Übernahme betrifft zahlreiche Titel in Baden-Württemberg
Die Beschäftigten der Regionalzeitungen der Medienholding Süd wurden am Vormittag des 27. Mai 2025 darüber informiert, dass ihre Titel von der Neuen Pressegesellschaft (NPG), Herausgeberin der Südwest Presse mit Sitz in Ulm, übernommen werden sollen. Die Medienholding Süd, ein Tochterunternehmen des Südwestdeutschen Medienholding-Konzerns (SWMH), zieht sich damit aus dem Regionalzeitungsgeschäft in Baden-Württemberg zurück. Betroffen sind unter anderem die Stuttgarter Zeitung, die Stuttgarter Nachrichten, der Schwarzwälder Bote und die Eßlinger Zeitung.
Gewerkschaft warnt vor weiterer Medienkonzentration
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) äußerte sich kritisch zur geplanten Übernahme. Martin Gross, Landesbezirksleiter von ver.di Baden-Württemberg, wies auf die drohende Verschärfung der Medienkonzentration im Land hin. Mit dem Wegfall eines der bisher zwei großen Medienkonzerne in Baden-Württemberg würde nach Einschätzung von ver.di künftig ein Unternehmen den Markt dominieren. Gross forderte daher eine gründliche Prüfung durch das Bundeskartellamt.
Kritik an Arbeitsbedingungen und Personalabbau
Uwe Kreft, bei ver.di Baden-Württemberg zuständig für den Bereich Medien, kritisierte die bisherigen Sparmaßnahmen in den betroffenen Redaktionen. Die Beschäftigten seien seit Jahren mit wiederholten Einsparungen konfrontiert worden und hätten gleichzeitig steigende Anforderungen im Print- und Digitalbereich bewältigen müssen. Für den Fall einer Genehmigung der Übernahme kündigte Kreft Unterstützung durch ver.di an. Zudem forderte er von der Südwest Presse tarifliche Bezahlung und einen Stopp weiterer Personalreduzierungen.
Die Übernahme bedarf noch der kartellrechtlichen Zustimmung. Ein offizieller Zeitplan wurde bislang nicht bekanntgegeben.
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