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Essen/Mülheim a. d. Ruhr, 23. Februar 2024 – Der Discounter Aldi Nord und Aldi Süd stellen ihr Frischmilchsortiment deutlich früher als geplant auf die Haltungsformen 3 und 4 um. Ab Frühjahr 2024 werden die Unternehmen ausschließlich Milch aus diesen beiden höheren Haltungsformen anbieten, die für mehr Tierwohlstandards stehen. Ursprünglich war das Ziel 2030.
Bereits jetzt 100% Frischmilch aus Deutschland
Aldi Süd bezieht bereits seit Januar 2024 die gesamte Frischmilch und ab 2024 auch die H-Milch aus deutscher Herkunft. Damit geht der Discounter noch weiter als die meisten anderen Lebensmittelhändler.
Trendwende in der Milchwirtschaft?
Während die Preise für Milchprodukte im Abwärtstrend sind und die Zukunft der Milchwirtschaft ungewiss ist, könnte Aldi mit seinen Ambitionen für mehr Tierwohl und Bauernwohl sorgen. Der Milchindustrieverband spricht zwar von einer „Transformation der Nutztierhaltung“, aber es gibt noch keine klare Strategie.
Unterschiedliche Positionen in der Branche
Die Molkereiwirtschaft hält weiterhin an ihrer traditionellen Ausrichtung auf den internationalen Markt fest. Tierwohl und eine gesellschaftlich akzeptierte Haltungsform werden von den meisten Molkereien nicht als Möglichkeit zur Erhöhung der Wertschöpfung gesehen.
Verschiedene NGO’s fordern hingegen eine Agrarwende bei der Förderung in Richtung von Zahlungen für Gemeinwohlleistungen und einer Orientierung auf den Binnenmarkt. Der BDM verlangt zudem eine staatliche Unterstützung bei einer freiwilligen Mengenreduzierung.
Aldi als Vorreiter?
Es bleibt abzuwarten, ob Aldi mit seinen ambitionierten Zielen einen Dominoeffekt in der Branche auslösen kann und so zu einem Umdenken in der Milchwirtschaft führt.
Die Zukunft der Milchwirtschaft ist ungewiss. Aldi könnte mit seinen Ambitionen für mehr Tierwohl und Bauernwohl sorgen, aber es ist noch viel zu tun.
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