören zum Beispiel Anlagelösungen der DekaBank und LBBW oder der ÖkoWorld Rock’n’Roll Fonds.

Auch das Vermögen des eigenen Fonds „Sparkasse Kraichgau Select Nachhaltigkeit“ ist seit Mai 2021 nur noch in solchen Wertpapieren angelegt, die nach ESG-Kriterien ausgelegt sind. Seit der Auflage im Mai 2020 bis zum 31.12.2021 wurden bereits 75 Mio. Euro in den Fonds investiert. „Unsere Kundinnen und Kunden haben großes Vertrauen in das Produkt, weil sie damit ihr Vermögen so anlegen, wie auch die Sparkasse ihre Gelder investiert“, stellte Michael Reichert heraus.

Sparkasse Kraichgau bundesweit auf Platz 1 der „Top 100“

Zum sechsten Mal in Folge wurde die Sparkasse Kraichgau beim DIN-Bankentest der Gesellschaft für Qualitätsprüfung (GfQ) in Bruchsal und Sinsheim als „Beste Bank vor Ort“ ausgezeichnet und sicherte sich mit der Note 1,10 gleichzeitig Platz 1 unter den „Top 100 Banken“ in Deutschland. Der etablierte Bankentest war bundesweit in 216 Städten bei 1.189 Kreditinstituten wieder von einem Team erfahrener Tester durchgeführt worden.

06 Friedrichsplatz SPK Kraichgau

Hauptstelle Sparkasse Kraichgau Bruchsal

Auch beim Focus Money CityContest erzielte die Sparkasse Kraichgau in Bruchsal und Sinsheim Bestnoten und wurde unter den Filial- und Direktbanken erneut Testsieger. Sowohl bei der Gesellschaft für Qualitätsprüfung als auch beim CityContest standen Beratungsqualität und Service für Privatkunden im Mittelpunkt. „Dass wir immer wieder durch solche unabhängigen Institute ausgezeichnet werden, zeigt unseren Kundinnen und Kunden, dass sie sich bei der Sparkasse Kraichgau auf ein konstant sehr hohes Beratungsniveau verlassen können“, betonte Michael Reichert.

Die Sparkasse als Partner des lokalen Handels

Die vergangenen zwei Jahre der Corona-Pandemie sind am regionalen Handel nicht spurlos vorbeigegangen. Wiederholte Lockdowns, Umsatzeinbußen und die Verlagerung vom stationären in den Onlinehandel waren allgegenwärtig. Während der Onlinehandel profitierte, geht es für viele Offline-Händler auch um die Existenz. „Als regionales Kreditinstitut ist es seit jeher und noch verstärkt in der Corona-Pandemie unser Ziel, den Handel vor Ort zu unterstützen und damit den Umsatz im Kraichgau zu halten“, erklärte Michael Reichert.

Dass die Bezahlmöglichkeiten, die Kundinnen und Kunden geboten werden, auch über das Kauferlebnis entscheiden, haben viele Händler in den vergangenen Jahren erfahren. Egal, ob sie im Onlineshop, im Laden oder auf dem Wochenmarkt einkaufen: Viele Kunden wollen digital per Smartphone oder zumindest bargeldlos mit der Girocard bezahlen und erwarten, dass sie das auch tun können.

Damit noch mehr Geschäftsleute ihrer Kundschaft bargeldloses Kassieren anbieten können, gibt es von der Sparkasse Kraichgau mit S-POS eine flexible Software-Lösung, mit der Kartenzahlungen an einem handelsüblichen Android™-Smartphone praktisch überall angenommen werden können. „Mit S-POS machen wir unseren Kundinnen und Kunden den Einstieg ins bargeldlose Kassieren so einfach wie nie“, so Michael Reichert. Insbesondere Wochenmarkthändler, Handwerker, Taxi-Unternehmer, Kioske, Vereine oder Hofladenbesitzer profitierten von der bequemen, flexiblen und günstigen Möglichkeit, bargeldloses Bezahlen anzubieten.

Ebenfalls zur Stärkung des Handels vor Ort trägt die Sparkassen-Vorteilswelt bei, der einfach nutzbaren Mehrwert-Funktion des Girokontos. Kundinnen und Kunden werden dabei mit unterschiedlich hohen Rückzahlungen auf ihr Girokonto belohnt, wenn sie mit der Sparkassen-Card (Girocard) bei einem der rund 90 Vorteilspartner in der Region bezahlen. Cash-Backs in Höhe von rd. 47.000 Euro wurden auf diesem Weg allein im Jahr 2021 gutgeschrieben.

