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10 Tipps gegen Zecken: So schützen Sie sich ganz einfach

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10 Tipps gegen Zecken: So schützen Sie sich ganz einfach
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Die Temperaturen steigen und locken uns ins Freie. Doch mit der warmen Jahreszeit steigt auch die Gefahr von Zeckenstichen. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für Heidelberg zuständig ist, gibt wichtige Tipps, wie Sie sich und Ihre Familie effektiv vor den blutsaugenden Parasiten schützen können.

Was sind Zecken und warum sind sie gefährlich?

Zecken sind blutsaugende Parasiten aus der Klasse der Spinnentiere. Sie besitzen einen dehnbaren Hinterleib, mit dem sie große Mengen Blut aufnehmen können. Zecken sind Überträger verschiedener Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Einzeller, die beim Stich über den Speichel auf den Menschen oder auf Tiere übertragen werden können.

Zu den häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten in Deutschland gehören:

  • Borreliose (Lyme-Borreliose) – eine bakterielle Infektionskrankheit

  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) – eine durch Viren verursachte Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute


Aktivitätszeit und Lebensraum von Zecken

Zecken sind bereits bei niedrigen Temperaturen aktiv. Durch milde Winter und höhere Durchschnittstemperaturen verlängert sich die Zeckensaison zunehmend. In vielen Regionen Deutschlands sind Zecken mittlerweile fast ganzjährig aktiv.

Typische Lebensräume von Zecken:

  • Bodennah wachsende Vegetation (z. B. Gräser, Farne)

  • Waldränder

  • Feuchte Bachläufe

  • Gärten und Parks

  • Übergangsbereiche zwischen Wald und Wiesen

Zecken halten sich bevorzugt in feuchter Umgebung auf und meiden trockene, sonnige Flächen.


Wie schützt man sich vor Zeckenstichen?

Ein umfassender Zeckenschutz besteht aus mehreren Maßnahmen:

  1. Körperbedeckende Kleidung tragen

    • Langärmlige Oberteile, lange Hosen

    • Helle Kleidung, um Zecken besser zu erkennen

  2. Zeckenabweisende Mittel (Repellents)

    • Produkte mit Wirkstoffen wie DEET, Icaridin oder Citriodiol

    • Auf Haut und/oder Kleidung anwendbar

    • Schutzwirkung zeitlich begrenzt, regelmäßig erneuern

  3. Auf befestigten Wegen bleiben

    • Kontakt mit hohem Gras und Unterholz vermeiden

  4. Körper gründlich absuchen

    • Nach jedem Aufenthalt im Freien Kleidung und Körper kontrollieren

    • Besonders auf Achselhöhlen, Kniekehlen, Genitalbereich, Hals und Ohren achten

  5. Duschen nach dem Aufenthalt im Freien

    • Kann nicht festgebissene Zecken entfernen


Wie verhindern Sie, dass Zecken Sie beißen?

  • Zecken sind nicht in der Lage, ihre Wirte aktiv zu verfolgen. Sie warten an Pflanzen auf vorbeikommende Tiere oder Menschen.

  • Sie nehmen ihre Umgebung über ein spezielles Sinnesorgan wahr, das auf Temperatur, Geruch, Kohlendioxid und Bewegung reagiert.

  • Durch angepasste Kleidung und Abwehrmittel kann der Kontakt vermieden oder unterbrochen werden.

  • Wichtig ist auch die regelmäßige Kontrolle nach Aufenthalten im Freien – insbesondere, weil Zecken oft mehrere Stunden auf der Haut krabbeln, bevor sie zustechen.


Was ist der beste Zeckenschutz für Menschen?

Ein optimaler Zeckenschutz umfasst folgende Maßnahmen:

Maßnahme Beschreibung
Schutzkleidung Helle, eng anliegende, lange Kleidung
Zeckenrepellents Sprays oder Lotionen mit Icaridin oder DEET
Meiden von Risikogebieten Kein Aufenthalt in hohem Gras oder dichtem Unterholz
Körperkontrolle Sofort nach dem Aufenthalt im Freien absuchen
Impfung gegen FSME In Risikogebieten empfohlen, besonders in Süddeutschland
Zecken schnell entfernen Sofortige Entfernung senkt das Infektionsrisiko

Wie schützt man Tiere vor Zecken?

