Bildungspaket für benachteiligte Schulen
Am 2. Februar 2024 wurde das größte bildungspolitische Schulprogramm der Bundesregierung verkündet, das darauf abzielt, Schulen in herausfordernden sozialen Lagen zu unterstützen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren werden jeweils zehn Milliarden Euro von Bund und Ländern bereitgestellt, um deutschlandweit rund 4.000 Schulen zu fördern. Dabei liegt der Fokus auf Grundschulen, die 60 Prozent der geförderten Schulen ausmachen.
Drei Säulen des Förderprogramms
Das Programm gliedert sich in drei Fördersäulen. Zum einen werden Investitionen in Schulgebäude und Ausstattung ermöglicht. Des Weiteren werden Mittel für multiprofessionelle Teams zur Verfügung gestellt, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten. Zudem erhalten die Schulen ein individuelles Chancenbudget, das gezielt eingesetzt werden kann, um dort zu fördern, wo der Bedarf am größten ist.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci betont die Bedeutung dieses Programms als Antwort auf eine der größten schulpolitischen Herausforderungen. Bildungsstudien zeigen zunehmende Kompetenzdefizite und Chancenungleichheit, insbesondere bei Schülerinnen und Schülern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien.
Paradigmenwechsel in der Förderung
Das Programm markiert einen Paradigmenwechsel in der finanziellen Förderung des Bundes. Die Mittelvergabe erfolgt nicht mehr nach Steueraufkommen und Einwohnerzahl, sondern richtet sich nach sozialen Kriterien wie der Armutsgefährdungsquote und dem Migrationsanteil an den jeweiligen Schulen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Bildungschancen junger Menschen unabhängig von ihrem Elternhaus zu verbessern und die Schulen stärker in den Sozialraum zu integrieren.
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