Persönlich und digital exzellent aufgestellt und dank Multikanalstrategie
immer erreichbar

2021 wurden 122.378 Privat- und Geschäftsgirokonten bei der Sparkasse Kraichgau geführt. Für jede Kundin und jeden Kunden bietet die Kontowelt der Sparkasse eine dem Nutzungsverhalten entsprechende attraktive und wettbewerbsfähige Alternative. Wer sich den Gang in die Filiale komplett sparen möchte, kann das Girokonto Digital sogar mit wenigen Klicks von zu Hause aus und komplett online eröffnen.

Bei der Sparkasse Kraichgau erleben Kundinnen und Kunden sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt modernes Banking und Nähe. „Wir sind in der digitalen Welt und in der breiten persönlichen Beratung exzellent aufgestellt. Über allem steht für uns das positive Kundenerlebnis, das wir bieten möchten – egal auf welchem Kanal und über welchen Weg. Unsere Kundinnen und Kunden entscheiden, wie sie mit uns in Kontakt treten und ob sie lieber unsere modernen Online-Banking-Services in Anspruch nehmen oder Wert auf einen Ansprechpartner in der örtlichen Filiale legen“, sagte Vorstandsmitglied Thomas Geiß. „In unserer Multikanalstrategie spielen digitale Angebote, einfache und sichere Online-Banking-Services sowie qualitativ hochwertige persönliche Beratung für uns zusammen. Entsprechend investieren wir sowohl in unsere Filialen als auch in unsere medialen und digitalen Kontaktwege und Services.“

Mit 37 mitarbeiterbesetzten Filialen an gut erreichbaren Standorten, Beratungszeiten von 8 bis 20 Uhr sowie einem dichten Netz an SB-Services (70 Geldautomaten, 20 Kontoauszugsdrucker und 50 SB-Terminals) bietet die Sparkasse nach wie vor ein umfassendes stationäres Leistungsspektrum.

Weil die Filialen als Orte intensiver Beratung weiterhin eine große Rolle spielen, investiert die Sparkasse Kraichgau in gut erreichbare und stark frequentierte Standorte. So wurde die Filiale Langenbrücken 2021 mit einer Schleusenkasse ausgestattet. In der Filiale Flehingen wurden der Service- und SB-Bereich bereits modernisiert; die Beraterzimmer und der Eingangsbereich folgen in diesem Jahr. Am Hauptstandort in Bruchsal am Friedrichsplatz wurde 2021 die Tiefgarage umfassend saniert. Im Zuge der Bauarbeiten wurde im ersten Untergeschoss eine E-Ladestation mit zwei Ladeplätzen eingerichtet, an der Kundinnen und Kunden ihre Elektrofahrzeuge mit Ökostrom aufladen können.

Zwei E-Ladestationen wird es künftig auch in Bretten am Engelsberg geben. Der Standort wird seit Ende 2020 umfassend neugestaltet. „Die Rohbau- und Abbrucharbeiten sind abgeschlossen. Der Gebäudeteil Engelsberg 6 wurde abgerissen und durch einen kleineren Anbau ersetzt, der als neuer barrierefreier Haupteingang dienen wird. Der Gebäudeteil Engelsberg 8 wurde in der Zwischenzeit vollständig entkernt“, berichtete Thomas Geiß. „Der Fenster- und Lüftungsbau ist ebenfalls abgeschlossen, aktuell sind wir mit den Fassaden- und Elektroarbeiten beschäftigt. Die Fertigstellung ist für das vierte Quartal 2022 vorgesehen.“

Voraussichtlich im Mai 2022 starten die Modernisierungsarbeiten in der Kundenhalle der Filiale Sinsheim-Hauptstraße. Die Maßnahmen betreffen den Service-, Kassen- und SB-Bereich. „Die Filiale ist für uns ein bedeutsamer Standort in sehr guter Lage. Mit der Renovierung im Innenbereich stärken wir das BeratungsCenter und investieren in seine Zukunftsfähigkeit“, so Thomas Geiß. Während der rund sechs Monate dauernden Umbauphase können Kundinnen und Kunden am Standort weiterhin alle Leistungen in Anspruch nehmen.