Auch Haustiere wie Hunde und Katzen sind gefährdet. Für Tiere gelten folgende Schutzmaßnahmen:

  • Zeckenschutzmittel vom Tierarzt
    (Spot-On-Präparate, Tabletten, Halsbänder mit Repellentwirkung)

  • Regelmäßige Kontrolle nach Spaziergängen
    – insbesondere am Kopf, hinter den Ohren, in den Achseln

  • Zecken sofort entfernen, wenn sie entdeckt werden

Einige Mittel sind ausschließlich für Tiere zugelassen und sollten nicht beim Menschen verwendet werden.


Zecken entfernen – aber richtig

Falls es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Zeckenstich kommt, ist schnelles und korrektes Entfernen entscheidend:

  • Zecke so früh wie möglich entfernen

  • Keine Hausmittel wie Öl, Klebstoff oder Alkohol verwenden

  • Geeignetes Werkzeug nutzen: Pinzette mit schmaler Spitze oder Zeckenkarte

  • Zecke hautnah greifen (nicht am Hinterleib), langsam und gerade herausziehen

  • Hautstelle desinfizieren

  • Zecke dokumentieren oder aufbewahren (z. B. in einem Gefäß) bei Verdacht auf Infektion


Nach der Zeckenentfernung wachsam bleiben

Auch nach dem Entfernen der Zecke sollte die Stichstelle noch mehrere Wochen beobachtet werden. Mögliche Warnzeichen für eine Infektion:

  • Rötung der Haut, insbesondere eine sogenannte Wanderröte (kreisförmig)

  • Fieber

  • Gliederschmerzen

  • Kopfschmerzen

  • Lymphknotenschwellung

Treten solche Symptome auf, sollte umgehend ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden – mit dem Hinweis auf den Zeckenstich.


Welche Impfungen helfen gegen Zeckenkrankheiten?

  • Borreliose:
    Keine Impfung verfügbar. Der beste Schutz ist das frühzeitige Entfernen der Zecke.

  • FSME:
    Impfstoffe für Kinder und Erwachsene sind zugelassen. Die Impfung wird vom Robert Koch-Institut besonders in Risikogebieten wie dem Rhein-Neckar-Kreis empfohlen. Eine Übersicht aktueller FSME-Risikogebiete findet sich auf den Seiten des RKI.


Liste: 10 wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Zecken

  1. Lange, helle Kleidung tragen

  2. Hosenbeine in die Socken stecken

  3. Zeckenabweisende Mittel nutzen

  4. Auf befestigten Wegen bleiben

  5. Körper nach jedem Aufenthalt im Freien absuchen

  6. Duschen zur mechanischen Entfernung

  7. Haustiere regelmäßig kontrollieren und schützen

  8. FSME-Impfung bei Aufenthalt in Risikogebieten

  9. Zecken fachgerecht und schnell entfernen

  10. Stichstelle beobachten und bei Auffälligkeiten medizinischen Rat einholen


Zecken sind in Deutschland weit verbreitet und können gefährliche Krankheiten übertragen. Ein wirksamer Schutz besteht aus einer Kombination aus präventiven Maßnahmen, regelmäßiger Kontrolle und sachgerechter Entfernung. Besonders in Risikogebieten empfiehlt sich zudem die Impfung gegen FSME. Durch sachliche Information und konsequentes Handeln lassen sich Zeckenstiche und Folgeerkrankungen wirkungsvoll vermeiden.


Weitere Informationen bietet das Robert Koch-Institut unter:
🔗 www.rki.de/zecken
🔗 www.rki.de/fsme

Bei konkreten Fragen können sich Bürgerinnen und Bürger auch direkt an das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises wenden:
☎️ 06221 / 522-1800 (Montag–Freitag, 8:00–15:30 Uhr)

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