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Vertrauen in Energiepolitik auf Tiefpunkt: IHK-Energiewende-Barometer 2023

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Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat das IHK-Energiewende-Barometer 2023 vorgestellt, das auf einer Umfrage unter 3.572 Unternehmen bundesweit basiert. Die Ergebnisse zeigen einen starken Vertrauensverlust in die Energiepolitik. Unternehmen sehen mehr Risiken als Chancen für ihre Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf die Energiewende. Von den befragten Unternehmen empfinden 52 Prozent die Energiewende als sehr negativ oder negativ für ihr Geschäft, während nur 13 Prozent sie als sehr positiv oder positiv einschätzen. Dies führt zu einem Barometerwert von minus 27 auf einer Skala von minus 100 (sehr negativ) bis plus 100 (sehr positiv), der den tiefsten Stand seit Einführung des IHK-Energiewende-Barometers darstellt.

Manfred Schnabel, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, kommentiert die Ergebnisse und betont die dringende Notwendigkeit politischen Handelns auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. Besonders in der Metropolregion Rhein-Neckar müsse der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt werden, um den steigenden Strombedarf bis Mitte der 2040er Jahre zu decken. Selbst bei vollständiger Realisierung der erneuerbaren Energiepotenziale in der Region werde weiterhin Stromimport nötig sein.

Die „Stromstudie für die Metropolregion Rhein-Neckar“ der IHK MRN aus dem Oktober 2022, in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), weist auf ein erhebliches Potenzial von 16,2 Gigawatt erneuerbarer Energie hin. Dieses könne jedoch nur erreicht werden, wenn realistische Potenziale erschlossen würden, verglichen mit der heute installierten Leistung von nur einem Zehntel dieses Wertes.

Schnabel appelliert an die Gesellschaft, zusammenzuarbeiten, um das Gelingen der Energiewende sicherzustellen. Zusätzlich zur Erweiterung des Stromangebots fordert er eine Reduzierung der Steuern und Abgaben auf den Strompreis sowie die Möglichkeit eines niedrigeren Gewerbestrompreises, um Unternehmen zu entlasten. Nur in Ausnahmefällen sollten Subventionen für einzelne Unternehmen in Betracht gezogen werden.

Das IHK-Energiewende-Barometer 2023 ist online verfügbar unter: Link zur PDF-Datei

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Symbolfoto: pixabay

 

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