Stetiger Ausbau der Medialen Beratung für alle Kundengruppen

Medial, aber nicht weniger persönlich als die Leistungen in den Filialen sind das KundenKommunikationsCenter und die mediale Beratung der Sparkasse Kraichgau für Privat- und Geschäftskunden.

Im KundenKommunikationsCenter (KKC) der Sparkasse Kraichgau gingen 2021 über eine Viertelmillion Anrufe ein, das sind jeden Monat rund 20.068 Anrufe – fast 2.500 Anrufe mehr pro Monat als noch 2020. „Wir merken, dass sich das Kundenverhalten aufgrund von Corona dauerhaft geändert hat. Viele Services, die zuvor noch in der Filiale in Anspruch genommen wurden, werden jetzt ganz einfach per Telefon erledigt“, erklärte Thomas Geiß. Privatkunden erreichen das KKC montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr per Telefon, E-Mail und über den Messaging-Dienst WhatsApp. Rund um die Uhr bzw. zusätzlich zu den persönlichen Servicezeiten ergänzen bei einfachen Anfragen ein Sprachdialogsystem sowie die virtuelle Assistentin, Chatbot Linda, die Leistungen des KKC. Rund 880 Dialoge führte Linda 2021 pro Monat. Erst im Januar landete die Sparkassen-Assistentin Linda in einem Test von COMPUTER BILD und Statista unter 26 Chatbots in der Branche Finanzen auf Platz 1 und branchenübergreifend auf Platz 3.

Völlig ortsunabhängig können sich Privatkunden per Video, Beraterchat oder Telefon bequem von unterwegs oder zu Hause von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Medialen Beratungsteams zu allen wichtigen Finanzthemen wie Altersvorsorge oder Privatkredit kompetent beraten lassen sowie Produkte online oder telefonisch abschließen. „Die Bereitschaft, sich auf einen medialen Termin einzulassen, hat sich in den vergangenen Jahren auch durch Corona deutlich gesteigert. Besonders nachgefragt waren 2021 Beratungen zum S-Privat- und Autokredit. Auch die Kontoeröffnung über den medialen Weg wird gerne wahrgenommen“, so Thomas Geiß.

Ausgehend von den positiven Erfahrungen mit medialen Dienstleistungen für Privatkunden weitete die Sparkasse Kraichgau diese im gewerblichen Bereich aus. Seit Januar 2021 werden Geschäftskunden in der medialen Geschäftskundenberatung betreut. „Kundinnen und Kunden schätzen vor allem die gute Erreichbarkeit und die schnelle Bearbeitung ihrer Anliegen“, berichtete Thomas Geiß. „Aufgrund der Flexibilität während der eigenen Geschäftszeiten bevorzugen viele Kundinnen und Kunden aktuell noch die telefonische gegenüber der Video-Beratung.“ Kontoeröffnungen und gewerbliche Kredite waren 2021 besonders gefragt.

Um dem gestiegenen Interesse am Thema Wertpapiere Rechnung zu tragen, wird 2022 ein Fachberater für Wertpapiere sowohl den Privat- als auch den Geschäftskunden in der medialen Beratung als Spezialist zur Seite stehen. 2022 plant die Sparkasse Kraichgau zudem die Einführung eines Business Centers, um alle gewerblichen Serviceanliegen zu bündeln.

Nachfrage nach digitalen Services weiter steigend

Smarte Apps, digitalisierte Prozesse und neue technische Möglichkeiten verändern den Umgang mit den persönlichen Finanzen und ermöglichen Nähe und Verbundenheit zur Sparkasse an jedem Ort und zu jeder Zeit.

„Pandemiebedingt hat sich das Interesse an unseren digitalen Services und deren Nutzung stark beschleunigt“, sagte Thomas Geiß. Die Internetfiliale zählte im vergangenen Jahr 5,3 Millionen Besucher. Pro Tag rufen im Durchschnitt 14.500 Nutzer die Homepage der Sparkasse Kraichgau auf. Fast Dreiviertel aller Kundinnen und Kunden (71.324) verfügten 2021 über einen Online-Banking-Zugang der Sparkasse Kraichgau (+ 9,22 %).

„Wer einmal z. B. mit der Fotoüberweisung erlebt hat, wie schnell, komfortabel und sicher man seine alltäglichen Finanzgeschäfte in der Internetfiliale oder mit der S-App erledigen kann, bleibt dabei und darf sich regelmäßig auf neue nützliche Alltagsbegleiter freuen“, so Geiß. So bietet beispielsweise die neue Anwendung S-Trust eine einfache Möglichkeit, um Passwörter und Dokumente, wie Rechnungen, Flugtickets, Versicherungspolicen oder Ausweiskopien, sicher und von überall aus erreichbar zu verwalten. Mit der Online-Steuererklärung können Kundinnen und Kunden der Sparkasse Kraichgau jetzt direkt aus dem Online-Banking heraus und mit Hilfe der Steuersoftware WISO steuer:web ihre Steuererklärung erstellen, steuerrelevante Daten automatisiert aus dem Konto zusammenstellen und schnell und einfach an das Finanzamt übermitteln.

„Ob beim Start ins Online-Banking oder der Verwendung von neuen Funktionen – auf Wunsch begleiten wir unsere Kundinnen und Kunden bei den ersten Schritten ins Online-Banking und richten gemeinsam Schritt für Schritt nützliche Online-Services ein“, stellte Thomas Geiß heraus.

Besonders komfortabel ist das Online-Banking auch über die S-App. Fast 29.000 Kunden (+ 24 %) haben mittlerweile die mobile Sparkassen-Filiale auf dem Smartphone immer mit dabei. Noch im März dürfen sich die Nutzer der S-App auf ein umfassendes Update und noch bessere Funktionalität freuen.

Ganz aktuell wurde die S-App im Januar sowohl für das iOS- als auch das Android™ Android™-System von Stiftung Warentest unter 14 Multibanking-Apps zum Testsieger gekürt. Besonders der Schutz persönlicher Daten und die Sicherheit, aber auch die Handhabung überzeugten zum wiederholten Male.

Immer mehr Online-Banking-Kunden nutzen auch die Vorzüge des kostenfreien Elektronischen Postfachs bei ihren Online-Konten. 68.822 elektronische Postfächer gab es 2021 (+ 6,17 %). Durch die wachsende Zahl der Online-Konten mit E-Postfach-Nutzung lassen sich zahlreiche papierhafte Kontoauszüge einsparen und ein positiver Beitrag zum Schutz natürlicher Ressourcen leisten.

Die Zahl der sogenannten beleghaften Überweisungen sank hingegen kontinuierlich, auf zuletzt 324.023 pro Jahr (- 7,23 %). Dem gegenüber stehen 1,4 Mio. Online-Überweisungen.

Kontaktloses Bezahlen auch per Smartphone boomt

Der Trend weg vom Bargeld hin zu mehr Kartenzahlungen hat auch in 2021 angehalten: die Transaktionen mit der Sparkassen-Card stiegen auf rund 8,5 Mio. Vorgänge. Rund 65 % aller Transaktionen mit der Sparkassen-Card (Debitkarte) wurden 2021 kontaktlos getätigt (2020: 51 %). Zu den kontaktlosen Bezahlverfahren zählen auch mobile Bezahlmöglichkeiten mit dem Smartphone. Seit Juli 2021 können Kundinnen und Kunden der Sparkasse über Apple Pay neben ihrer dort hinterlegten Kreditkarte auch mit ihrer digitalen Girocard auch in Apps und im Internet einfach, sicher und vertraulich bezahlen.

Weil‘s um mehr als Geld geht – die Sparkasse leistet vielfältige Beiträge zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Seit ihrer Gründung 1840 stellt sich die Sparkasse Kraichgau mit ihrer gemeinwohlorientierten Ausrichtung in den Dienst einer starken Gesellschaft.

„Unter nachhaltigem Engagement verstehen wir auch, dass ein stattlicher Teil unserer Erträge der Bildung, gemeinnützigen Vereinen, sozialen Einrichtungen und der Umwelt vor Ort zugutekommen. Von unserer Bürgerdividende profitieren alle Menschen in der Region, unabhängig von einer Geschäftsbeziehung oder Mitgliedschaft“, stellte Norbert Grießhaber heraus.

2021 wurden von der Sparkasse und der Sparkasse Kraichgau-Stiftung insgesamt 332.923 Euro für Soziales und Sport, Kunst, Kultur und Bildung sowie Wirtschaft und Umwelt in der Region vergeben.

Überaus erfolgreich hat sich seit ihrem Start in 2020 die Online-Spendenplattform „WirWunder“ entwickelt. Mittlerweile sind 110 Projekte von Vereinen und gemeinnützigen Organisationen aus dem gesamten Geschäftsgebiet registriert, die 2.007 Unterstützer gefunden haben. Insgesamt kamen bis Ende des vergangenen Jahres 222.909 Euro an Spenden über die Crowd und durch die Sparkasse zusammen – Tendenz steigend. Mit speziellen Verdopplungsaktionen hatte die Sparkasse zudem für Schulen und Sportvereine, die besonders unter der Corona-Pandemie gelitten hatten, zu Spenden aus der Region aufgerufen und diese mit rund 30.000 Euro verdoppelt.

Auch die traditionelle Spendenaktion anlässlich des Weltspartags wurde sowohl in den Filialen als auch über „WirWunder“ organisiert. Zusammen mit ihren Kundinnen und Kunden sammelte die Sparkasse Kraichgau während der Weltsparwoche 72.878 Euro für 34 Vereine und gemeinnützige Einrichtungen.

„Unser Ziel ist es, „WirWunder“ zu der Online-Plattform für Fundraising im Kraichgau im Kraichgau zu machen. Deshalb wird es auch dieses Jahr wieder mehrere Aktionen geben, um die Spendenplattform für noch mehr Vereine und Unterstützer attraktiv zu machen“, kündigte Norbert Grießhaber an.

Beim 17. Bürgerpreis lag ein besonderes Augenmerk auf dem Aspekt der Nachhaltigkeit. „Wo immer Menschen sich mit neuen Lebensstilen beschäftigen, ihr Konsumverhalten überdenken, innovative Konzepte in die Tat umsetzen, sorgen sie für eine nachhaltige Gesellschaft und damit für eine lebenswerte Zukunft“, betonte Grießhaber. Vergeben wurde der mit 5.250 Euro dotierte Bürgerpreis an acht Vereine beziehungsweise ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger. Die Ausschreibung für den 18. Bürgerpreis startet im April.

Bereits wenige Tage nach der Flutkatastrophe in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen beteiligte sich die Sparkasse Kraichgau mit einer 25.000-Euro-Spende an der Fluthilfe-Aktion der Sparkassen-Finanzgruppe. Insgesamt haben die S-Finanzgruppe, ihre Mitarbeitenden sowie Kundinnen und Kunden Betroffene der Flutgebiete mit über 15 Millionen Euro unterstützt.

Auch die Sparkasse Kraichgau-Stiftung hat im vergangenen Jahr eine Vielzahl gemeinnütziger Zwecke mit 33.428 Euro gefördert. Hervorzuheben sind die von den Kommunen angebotenen Schwimmkurse für gut 700 Grundschulkinder, die von der Stiftung mit insgesamt 18.140 Euro unterstützt wurden, sowie die Ausstattung von Schulen mit fischertechnik-Starter-Sets, um junge Menschen möglichst früh für mathematisch-naturwissenschaftliche Themen zu begeistern.

Die nach vorläufigen Berechnungen für 2021 abzuführenden Körperschafts- und Gewerbesteuern in Höhe 8,9 Mio. Euro (Vorjahr 6,4 Mio. Euro) bleiben zu einem großen Teil in der Region und verbessern damit die Infrastruktur.

Die Sparkasse Kraichgau als Arbeitgeber

Mit 661 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – darunter 39 Auszubildende – zählt die Sparkasse Kraichgau zu den großen Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in der Region (2020: 673).

16 junge Frauen und Männer starteten 2021 bei der Sparkasse Kraichgau, um zu Bankkaufleuten, Finanzassistenten beziehungsweise Bachelors of Arts BWL-Bank und BWL- Digital Business Management ausgebildet zu werden.

„Trotz der Corona-Pandemie haben wir die gleiche Anzahl an Ausbildungsplätzen angeboten wie in den Jahren zuvor“, betont Norbert Grießhaber. „Wir sehen darin ein Bekenntnis zu unserer Region und eine Investition in die Zukunft.“ Denn gerade jetzt sei es wichtig, jungen Menschen eine sichere Zukunftsperspektive zu geben.“

Im Sinne moderner und familienfreundlicher Arbeitsplätze soll die Möglichkeit des hybriden Arbeitens, also der Mix aus Bürotagen und mobilem Arbeiten, weiter etabliert werden. „Die Vorteile dieses Modells liegen auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit auf der Hand, da Fahrtwege wegfallen und perspektivisch weniger Büroflächen benötigt werden“, so Norbert Grießhaber.

Quelle: Karin Haas

Redaktion
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